Weihnachtliche Grüße aus Hellabrunn

Quelle:Fotos: Tierpark Hellabrunn/Marc Müller
Quelle:Fotos: Tierpark Hellabrunn/Marc Müller

Panzernashorn-Nachwuchs Puri freut sich über den ersten Weihnachtsbaum seines Lebens und die Eisbären Giovanna und Yoghi sehen sich – pünktlich zum Fest der Liebe – endlich wieder.
Was steht denn da auf meiner Anlage? Puri wundert sich sichtlich über den bunt geschmückten Nadelbaum. Doch da allerlei Leckereien daran baumeln, überwindet der viermonatige Nashornbulle – auch dank der Neugierde von Mutter Rapti, die sich dem Weihnachtsbaum ohne Scheu nähert – seine anfängliche Zaghaftigkeit schnell. Ran geht´s an die weihnachtlichen Nashorn-Schlemmereien, einer Mischung aus Karotten, Paprika, Tomaten und Orangen.

Eine Weile steht der Tannenbaum, doch die Kraft der Panzernashörner ist stärker als die Halterung des Baums, die die Tierpfleger aus einem Baumstamm gefertigt haben. Fazit: Bei Nashörnern hat ein Weihnachtsbaum definitiv nicht die Lebensdauer, die man sich im trauten Heim von einem Tannenbaum wünscht. Weihnachtsbäume, die zuhause im Wohnzimmer stehen und geschmückt werden, kann der Tierpark Hellabrunn übrigens nach Weihnachten nicht als Futtermittel-Spende annehmen, da die Rückstände von Lametta oder Ähnlichem für die Tiere lebensgefährlich sein können.

Auch aus der Hellabrunner Polarwelt gibt es News zu Weihnachten: Eisbär Yoghi sieht seine Herzensdame Giovanna endlich wieder, nachdem die beiden seit der Trächtigkeit von Giovanna und ihrem Rückzug in die Winterhöhle im November 2013 getrennt lebten. Am 23. Dezember kehrt Giovanna zu ihm zurück. „Unsere Eisbären Giovanna und Yoghi sind wieder vereint. Für die gemeinsamen, zwei Jahre alten Zwillinge Nela und Nobby bedeutet dies allerdings, von ihrer Mutter Abschied zu nehmen“, erklärt Zoodirektor Rasem Baban. „Giovanna reagierte in letzter Zeit immer häufiger ungehalten auf ihre beiden Zöglinge, was darauf schließen lässt, dass für sie die Zeit gekommen ist, ihrem Nachwuchs Lebewohl zu sagen. Auch in der Natur verlassen Eisbären im diesem Alter ihre Mütter und gehen eigene Wege.“

Die am 9. Dezember zwei Jahre alt gewordenen Eisbärenzwillinge Nela und Nobby werden nun mit einem speziellen Kistentraining auf ihre Reise in zwei andere europäische Zoos vorbereitet. Dabei gewöhnen sich Nela und Nobby langsam an ihre Transportboxen und lernen, dass die Kisten für sie keine Gefahr darstellen. In Folge dessen betreten sie sie dann auch vor dem Transport freiwillig. Eine Narkose, die immer mit einem gewissen Risiko verbunden ist, wird so vermieden.

Giovanna werden die Eisbären-Youngster bis zu ihrer Abreise in einigen Wochen nicht mehr sehen. Ein abwechselndes Sehen und Nicht-Sehen der Mutter würde den Abschied von ihr noch schwieriger gestalten. Ein genaues Datum für die Reise von Nela und Nobby steht noch nicht fest, jedoch das Ziel der Reise: Nela wird in eine Weibchen-Gruppe im neu eröffneten Zoo im holländischen Emmen ziehen, Nobby in eine reine Männchen-Gruppe im englischen Yorkshire Wildlife Park in der Nähe von Doncaster. Die beiden Zoos wurden im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms ausgesucht. In Emmen erwartet Nela eine komplett neu gebaute, mehr als 4.700 Quadratmeter große Eisbärenanlage sowie zwei junge Spielgefährtinnen in ihrem Alter. Nobby wird im Yorkshire Wildlife Park gemeinsam mit drei weiteren, männlichen Eisbären eine Junggesellen-Gruppe bilden und auf einer neuen Anlage mit fast 10.000 Quadratmeter Fläche leben.

Öffnungszeiten des Tierparks Hellabrunn an Weihnachten 2015:
Heiligabend, 24. Dezember: 9 – 16 Uhr
1. Weihnachtsfeiertag, 25. Dezember: 9 – 17 Uhr
2. Weihnachtsfeiertag, 26. Dezember: 9 – 17 Uhr