Unsere Verantwortung Die umweltfreundliche Flotte des AWM – vorgestellt im Rahmen des 7. Münchner Klimaherbstes

DSC_2473Mit fast 55.000 Tonnenleerungen pro Tag gewährleistet der AWM seit Jahren eine zuverlässige Abfallentsorgung der Stadt und trägt damit wesentlich zur Lebensqualität in München bei. Was vor rund 120 Jahren mit der Mülleinsammlung per Pferdewagen begann ist heute ohne einen leistungsfähigen Fuhrpark und exakte Logistik nicht möglich.

 

Die Fahrzeugflotte des Abfallwirtschaftsbetriebes München (AWM) umfasst rund 350 LKWs, PKWs und Sonderfahrzeuge. Die jährlich zurückgelegte Kilometerzahl aller Dieselfahrieuge, also aller LKWs des Mülleinsammeldienstes und des Containerdienstes, beträgt rund vier Millionen Kilometer – das entspricht der Fahrstrecke, die man benötigt, um 100-rral die Erde zu umrunden. Dabei verbraucht die Müllflotte ca. 2,3 Millionen Liter Dieselkraftstoff. “Entsprechend den Umweltschutzzielen der Stadt München hält der AWM den Kraftstoffverbrauch, die Emissionen und die Lärmbelästigung trotz der hohen Fahrleistung so gering wie möglich”, so Axel Markwardt, Kommunalreferent und Erster Werkleiter des AWM. “Dazu setzt er auf innovative  Fahrzeugtechnik, optimale Tourenplanung, geschulte Kraftfahrer und regionale Wertstoffvermarktung mit kurzen Wegen.”

Ökologisch, innovativ, stark – die Fahrzeugflotte des AWM

Die Fahrzeuge der AWM-Flotte sind möglichst emissionsarm und haben eine lange Betriebsdauer bei gleichzeitig möglichst geringen Betriebskosten. Als Ergebnis davon konnte der AWM trotz der wachsenden Einwohnerzahl von München die Steigerung des Dieselverbrauchs sehr gering halten. 230 der insgesamt 350 Fahrzeuge sind schwere LKWs, das heißt sie besitzen ein zulässiges Gesamtgewicht von mehr als 25 Tonnen. Knapp die Hälfte-davon verfügt über die Abgasnorm Euro 5 oder den gegenwärtig anspruchsvollsten europäischen Abgasstandard EEV (Enhanced Environmentally Friendly Vehicle). Bei den restlichen Fahrzeugen handelt es sich um normale LKWs mit Kastenaufbau wie etwa Transportfahrzeuge oder die Giftmobile und Sonderfahrzeuge wie Bagger, Gabelstapler und Deponiefahrzeuge.

DSC_2450Bei Dienstfahrten der Verwaltung setzt der AWM 49 PKWs ein, davon aktuell neun Smarts mit Mikrohybriddrive, zwei Toyota Prius Hybrid und ein reines Elektroauto. Dabei wird der Anteil der PKWs mit zukunftsweisenden Antriebstechniken permanent ausgebaut. Insgesamt besitzen 220 Fahrzeuge die grüne Feinstaubplakette. Bei der Neubeschaffung bevorzugt der AWM ferner Fahrzeuge, die mit dem blauen Umweltengel ausgezeichnet sind. Auch kommen bei Ausschreibungen Dienstleister zum Zuge, deren Lastkraftwagen die aktuell höchste Abgasnorm vorweisen können.

Ebenso gehören zwölf Dienstfahrräder zum Fuhrpark des AWM. Per Dienstvorschrift werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angehalten für Dienstfahrten im Stadtgebiet wenn möglich ein Dienstfahrrad oder den öffentlichen Personennahverkehr zu benutzen. Bei weiteren Dienstreisen wird in erster Linie die Bahn benutzt. Erst in zweiter Linie unternehmen AWM Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Dienstreisen per Auto oder Flugzeug.

