Optimale Klimabedingungen am Arbeitsplatz

München. Das Allgemeinbefinden eines Arbeitnehmers und seine Leistungsfähigkeit werden zu einem großen Teil durch das Raumklima bestimmt. Wer regelmäßig in überheizten oder ausgekühlten Räumen bei zu hoher oder zu geringer Luftfeuchtigkeit arbeitet, kann sein Potenzial nicht entfalten und belastet zudem seine Gesundheit. Neben Erkältungskrankheiten, Bindehautentzündungen oder Allergien können auch Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen und Ermüdungserscheinungen mit den klimatischen Bedingungen zusammenhängen. Zudem verursachen ständige Zugluft oder kalte Luftströmungen Nacken- und Rückenschmerzen. Die Experten von TÜV SÜD kennen die Richtwerte für ein optimales Raumklima am Arbeitsplatz und wissen, worauf geachtet werden muss.

Damit sich Beschäftigte am Arbeitsplatz wohlfühlen, spielen nicht nur Faktoren wie das Aufgabengebiet, die Kollegen oder die Unternehmensphilosophie eine Rolle. Entscheidend ist auch die so genannte thermische Behaglichkeit, die von verschiedenen Parametern bestimmt wird. „Der Behaglichkeits-Zustand ist erreicht, wenn die anwesenden Personen mit der Lufttemperatur, der Luftfeuchtigkeit, der Luftbewegung und Wärmestrahlung im Raum zufrieden sind und weder wärmere noch kältere, weder trockenere noch feuchtere Raumluft wünschen“, erklärt Dr. Rumen Alexandrov, Fachlicher Leiter Arbeitsmedizin bei der TÜV SÜD Life Service GmbH. „Dieses Wohlempfinden kann sich individuell unterscheiden und ist vor allem bedingt durch Aktivitätsgrad, Bekleidung, Aufenthaltsdauer im Raum, tages- und jahreszeitlichen Schwankungen sowie dem persönlichen Empfinden.“

Damit ein optimales Raumklima gewährleistet ist, sind verschiedene Richtwerte zu beachten. So liegt die für Bürotätigkeiten empfohlene Raumtemperatur bei 21 bis 22 Grad, mindestens jedoch bei 20 Grad. Ist es draußen hochsommerlich warm, sollte die Raumtemperatur 26 Grad nicht überschreiten. Sonnenschutzvorrichtungen am Fenster eignen sich als Hilfsmittel, um die Hitze von außen abzuhalten. Kann trotz dieser Vorrichtungen kein behagliches Raumklima erreicht werden, schaffen folgende Maßnahmen Abhilfe: früherer oder späterer Arbeitsbeginn, sofern flexible Arbeitszeiten möglich sind; durch intensives Lüften der Räume in den Nacht- bzw. frühen Morgenstunden die Nachtabkühlung nutzen; Bekleidung anpassen und dem Körper ausreichend Flüssigkeit zuführen. Reichen diese Schritte nicht aus, ist zu prüfen, ob technische Kühlmaßnahmen wie eine Klimaanlage möglich und sinnvoll sind. Bei kurzzeitigen Hitzeperioden ist eine technische Kühlung oft nicht ratsam. Denn größere Temperaturschwankungen sind am Arbeitsplatz zu vermeiden, um körperlichen Reaktionen wie Kreislaufproblemen vorzubeugen.

Die Luftfeuchtigkeit in Büroräumen sollte laut Richtwert zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Die optimale Luftfeuchtigkeit ist nicht nur ein Wohlfühlfaktor, sie hat auch Einfluss auf die Gesundheit des Menschen. So hängt die Immunabwehr der Atemwege entscheidend von ihr ab. Eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit von mindestens 30 bis 45 Prozent vermindert beispielsweise die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten. Auch trockene Augen profitieren von höherer Feuchtigkeit in Räumen. Allerdings sollte bei der Regelung der Luftfeuchtigkeit immer ein gesunder Mittelwert gefunden werden. Denn zu hohe Werte begünstigen wiederum die Bildung von Schimmelpilzen.

TÜV SÜD unterstützt Unternehmen in puncto Gesundheitsmanagement
Die TÜV SÜD Life Service GmbH betreut die Mitarbeiter von knapp 10.000 Unternehmen in Deutschland beim Arbeits- und Gesundheitsschutz und entwickelt individuelle Lösungen zum Umgang mit Stress, zur Förderung der Arbeitsmotivation, bei Suchtgefährdung sowie bei Über- oder Unterforderung. Das Ziel ist stets, Bedingungen am Arbeitsplatz zu schaffen, die die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter schützen. „Die Mitarbeiter honorieren dies durch bessere Leistungsfähigkeit. Kosten durch Arbeitsunfälle, einseitige Belastungen und Krankheiten helfen wir zu verringern und auch Leistungseinbrüche durch psychischen Stress oder Überforderung können unsere Experten durch ein durchdachtes Betriebliches Gesundheitsmanagement wirksam abfedern“, erläutert Herbert Huß, Geschäftsführer der TÜV SÜD Life Service GmbH.