Das 181. Oktoberfest verlief ruhig und entspannt mit einem starken Final-Wochenende. Mit sonnigen Nachmittagen und kühlen Abenden wurde es sehr herbstlich, was aber der heiteren Stimmung der Feiergemeinde keinen Abbruch tat. Die Einheimischen kamen gezielt bei schönem Wetter auf das Festgelände. Die Gäste von außerhalb ließen sich auch von Regen und Kälte nicht von einem Wiesn-Bummel abhalten.
Nach Schätzung der Festleitung kamen 6,3 Millionen Gäste auf die
Theresienwiese (2013: 6,4 Millionen), davon wurden auf der Oidn Wiesn
610.000 zahlende Besucher gezählt (2013: 540.000 Gäste).
Neben Besuchern aus den Nachbarländern Österreich und Schweiz
kamen besonders am letzten Wiesn-Wochenende viele Italiener auf die
Wiesn. Über die Bankautomaten und Geldwechselstellen auf dem
Festgelände können Rückschlüsse auf die Herkunft der Gäste aus Nicht-
Euroländern gezogen werden. Sie kamen unter anderem aus Ägypten,Argentinien, Australien, Chile, Estland, Georgien, Hongkong, Indien,
Island, Jordanien, Kasachstan, Libanon, Oman, Mosambik, Russland,
Sambia, Singapur, Südafrika, Südkorea, Turk- und Caicoinseln, Uruguay
und Zypern.
Bemerkbar war ein sehr bewusstes Ausgabeverhalten. Qualität und
Leistung mussten stimmen, bevor zur Geldbörse gegriffen wurde.
Auf dem Oktoberfest vergnügten sich alle Generationen. Inklusion fand in
allen Bereichen statt: in den Zelten, bei den Schaustellern und bei der
Polizei, wo ein Rollifahrer Boxenstopp machte und einen Reifen am
Rollstuhl wechseln ließ. Ein Trend Entschleunigung war festzustellen. Die
in Tracht gewandet Gäste flanierten gemütlich über die Wiesn und ließen
sich auf der Oidn Wiesn nieder.
Insgesamt sind Festleitung, Schausteller, Marktkaufleute und Wirte mit
dem Verlauf der Wiesn zufrieden.
Essen & Trinken
Neben dem traditionellen Wiesn-Hendl waren die Klassiker der
bayerischen Küche schwer nachgefragt. Besonders Kaiserschmarrn und
Käsespätzle als „Soul-Food“ bei der kühlen Witterung wurden fleißig
bestellt.
In der Ochsenbraterei wurden 112 Ochsen verspeist. Die Kalbsbraterei
meldet einen Verzehr von 48 Kälbern. Die Oktoberfest-Gäste tranken insgesamt 6,5 Millionen Maß Bier.Wetterbedingt lieber im Festzelt als im Biergarten.
Die süßen Wiesn-Klassiker behaupteten sich bis zum Wiesn-Schluss:
Gebrannte Mandeln, Schokobananen und -erdbeeren lagen ganz vorn in
der Käufergunst. Die Rarität „Türkischer Honig“ wurde gezielt geordert.
Her mit den Krügen!
Aufmerksame Ordner nahmen den Andenkenjägern rund 112.000 (2013:
81.000) Bierkrüge in den Zelten und an den Ausgängen des Festgeländes
ab.
Die Schaustellerei
Die Schausteller sprechen von einer „konstanten Wiesn“ mit
wetterbedingten Einbußen. Die Neuheiten „Big Bamboo“ und das
Märchenhängekarussell kamen sehr gut an. Der „Encounter“ fand nach
Anlaufschwierigkeiten sein Publikum.
Souvenirs, Souvenirs
Der offizielle Oktoberfest-Bierkrug mit dem Wiesn-Plakatmotiv war bei
Sammlern sehr gefragt, auch wenn das Design manchen Traditionalisten
zu modern war. Neben dem feschen Trachtenhut boomte der
Blumenkranz als Kopfschmuck. Wie schon in den letzten Jahren nahmen
die Gäste aus München und der Welt gerne Kleinigkeiten der unteren
Preisklasse vom Stamperl bis zum Pin als Andenken mit nach Hause.
Der Wiesn-Hit
In der Wunschliste der Wiesngänger stand „Atemlos“ von Helene Fischer
ganz vorne, gefolgt von „Auf uns“ des deutschen Popsängers Andreas
Bourani und „Brenna tuats guat“ von Hubert von Goisern. Gespielt wurden
aber immer noch alle beliebten Wiesn-Songs von der Bayernhymne bis
„Highway to Hell“.
Aus dem Servicezentrum
Polizei
Die Polizei spricht von einer „normalen Wiesn“ mit ruhigem Verlauf und
lobt ausdrücklich die Sicherheitspartnerschaft zwischen Beschickern,
Behörden, Bayerischem Roten Kreuz (BRK) und den Sicherheitskräften.
