Mehrere Straftaten als Vortäuschung aufgrund Sorgerechtsstreit geklärt

Im Herbst 2017 wurden der Münchner Polizei zwei Einbruchsversuche im Münchner Osten gemeldet. In beiden Fällen war zunächst ein mittlerweile 32-jähriger Münchner aufgrund Personen- oder Sachbeweisen tatverdächtig. Im Rahmen der akribischen und umfangreichen Ermittlungen des zuständigen Kriminalkommissariats 52 für Einbruchskriminalität, ergaben sich erhebliche Zweifel an der Täterschaft des 32-Jährigen. Insbesondere hatte eine Zeugin des ersten mutmaßlichen Einbruchsversuchs ausgesagt, dass die mit einem neuen Lebenspartner zusammen lebende 27-jährige Ex-Frau des vermeintlichen Tatverdächtigen über mehrere Jahre hinweg diverse Straftaten fingiert hatten, um sich durch die Diskreditierung des 32-Jährigen einen Vorteil im Sorgerechtsstreit zu verschaffen. Dazu sei auch mit Unterstützung einer Bekannten im November 2017 ein Sexualdelikt vorgetäuscht worden.

Die an den jeweiligen Tatorten teils aufgefundenen humangenetischen Spuren stammen aus dem Hausmüll des 32-Jährigen und wurden durch die 27-Jährige und ihren 48-jährigen Lebensgefährten dort deponiert, um den Verdacht auf den Kindsvater zu lenken. Weiterhin seien Personen dafür entlohnt worden, den 32-Jährigen in körperliche Auseinandersetzungen zu verwickeln.

Außerdem habe das Pärchen einen 41-Jährigen dazu angestiftet, den 32-Jährigen bewusstlos zu schlagen und eine vorbereitete Spritze zu injizieren. Zu einer Umsetzung des Tatplans kam es jedoch nicht, da der nun 41-Jährige nach eigener Aussage nicht die Absicht hatte dies umzusetzen und frühzeitig von Polizeibeamten festgenommen worden war.

Der 48-Jährige wurde wegen eines erlassenen Haftbefehls festgenommen. Gegen ihn und die 27-Jährige wird wegen Vortäuschen einer Straftat in mehreren Fällen sowie der selbstbegangenen Delikte ermittelt. Der 32-Jährige wurde von den Vorwürfen entlastet.