Erster Hybrid-LKW der Stadt München
Seit Juli 2012 ist beim AWM der Volvo FE Hybrid im Einsatz, ein Abrollkipperfahrzeug des Containerdienstes, das die vollen Container der Wertstoffhöfe zu den Verwertern transportiert. Der AWM ist damit die erste Dienststelle der Landeshauptstadt München, die einen Hybrid-LKW einsetzt. Das Fahrzeug wiegt 26 Tonnen und ist ausgestattet mit einem Diesel- und einem Elektromotor, die unabhängig voneinander arbeiten. Im Elektromodus wird der Dieselmotor ausgeschaltet und der LKW fährt vollständig emissionsfrei und sehr geräuscharm. Die Hybridtechnologie eignet sich daher gut zur Entsorgung der Wertstoffhöfe, wo Rangierarbeiten und das Aufnehmen und Absetzen von Containern an der Tagesordnung stehen. Auch im innerstädtischen Bereich mit häufigem Stop-and-Go Verkehr kommen die Qualitäten des Hybridantriebs gut zur Geltung. Um das Fahrzeug auf den ökologischen Nutzen, die Wirtschaftlichkeit und die Praxistauglichkeit beim Einsatz im Münchner Entsorgungsalltag hin zu überprüfen, fährt der AWM den Volvo FE Hybrid vier Jahre gegen ein baugleiches Fahrzeug
Probe. Eingesetzt werden die Fahrzeuge zur Entsorgung des Wertstoffhofs an der Tübinger Straße in München-Sendling. Bisher läuft der Hybrid-LKW störungsfrei und erzielt eine Kraftstoffeinsparung von 15 Prozent gegenüber dem Vergleichsfahrzeug.

Positive Bilanz nach vier Jahren – das Müllfahrzeug light
Zur Einsammlung des Hausmülls ist seit April 2009 ein besonders leichtes Müllfahrzeug, der “Müllwagen light” im Einsatz. Das energiesparende und emissionsreduzierte Müllfahrzeug wiegt mit 12,8 Tonnen Leergewicht gut 17 Prozent weniger als konventionelle Mülleinsammelfahrzeuge, die ein Leergewicht von 15,5 Tonnen besitzen. Dieses Fahrzeug ist eine Idee des AWM-Fuhrparkleiters, die zusammen mit den Firmen Paul, Mercedes Benz und Faun umgesetzt wurde. Der AWM erzielt mit dem Einsatz dieses Prototyps eines Gewichts¬optimierten Fahrzeuges Kraftstoffeinsparung von rund 15 Prozent im Vergleich zu den

durchschnittlichen Verbräuchen von Mülleinsammelfahrieugen, die Gebiete mit ähnlicher Bebauungsstruktur entsorgen. Zusammen mit den Firmen Mercedes Benz und Faun arbeitet der AWM derzeit an der Weiterentwicklung des Müllfahrzeugs light mit Hinblick auf die Entwicklung eines Serienfahrzeuges.

Kraftstoffeinsparungen – nicht nur durch innovative Fahrzeugtechnik

Um maximale Kraftstoffeinsparungen zu erreichen, müssen neben der innovativen Technik noch weitere Komponenten berücksichtigt werden:
optimale Tourenplanung, kraftstoffsparende Fahrweise, regionale Wertstoffkreisläufe
Um die tägliche Fahrleistung auf ein Minimum zu reduzieren, passt der AWM die Einsammeltouren ständig an das sich verändernde Stadtbild an. Weiter ist die Fahrweise wesentlich, um positive Umwelteffekte zu erreichen. Aus diesem Grund schult der AWM im Rahmen der Berufskraftfahrerqualifikation regelmäßig seine Kraftfahrer. Dabei hat der AWM ein eigenes Kraftfahrerqualifikationsprogramm mit integriertem Praxisteil entwickelt, das über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht. Die Schulung ist sehr umfassend und beinhaltet fünf Module. Eines davon widmet sich dem Öko-Training, bei dem der spritsparende Umgang mit Motor und Getriebe im Vordergrund steht. Im Praxisteil werden der Kraftstoffverbrauch und die durchschnittlich gefahrenen Geschwindigkeiten vor und nach dem Training gemessen. Hierbei wir eine deutliche Optimierung des Fahrverhaltens erreicht. Generell achtet der AWM auf eine regionale Abfallwirtschaft und arbeitet ausschließlich mit lokalen oder regionalen Verwertungsbetrieben, um die Transportwege zu minimieren. So wird etwa der Restmüll ausschließlich in der eigenen Müllverbrennungsanlage in Unterföhring verwertet und der Biomüll zur Hälfte in der eigenen Trockenfermentationsanlage in Freimann oder in Kompostieranlagen in München und Umgebung. Papier gibt der AWM an Sortierahlagen in München weiter. Das Papierrecycling erfolgt ausschließlich in bayerischen Papierfabriken wie in Schongau oder Troisdorf.