(Mündlicher Bericht und eigene Pressekonferenz um 11.30 Uhr im
Polizeipräsidium)
Bayerisches Rotes Kreuz (BRK)
Das BRK vermeldet einen normalen Verlauf der Wiesn 2014.
(Mündlicher Bericht)
Kinderfundstelle und Jugendamt
Bis Samstagabend wurden 151 Kinder in den Räumen der
Kinderbetreuungsstelle gewickelt oder gestillt. Acht verloren gegangene
Kinder wurden von den Mitarbeiterinnen der Kinderfundstelle des BRKKreisverbandes
München betreut sowie 40 Kinder und Jugendliche vom
Personal des Jugendamtes der Landeshauptstadt München.
Security Point
Im Rahmen der Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“ stand mit
dem Security Point auf dem Oktoberfest wieder eine Anlaufstelle für
Frauen in unterschiedlichsten Notlagen auf dem Oktoberfest zur
Verfügung. Betreut wurde dieser Service von geschulten Mitarbeiterinnen
der Initiativen AMYNA – Institut zur Prävention von sexuellem Missbrauch,
IMMA – Initiative Münchner Mädchenarbeit und dem Frauennotruf
München, die mit Rat und Tat hilfesuchenden Wiesn-Besucherinnen zur
Seite standen. Mit diesem spezifischen Hilfsangebot für Mädchen und
Frauen ist das Oktoberfest weltweit führend. (Eigene Pressemitteilung)
Fundstücke
Bis Wiesn-Schluss zählte das Wiesn-Fundbüro rund 3.646 Fundstücke,
darunter 900 Ausweise, 770 Kleidungsstücke, 530 Geldbörsen,
400 Schlüssel, 330 Smartphones und Handys, 305 Taschen, Rucksäcke
und Beutel, 230 Brillen, 95 Regenschirme und Stöcke, 55 Schmuckstücke
und Uhren sowie 31 Fotoapparate.
Als Kuriosa wurden während der zweiten Wiesn-Woche 2014 abgegeben:
4 Eintrittskarten zum Fußballspiel Bayern München gegen Hannover 96,
2 Eheringe,1 Katzentransportbox, 1 Petticoat, 1 iphone 6 (seit 19.9. auf
dem Markt) und 1 Schlagzeug-Beckenset. Gesucht wurde ein
Bundesverdienstkreuz 2. Klasse.
Die Branddirektion spricht von einer „normalen“ Wiesn. Die präventiven
Sicherheitsmaßnahmen und die umfangreichen Einsatzplanungen haben
sich erneut bewährt.
Das Gesundheitsamt meldete keine besonderen Vorkommnisse.
Strom, Wasser, Gas
Der Stromverbrauch von 2,98 Mio. kWh liegt mit ca. 2,3% unter dem
Verbrauch der Wiesn von 2013. Durch den Temperaturanstieg ab dem
mittleren Wochenende ging der Verbrauch in der 2. Woche leicht zurück.
Die höchste Tagesspitze wurde am 03.10. mit 13.769 kW um 19.45 Uhr
gemessen. Am Tag der deutschen Einheit war der höchste
Tagesverbrauch mit 206.206 kWh.
Der Wasserverbrauch liegt mit ca. 115.000m³ leicht unter dem Verbrauch
von 2013.
Der Gasverbrauch wird mit 220.000 m³ ca. 10% unter dem vergleichbaren
Zeitraum von 2013 liegen. Auch hier hat sich die warme 2. Woche auf den
Gartenverbrauch ausgewirkt.
Wieder einmal konnte das größte Volksfest der Welt störungsfrei von den
Energiespezialisten der SWM abgewickelt werden.
Wiesn-Pressestelle
Die Pressestelle zählte rund 4.678 Journalistenkontakte aus dem In- und
Ausland (2013: 3.951) wie Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien,
China, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien,
Japan, Kanada, Korea, Kroatien, Österreich, Polen, Portugal, Niederlande,
Mexiko, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowenien,
Spanien, Tschechien, Türkei, Ungarn und den USA.
Es wurden 479 Dreh- und Fotogenehmigungen (2013: 454) an
verschiedene Film- und TV-Teams sowie Onlinedienste erteilt. 47
Pressemitteilungen mit einer Auflage von rund 9.000 Stück wurden im
Vorfeld und während der Wiesn ausgegeben.
Engagierter Einsatz aller Beteiligten
Alle Dienststellen im Servicezentrum leisteten auch in diesem Jahr einen
großartigen Einsatz. Die Festleitung dankt allen Kolleginnen und Kollegen
sowie allen Wiesn-Beschickern für die gute Zusammenarbeit!