Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2019

Münchens Polizeipräsident Hubertus Andrä stellte am Freitag, 13.03.2020, die erfolgreichste Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums München seit dem Jahr 1980 und damit ein bundesweit eindrucksvolles Ergebnis vor.

Die seit Jahren positive Sicherheitslage in der Landeshauptstadt sowie dem Landkreis des Polizeipräsidiums München bildet sich deutlich in der aktuellen polizeilichen Kriminalstatistik 2019 ab. Erstmals seit rund 40 Jahren sank die Zahl der Gesamtstraftaten (ohne ausländerrechtliche Verstöße) mit 97.628 Fällen auf unter Einhunderttausend. Dieses Ergebnis ist umso beeindruckender, wenn man zudem den gleichzeitigen Bevölkerungszuwachs der Stadt München von annähernd 300.000 Einwohnern in diesem Zeitraum berücksichtigt. Im Vergleich zum Vorjahr 2018 mit insgesamt 106.401 Gesamtstraftaten (ohne ausländerrechtliche Verstöße) bedeutet dies einen Rückgang um – 8,2 % beziehungsweise 8.773 Fällen und führt zu einer rechnerischen Häufigkeitszahl von 5.331 Straftaten pro Einhunderttausend Einwohnern. Dies bedeutet, dass München weiterhin eine der sichersten Großstädte Deutschlands ist.

Mit einer Gesamtaufklärungsquote von 61,7 % besteht für potentielle Straftäter im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München insgesamt ein hohes Entdeckungsrisiko. In vielen einzelnen Deliktsbereichen ist die Aufklärungsquote sogar noch höher. 2019 wurden 60.190 Straftaten aufgeklärt sowie insgesamt 44.825 Tatverdächtige ermittelt. Diese können in 23.405 deutsche sowie 21.420 nichtdeutsche Tatverdächtige differenziert werden. Als eine statistische Untergruppe der nichtdeutschen Tatverdächtigen bilden die nach bundeseinheitlicher Definition erfassten Zuwanderer, trotz zu berücksichtigender kriminogener Faktoren, einen geringen Anteil von 10,5 % aller Tatverdächtigen ab. Viele der durch Zuwanderer begangenen Straftaten waren Verstöße gegen Nebengesetze oder Vermögensdelikte, wie beispielsweise das „Erschleichen von Leistungen“ (sogenanntes „Schwarzfahren“).

Nach einem vorübergehenden Anstieg der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist für das Jahr 2019 ein Rückgang um – 11,5 % auf 1.303 Fälle gegenüber dem Vorjahr 2018 (1.472 Fälle) zu verzeichnen. Die erneut leicht gestiegene Aufklärungsquote von 78,7 % macht deutlich, dass ein Großteil aller registrierten Sexualstraftaten im vergangenen Jahr aufgeklärt werden konnten.

Mit einer Reduzierung der Wohnungseinbruchskriminalität um -19,4 % auf 1.103 Fälle gegenüber dem Vorjahr 2018 (1.369 Fälle) konnte das Polizeipräsidium München ein weiteres Vorjahresziel umsetzen. Der in diesem Bereich entstandene Vermögensschaden von insgesamt 5,89 Millionen Euro zeigt nach wie vor die Bedeutung der intensiven polizeilichen Ermittlungsarbeit sowie der qualifizierten Beratungsarbeit zur technischen Prävention und wird daher auch im aktuellen Jahr noch weiter verstärkt werden.

Nach einem vorangegangenen Rückgang der Fallzahlen des sogenannten Callcenterbetrugs mit der Begehungsweise „Falsche Polizeibeamte / Amtsträger“ wurde im Jahr 2019 ein Anstieg um +30,4 % auf 3.215 Delikte verzeichnet. Durch die Vollendung von 33 dieser Taten entstanden den Opfern, teils existenzbedrohender, Vermögensschaden von insgesamt 2,27 Millionen Euro. Insbesondere deshalb wird das Polizeipräsidium München dieses Jahr die Präventionsarbeit sowie die internationale Zusammenarbeit mit anderen Behörden in diesem Phänomenbereich noch weiter intensivieren.

Im Definitionssystem der Politisch Motivierten Kriminalität sind für das Jahr 2019 unterschiedliche Entwicklungen zu verzeichnen. Im Phänomenbereich der Politisch Motivierten Kriminalität – Links ist mit 378 Fällen ein Rückgang von – 36,3 % dagegen bei der Politisch Motivierten Kriminalität – Rechts mit 562 Fällen ein Anstieg um + 19,8 % zu verzeichnen. Bei der Politisch Motivierten Kriminalität – Ausländische Ideologie ist mit 102 Delikten ein Rückgang um – 58,0 % festzustellen. Die Politisch Motivierte Kriminalität – Religiöse Ideologie hat sich mit insgesamt 14 Delikten gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Phänomenübergreifend sind in der Politisch Motivierten Kriminalität insgesamt 308 Fälle der Hasskriminalität aus unterschiedlichen Beweggründen enthalten. Das Polizeipräsidium München wird derartige Straftaten weiterhin konsequent verfolgen sowie alle erforderlichen Maßnahmen gegen Diskriminierung in jeglicher Form treffen. Hierzu wurden auch bereits verbindliche Regelungen zum Schutz und Unterstützung betroffener Personen festgelegt.