Filigran und robust: das Solardach des AWM-Carports
Auch der zweigeschossig~ Unterstellplatz für die Müllautos des AWM entspricht dem neuesten Stands der Technik. Bei der im November 2012 fertiggestellten innovativen Dachkonstruktion an der Zentrale am Georg-Brauchle-Ring handelt es sich um ein stahlträgergestütztes Pneudach. Beim Bau wurden ausschließlich Werkstoffe verwendet, die zu 100% recyclingfähig sind. Die begehbare Dachhülle besteht aus einer Vielzahl aneinander gereihter Luftkissen, die durch pneumatischen Druck ihre stabile, nach oben gewölbte Form erhalten. Darin sind flexible Photovoltaikzellen integriert. Die elektrische Leistung der Photovoltaik-Anlage beträgt 145 kWP. Rund 95% der erzeugten Energie verbraucht der AWM selbst, Überschüsse, die vor allem im Sommer und an den Wochenende entstehen, werden in das öffentliche Netz eingespeist. Seit der Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage des Carportdachs im November 2011 bis jetzt konnten insgesamt 157,3 Tonnen CO2 eingespart werden.

Die Abfallwirtschaft in Deutschland – eine CO2-Senke

Die deutsche Abfallwirtschaft ist die einzige Branche, die den Anteil des Treibhausgases Kohlensoffdioxid (C02) in der Atmosphäre verringert, also eine CO2 -Senke darstellt. Insgesamt hat die Abfallwirtschaft in den letzten 10 Jahren zu 20% an der Gesamt-C02-Reduktion in Deutschland beigetragen. Die Gründe dafür sind das in Deutschland seit 2005 bestehende Verbot der Deponierung von Siedlungsabfällen und die damit einhergehende Verringerung von klimaschädlichem Deponiegas, der Einsatz von Müll als Erstatzbrennstoff für fossile Energieträger in Müllverbrennungsanlagen und das zunehmende Recycling.

Klimafreundliche Abfallwirtschaft in München

Im Rahmen einer an ökologischen Zielen ausgerichteten Abfallentsorgung war der AWM schon immer bestrebt, die Treibhausgasemissionen so gering wie möglich zu halten. So werden in München bereits seit 1994, also elf Jahre länger als das gesetzlichen Verbot besteht, keine unbehandelten Siedlungsabfälle mehr deponiert. Dadurch konnten im Vergleich zur Abfallwirtschaft vor 1990 zwischenzeitlich über 10 Millionen CO2 eingespart werden.
Auch durch die energetische Abfallverwertung im Heizkraftwerk Nord leistet der AWM einen wertvollen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasemissionen. Durch den hier bei der Müllverbrennung entstehenden Strom und die Wärme, die in das Strom-, bzw. Fernwärmenetz eingespeist werden, können jährlich rund 87.000 Tonnen C02-Emissionen vermieden werden. Das ist gut sieben Mal mehr, als der Fuhrpark und die Gebäude des AWM zusammen ausstoßen. Insgesamt emittiert der AWM jährlich etwa 12.000 Tonnen C02-Äquivalente. Demgegenüber steht eine CO2 -Einsparung durch die energetische Abfallverwertung und die Trockenfermentations¬anlage (TFA) zur Behandlung von Biomüll von knapp 89.000 Tonnen C02. So wies der AWM 2011 eine negative C02-Bilanz von – 76.559 Tonnen auf. “Basierend auf den Erfolgen der letzten Jahre arbeiten wir permanent daran, die Abfallentsorgung in München immer an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen und so nachhaltig wie möglich zu gestalten”, so Helmut Schmidt, Zweiter Werkleiter des AWM. “Der beste Weg, um Emissionen zu vermeiden, ist jedoch die Reduzierung der Müllmenge. So setzt sich der AWM gezielt für die Abfallvermeidung ein und arbeitet intensiv daran, die Recyclingquote stetig zu erhöhen. Ziel ist es, als erste Millionenstadt eine Reyclingquote von 65 Prozent zu erzielen.”

Beitrag zum Gemeinwohl der Stadt München: Münchens Abfall- unsere Verantwortung Eine ökologische Abfallentsorgung ist in München seit über 20 Jahren oberste Maxime. Dazu gehören neben zahlreichen Maßnahmen zur Abfallvermeidung und einem Trennsystem, das durch die hohe Sortenreinheit zu sehr guten Verwertungsquoten führt, auch die umweltschonende Flotte. Der AWM wird auch zukünftig beim Betrieb seiner Fahrzeugflotte auf umweltschonende, zukunftsträchtige Technologien setzen und darauf achten, -dass ökologische und ökonomische Faktoren ausgewogen sind. So garantiert der AWM weiterhin Entsorgungssicherheit bei stabilen Gebühren und leistet damit gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und zum Gemeinwohl der Stadt München.