Kleiner Nachwuchs bei den Großen Kudus im Tierpark Hellabrunn

(c) Dennis Eckert

Es ist ein Mädchen: Nach einer neunmonatigen Tragzeit kam Anfang Januar das kleine Weibchen zur Welt. Die Geburt geschah nachts im Stall und verlief reibungslos. Das Jungtier ist wohlauf und macht einen sehr fitten Eindruck. Nach der alphabetischen Vergabe von Namen im Tierpark, die in diesem Jahr mit einem „X“ beginnen werden, haben sich die Tierpfleger für den klingenden Namen „Xankysha“ entschieden.

Freude in Hellabrunn: Der kleine Nachwuchs bei den Großen Kudus ist bereits kräftig genug, um zusammen mit der Herde auf der Anlage zu sein. Anfangs noch zu klein, lag das junge Weibchen in den ersten Wochen nach der Geburt im Stall und wurde regelmäßig von seiner Mutter besucht. Kudu-Kälber liegen im natürlichen Habitat der Tiere regungslos im dichten Gras oder Gestrüpp, bis sie kräftig genug sind, der Mutter und Herde zu folgen. Mutter und Kalb sind während dieser Zeit nur ein paar Minuten am Tag zusammen, wenn das Jungtier gesäugt wird.

„Für das Muttertier ist Xankysha das erste Jungtier, daher war sie auch ein bisschen unruhig und etwas aufgeregt, als die Tierpfleger am nächsten Morgen in den Stall kamen“, berichtet Carsten Zehrer, Kurator und Zoologischer Leiter in Hellabrunn. „Das Jungtier war bei seiner Geburt 14,2 Kilo schwer und hat sich sehr gut entwickelt. Die Mutter kümmert sich vorbildlich um die Kleine und auch die anderen Herdenmitglieder haben bei den ersten Ausflügen auf die Anlage sehr positiv auf den Nachwuchs reagiert“, ergänzt Zehrer.

Rasem Baban, Vorstand und Tierparkdirektor in Hellabrunn ergänzt zudem „Wir freuen uns sehr über diese schöne Nachricht und über das gesunde Jungtier der afrikanischen Antilopenart. Zusammen mit allen Kollegen aus Tierpflege und dem Tierärzte-Team, haben wir den Kudu-Nachwuchs in den letzten Wochen sehr engmaschig beobachtet. Der Große Kudu ist in seiner Heimat bislang nicht gefährdet – trotzdem sind sie ideale Botschafter für dringend notwendigen Natur- und Artenschutz in den Savannen von Zentral-, Ost- und Südafrikas“, so Baban weiter über die großen Säugetiere.

Gehörnte Schönheiten
Große Kudus zählen zu den größten Antilopen der Erde und mit Sicherheit zu den schönsten. Das Fell der Tiere zieren feine, helle Querstreifen. Diese Zeichnung findet sich, neben großen Ohren und Augen, ebenso im Gesicht wieder. Die Kudu-Böcke tragen korkenzieherförmig gedrehte Hörner, die eine Länge von einem Meter erreichen können, sowie eine üppige Kinn- und Halsmähne. Die afrikanische Antilopenart kommt im östlichen und südlichen Afrika vor. Der Lebensraum ist vor allem von Baum- und Graslandsavannen geprägt. Die großen Antilopen sind schnelle Läufer und können bis zu drei Meter hohe Hindernisse überspringen. Männliche Tiere sind mit etwa sechs Jahren ausgewachsen, dann haben die Hörner drei Windungen. Pro Lebensjahr kommt also etwa eine halbe Windung hinzu. Die Großen Kudus leben im Tierpark Hellabrunn zusammen mit Hartmann-Bergzebras, den Elenantilopen und drei Straußen-Damen auf einer weitläufigen Freianlage.

Bedeutung für den Menschen
Große Kudus werden zur Fleischgewinnung bejagt und in Wildfarmen oder auf Viehfarmen gehalten, wo sie wegen ihrer unterschiedlichen Nahrungsansprüche – im Gegensatz zu Rindern und Schafen sind die Kudus keine Grasfresser – nicht mit anderen Nutztieren konkurrieren, sondern sie ergänzen.