Am 19. August informieren Hellabrunner Zoo-Guides über Lebensweise, Verhalten und Gefährdung der faszinierenden Menschenaffen und stellen ein spannendes Auswilderungsprojekt für Sumatra-Orang-Utans vor.
Zwischen 10 und 17 Uhr steht am Mittwoch, den 19. August im Bereich der Welt der Affen in Hellabrunn alles im Zeichen des Welt-Orang-Utan-Tags. Interessierte Besucher können dort Wissenswertes rund um die asiatische Affenart erfahren: Zwei Zoo-Guides geben Auskunft über Orang-Utans, ihren Lebensraum und darüber, wie sich auch unser Konsumverhalten auf das Leben dieser bedrohten Menschenaffen auswirkt.
Orang-Utans leben in den Tiefland-Regenwäldern der Inseln Borneo (Malaysia/Indonesien) und Sumatra (Indonesien) in Südostasien. Die nach ihrem Verbreitungsgebiet benannten Arten – Sumatra- und Borneo-Orang-Utans – unterscheiden sich nur wenig in Größe und Gestalt. Kennzeichnend für beide Arten ist das lange, rötliche Fell. Auf Sumatra leben nur noch rund 6.000 Tiere, auf Borneo etwa 50.000. In Hellabrunn können Besucher Sumatra-Orang-Utans beobachten. Beide Arten sind in freier Wildbahn vom Aussterben bedroht. Die Hauptgefahren sind dabei die Lebensraumzerstörung durch Waldrodung, vor allem für Palmölplantagen und die Papierindustrie, sowie die Wilderei und der illegale Wildtierhandel. Allein in den vergangenen 20 Jahren wurde 70 Prozent der bestehenden Waldfläche auf Sumatra abgeholzt.
Hellabrunn engagiert sich seit vielen Jahren für ein Projekt der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, die auf Sumatra, im Nationalpark Bukit Tigapuluh, eine Auswilderungsstation betreibt. Die Station liegt im Zentrum Sumatras, wo seit mehr als 150 Jahren keine Orang-Utans mehr leben. Ziel des Projekts ist es, in Bukit Tigapuluh durch Auswilderungen eine sogenannte Rettungsboot-Population für Sumatra-Orang-Utans aufzubauen. Beschlagnahmte und verwaiste Tiere werden monatelang auf die Auswilderung vorbereitet. Mit großem Erfolg: Bis heute konnten bereits mehr als 160 Orang-Utans ausgewildert werden.
Weitere Informationen zu Orang-Utans Das indonesische Wort Orang-Utan bedeutet Waldmensch. Die Menschenaffen haben sich perfekt an ihren Lebensraum, den Regenwald, angepasst und sind talentierte Kletterer. Mit ihren langen Armen, die eine Spannweite von bis zu 2,60 Meter erreichen können, schwingen sie sich geschickt von Ast zu Ast. Dabei fliegen sie bis zu 20 Meter weit durch die Luft. Orang-Utans sind die größten Affen Asiens und weltweit sogar die größten Tiere überhaupt, die auf Bäumen leben. Männliche Orang-Utans können 1,50 Meter groß werden und bis zu 100 Kilogramm auf die Waage bringen. Weibchen werden rund 1,10 Meter groß und 50 Kilogramm schwer. Die Nahrung der Tiere besteht vorwiegend aus Früchten und Blättern.
Im Gegensatz zu ihren afrikanischen Menschenaffen-Verwandten sind Orang-Utans meist Einzelgänger. Weibliche Sumatra-Orang-Utans leben teilweise in einem losen Verbund aus mehreren Tieren zusammen. In ihrem Leben bringen sie bis zu vier Junge auf die Welt, um die sie sich jeweils rund acht Jahre lang kümmern.