Regierung von Oberbayern setzt Winternotfallplan in Kraft

Asylbewerber werden kurzfristig im Sportpark Taufkirchen untergebracht

In den vergangenen Tagen hat der Flüchtlingsstrom eine neue Dimension erreicht. Rund 650 Asylsuchende hat die Regierung von Oberbayern an einem einzigen Tag registriert. Insbesondere aus den Westbalkanstaaten kommt eine regelrechte Fluchtwelle auf Bayern zu. Unmittelbar vor dem Faschingswochenende wurde dem Landratsamt signalisiert, dass sich der Landkreis München voraussichtlich ab Rosenmontag auf eine notfallmäßige Unterbringung von rund 200 Asylbewerbern einstellen muss. Im Rahmen seiner Notfallplanung wird das Landratsamt die Zufluchtsuchenden in der Dreifachturnhalle des Sport- und Freizeitparks Taufkirchen am Köglweg 99 unterbringen.

Im Landratsamt ist man auf diese kurzfristige Zuweisung von einer großen Zahl an Asylbewerbern gut vorbereitet. Bereits Anfang November letzten Jahres waren alle Kreisverwaltungsbehörden im Regierungsbezirk Oberbayern aufgefordert, im Rahmen eines so genannten Winternotfallplanes eine sofort verfügbare Unterkunft für 200 bis 300 Menschen bereitzuhalten.

Nach intensiven Recherchen und Abstimmungen mit den kreisangehörigen Kommunen fiel die Wahl schließlich auf die Dreifachhalle des Sport- und Freizeitparks in Taufkirchen. Für die Halle spricht, dass diese ausreichend Platz für die Asylbewerber und die nötige Infrastruktur bietet und von einem Schulbetrieb räumlich getrennt ist. Nichtsdestoweniger wird es leider zu Einschränkungen im Schul- und Vereinssport kommen.

Alles auf Abruf
In einer Lagerhalle wurden in ausreichender Menge Betten, Kissen, Decken, Hygieneartikel, Tische und Bänke gelagert, so dass die Halle nun sofort als Notunterkunft hergerichtet und genutzt werden kann. Die Verpflegung der Asylsuchenden wird zunächst über Hilfsdienste sichergestellt. In den kommenden Wochen wird dann ein Caterer die Versorgung vor Ort übernehmen.

Wie lange die Asylbewerber, die höchstwahrscheinlich aus dem Kosovo kommen werden, in der Turnhalle verbleiben werden, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau fest. Beabsichtigt wird allerdings, die Notunterkunft nur wenige Wochen zu belegen und baldmöglichst wieder zu schließen.

Die ersten Tage
In den ersten Tagen werden die Asylsuchenden, die bereits einer ersten, von der Regierung von Oberbayern veranlassten medizinischen Inaugenscheinnahme unterzogen sein werden, durch Mitarbeiter des Landratsamtes betreut. Sozialbetreuer werden immer wieder vor Ort sein und alles Nötige in die Wege leiten. Ein Sicherheitsdienst wird rund um die Uhr den Zugang zur Unterkunft regeln. Das Gesundheitsamt wird sich in den nächsten Tagen um die medizinische Untersuchung und Betreuung der Menschen kümmern.
Ein großer Dank gebührt der Gemeinde Taufkirchen sowie allen freiwilligen Helferinnen und Helfern der Rettungsorganisationen, die das Landratsamt so tatkräftig bei der Umsetzung des Notfallplanes unterstützen.