Ausstellungen zum Thema Überwachung im Stadtmuseum

Das Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, setzt sich ab 24. März in zwei parallelen Ausstellungen mit dem Thema Überwachung auseinander.

„No secrets! – Bilder der Überwachung“Spätestens seit den Enthüllungen von Edward Snowden ist deutlich geworden, in welchem Ausmaß Netzwerke und Datenströme die Ziele von Überwachung und Kontrolle sind. Aber nicht nur Geheimdienste generieren Daten aus der Nutzung von Medientechnologien; auch im „Internet der Dinge“ und in den Fantasien von „Big Data“ werden mediale Vorgänge, Ereignisse und Kommunikationen automatisierten Auswertungen unterzogen, die die Kontrolle des Menschen zum Ziel haben.

Die Ausstellung beleuchtet dieses Thema, das meist sehr emotional und kontrovers diskutiert wird. In einem kurzen historischen Rückblick werden die Vorfahren der
staatlichen Kontrolle von Mensch und Raum, etwa die Einführung der öffentlichen Straßenbeleuchtung oder die erkennungsdienstliche Fotografie, als einem Vorläufer aktueller biometrischer Erfassungsmethoden verortet. Der Hauptteil der Ausstellung präsentiert zeitgenössische Arbeiten aus den Bereichen Fotografie, Video, Malerei, Plakat und Installation. Mittels unterschiedlichster Taktiken versuchen sie, die heutigen Praktiken der Überwachung zu torpedieren, zu reflektieren oder zumindest sichtbar zu machen.

Ergänzend zur Ausstellung im Münchner Stadtmuseum widmet sich die ERES-Stiftung unter dem Titel „No secrets! – Reiz und Gefahr der digitalen Selbstüberwachung“ dem mittlerweile weitverbreiteten Phänomen, dass sich die meisten Menschen heute durch die Benutzung von Internet, Smartphones und Social Media quasi freiwillig überwachen lassen.

„FORUM 042: Alessandra Schellnegger – Einblicke. Hinter den Mauern des BND in Pullach“Die Schnittmenge zwischen der Arbeit des Bundesnachrichtendienstes
und der Fotografin Alessandra Schellnegger ist die Neugier. Als sie im Auftrag der Süddeutschen Zeitung nach langem Warten Zugang zum Gelände des BND in Pullach bei München erhält, ist das ein Glücksfall. Aus der Zeit gefallene Architektur und verwaist wirkende Gebäude reflektieren vergangene deutsche Geschichte und werfen Fragen auf. Von hier aus wurde tatsächlich die Welt bespitzelt? Mit feinem Gespür für Brüche und unbeabsichtigte Absurditäten schafft die Fotografin Fotodokumente, auf denen eine historische Kontinuität sichtbar wird, die beunruhigt – und die vom Selbstverständnis eines Teils der Staatsmacht im 20. Jahrhundert erzählt.

Die Ausstellungen sind vom 24. März bis 16. Juli zu sehen und Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 7, ermäßigt 3,50 Euro.