In seiner gestrigen Sitzung hat sich der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) unter Leitung von Oberbürgermeister Dieter Reiter unter anderem mit der vom Freistaat angekündigten verschärften Maskenpflicht und dem Stand der Corona-Schutzimpfungen in München befasst.
FFP2-MaskenDie bayerische Staatsregierung hat am Dienstag beschlossen, dass ab kommendem Montag, 18. Januar, im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen verpflichtend FFP2-Masken getragen werden müssen.
Wie eine finanzielle Unterstützung von Bedürftigen bei der Beschaffung von FFP2-Masken möglich ist, prüft das Sozialreferat derzeit schnellstmöglich. Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Ich erwarte mir aber auch, dass der Freistaat, der diese Regelung ja beschlossen hat, hier kurzfristig bereit ist, ebenfalls seinen Beitrag zu leisten.“In städtischen Dienstgebäuden bleibt es bei der Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung.
Städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten für den Weg zur Arbeit eine einmalige Erstausstattung an FFP2-Masken.
Für den beruflichen Einsatz sind FFP2-Masken als Einmalprodukt vorgesehen. Bei einer privaten Nutzung – etwa für kurze Zeit beim Einkaufen oder unterwegs in Bus und Bahn – können FFP2-Masken aber mehrfach verwenden werden. Wichtig ist hier aber, dass dabei folgende Hinweise des Gesundheitsreferats beachtet werden:
Was muss bei FFP2-Masken beachtet werden?
1. Jede Maske darf immer nur von derselben Person verwendet werden.
2. Auch in einer Familie dürfen Masken nicht von mehreren Personen benutzt werden.
3. Eine FFP2-Maske sollte nur einen Tag getragen werden und dann entweder 7 Tage bei Raumluft oder im Backofen bei 80 Grad Celsius getrocknet werden.
4. Vor dem Aufsetzen der Maske die Hände intensiv mit Seife waschen.
5. Die glatten Außenflächen der Maske dürfen nicht berührt werden. Fas-sen Sie die Maske deshalb möglichst nur an den Bändern an.
6. Die FFP2-Maske muss dicht sitzen (kein Luftaustritt an den Wangen oder unter dem Kinn) – nur dann kann sie Sie schützen!
7. Wenn Sie unterwegs sind, stecken Sie die FFP2-Maske vor und nach dem Tragen bitte NICHT in die Hosen- oder Jackentasche, sondern z.B. in einen sauberen Gefrierbeutel, der danach entsorgt wird. Sobald Sie zu Hause sind, trocknen Sie die Maske wie in Punkt 3 beschrieben.
8. Bitte verwenden Sie keine Masken mit Ausatemventil, da Sie dadurch Ihre Mitmenschen gefährden.
Wie können FFP2-Masken öfter verwendet werden?
Die FFP2-Maske kann Sie bei Kontakt mit Infizierten vor dem Coronavirus schützen, weil das Virus im Filter der Maske „hängenbleibt“. Das Virus kann dort aber noch ansteckend bleiben. Deshalb ist es wichtig, das Virus möglichst unschädlich zu machen, bevor Sie die Maske an einem anderen Tag wieder verwenden. Das ist bis zu fünf Mal möglich, danach muss die FFP2-Maske weggeworfen werden.
Für die Wiederverwendung gibt es zwei Methoden. Markieren Sie zuvor die Masken für die einzelnen Familienmitglieder, damit sie immer nur von derselben Person getragen werden. Das können Sie zum Beispiel mit Farbe oder Farbband tun, aber ausschließlich an den Haltebändern.
– 7 Tage trocknen bei normaler Raumtemperatur: Nach 7 Tagen ist das Virus kaum mehr ansteckend. Wenn Sie am Montag eine FFP2-Maske verwendet haben, lassen Sie diese bis zum nächsten Montag bei Raumluft trocknen. Dann können Sie sie wiederverwenden. Für jedes Familienmitglied brauchen Sie deshalb pro Wochentag eine FFP2-Maske.
– Eine Stunde bei 80 Grad im Backofen trocknen: Die FFP2-Maske kann auch 60 Minuten bei 80 Grad im Backofen getrocknet werden (Ober- und Unterhitze). Nicht zwischendurch die Ofentür öffnen! Backofen bei geschlossener Tür mit den Masken abkühlen lassen! Vor der Ofen-Trocknung sollte die FFP2-Maske einen Tag bei Raumluft getrocknet werden. Wenn Sie ein Bratenthermometer haben, dann kontrollieren Sie die Temperatur. Es sollte nicht viel kühler sein als 80 Grad und keinesfalls heißer sein als 100 Grad!
Die Backofen-Methode darf nicht verwendet werden bei festen, formstabilen FFP2-Masken.
Wie FFP2-Masken nicht behandelt werden dürfen:
– nicht in der Waschmaschine
– nicht in der Spülmaschine
– nicht in der Mikrowelle
– nicht unter UV-Licht
– nicht mit Wasserdampf/kochendem Wasser
Ausführliche Informationen dazu bietet die Broschüre „Wiederverwendung von FFP2-Masken für den Privatgebrauch“, die von der Fachhochschule Münster gemeinsam mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster erstellt wurde und unter muenchen.de/corona abgerufen werden kann.
Corona-Schutzimpfungen
Seit Impfstart am 27. Dezember hat die Landeshauptstadt München rund 9.000 Impfdosen erhalten, davon wurden rund 4.000 von den mobilen Impfteams der Stadt in den vollstationären Pflegeeinrichtungen an Bewohnerinnen und Bewohner sowie Beschäftigte verimpft, rund 5.000 Impfdosen haben die Münchner Kliniken erhalten. Nach derzeitigem Stand wird München bis Ende Januar weitere zirka 25.000 Impfdosen erhalten. Aus den gelieferten Mengen müssen auch die Zweit-Impfungen bestritten werden, die drei Wochen nach der Erstimpfung erforderlich sind.OB Reiter: „In München haben wir allein 120.000 Angehörige der höchsten Priorisierungsstufe. Unser Impfzentrum in der Messe steht seit einem Monat bereit, um dort auch mit dem stationären Impfen beginnen zu können.
Fest steht für mich: Wir müssen jetzt endlich deutlich schneller deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung gestellt bekommen. Sonst wird die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nicht umzusetzen sein, dass alle Impfwilligen bis Jahresmitte auch geimpft werden können.“Der Freistaat hat angekündigt, dass die lokalen Impfzentren jetzt regel-mäßig jeden Dienstag und Freitag Impfstofflieferungen erhalten sollen. Deshalb soll künftig an diesen Tagen auch über den aktuellen Stand der Corona-Schutzimpfungen in München berichtet werden.