Zoo-Hellabrunn: Roter Panda-Nachwuchs 2018 ist ein Mädchen

Quell: Hellabrunn/Marc Müller

Pünktlich zum Internationalen Roten-Panda-Tag am kommenden Sonntag konnten die Hellabrunner Tierärzte bei der Jungtier-Untersuchung das Geschlecht des ersten Nachwuchses von Miu und Justin bestimmen: Es ist ein Weibchen. Am Aktionstag am 16. September 2018 können die Tierpark-Besucher über den Namen für die Kleine abstimmen.
Obwohl das kleine Panda-Baby inzwischen schon zweieinhalb Monate auf der Welt ist, versteckt Mama Miu ihr Jungtier noch gut geschützt in ihrer Wurfbox vor den neugierigen Blicken der Besucher. Als die Tierärzte gemeinsam mit den Tierpflegern die Anlage betreten, um in wenigen Minuten die Gesundheit der Kleinen zuchecken, sie zu wiegen und das Geschlecht zu bestimmen, verschwindet Miu schnell auf den Baum und beobachtet das Geschehen aus sicherer Entfernung. „Stolze 1,2 Kilogramm wiegt sie schon“, freut sich Tierpfleger Thomas Kaindl, nachdem der Check beendet ist und die Kleine zurück in die Wurfbox gesetzt wurde.

Vater des Jungtieres ist Roter Panda Justin, der erst im Frühjahr 2017 nach Hellabrunn kam. Umso erfreulicher ist es, dass es bereits mit dem Nachwuchs geklappt hat. Wie bei Kleinen Pandas üblich, beteiligt sich das Männchen nicht an der Aufzucht des Jungtieres, muss jedoch auch nicht von Mutter und Kind separiert werden.

Für gewöhnlich verbringt der Nachwuchs die ersten zwei bis drei Monate in der Wurfbox, bevor er erste Schritte nach draußen wagt. Bereits wenige Tage nach der Geburt des Jungtieres hielt sich Miu wieder viel in den Bäumen auf, was jedoch nicht bedeutet, dass sie sich nicht um ihr Kind kümmert. „Die Mutter sieht mehrmals täglich nach dem Rechten“, erklärt Beatrix Köhler, zuständige Kuratorin und Zoologische Leiterin, und ergänzt: „Dann säugt und putzt sie das Jungtier.

“ Mehrmals die Woche trägt Miu ihr Jungtier von der Box im vorderen Teil der Anlage über einen Baumstamm hinüber in eine alternative Box im hinteren Teil. „Wer im richtigen Moment vorbeischaut, kann den kühnen Transport über das Wasser beobachten und stellt dabei fest, dass die Kleine schon ganz schön gewachsen ist“, erzählt Beatrix Köhler und weiter: „Es wird nicht mehr lange dauern, bis Miu ihren Nachwuchs zu ersten Gehversuchen motiviet und sie auch immer häufiger draußen zu beobachten sind.“

Am kommenden Sonntag, den 16. September 2018 können die Besucher im Rahmen des Internationalen Roten-Panda-Tages über den Namen der kleine Panda-Dame abstimmen und eine Jahreskarte für den Tierpark Hellabrunn gewinnen. Von 10 bis 17 Uhr gibt es am Aktionsstand außerdem eine Bastelaktion für Panda-Masken.

Bei Tierpfleger-Treffpunkten um 11.00 Uhr und 13. 45 Uhr erfahren die Besucher alles Wissenswerte über Rote Pandas. Im Artenschutzzentrum wird zudem der Film „Der vergessene Panda“ gezeigt.

Der Internationale Rote-Panda-Tag wurde vom Red Panda Network ins Leben gerufen, um auf die Bedrohung des Roten Pandas aufmerksam zu machen. Am diesjährigen Aktionstag beteiligen sich neben Hellabrunn über 70 weitere Zoos aus der ganzen Welt, unter anderem aus Japan, China, Neuseeland, den Vereinigten Staaten und Frankreich.
Von der Weltnaturschutzunion IUCN wird der Rote Panda, auch Kleiner Panda genannt, als „stark gefährdet“ („endangered“) gelistet. Nur noch etwa 10.000 Rote Pandas gibt es in ihrem ursprünglichen Lebensraum.

Kleine Pandas leben in den Bergwäldern des Himalayas, sind dämmerungsaktiv und verbringen die meiste Zeit des Tages schlafend in Baumkronen. Ihr Verbreitungsgebiet wird immer kleiner und ist u.a. durch kontinuierliche Abholzung bedroht.

Hellabrunn unterstützt auch finanziell das Artenschutzprojekt des Red Panda Network bei seinen Bemühungen zum Erhalt der Pandas in ihrem natürlichen Lebensraum: Das „Red Panda EEP Forest Guardian Support Program“ ist eine gemeinsame Initiative des Red Panda Network und des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) und Teil eines großen Schutzprojekts im Osten Nepals.

Ziel dieses Projekts ist es, ein zusammenhängendes Schutzgebiet in der Region von Panchthar-Ilam-Taplejung zu schaffen. Dank des „Red Panda EEP Forest Guardian Support Programs“ können einheimische Ranger ausgebildet werden, die die Schutzgebiete überwachen und in ihren Gemeinden für den Schutz des Kleinen Pandas und seines Lebensraums werben.