Von der Werkbank zur Hantelbank…

DEKRA Arbeitssicherheitsbarometer: Mitarbeiter-Fitness immer wichtiger

Von der Werkbank zur Hantelbank

  •  Unternehmen reagieren auf Demografie und „Rente mit 67“
  • Jede 10. Firma verstößt gegen Arbeitsschutz-Richtlinien
  • Deutschland verliert viele Milliarden Euro durch Hexenschuss & Co.

Unternehmen sorgen sich zunehmend um die Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter. Das ist ein Ergebnis des DEKRA Arbeitssicherheits­barometers 2013/2014. Für zwei Drittel der Arbeitgeber ist „Beruf und körperliche Fitness“ ein zentrales Thema der betrieblichen Gesundheitspolitik. Der „demografische Wandel“ und „psychische Belastungen“ – sprich Burnout –  wurden von jedem zweiten Unternehmen als Gründe dafür genannt.

DEKRA hat für das Arbeitssicherheitsbarometer 2013/2014 bundesweit rund 800 Unternehmen nach dem Stand des Arbeits- und Gesundheitsschutzes und ihren Zielen befragt. Die Ergebnisse der Studie liegen jetzt vor: Die Rente mit 67, der Fachkräftemangel durch den demografischen Wandel und die steigenden Anforderungen am Arbeitsplatz stellen  neue Herausforderungen an die Arbeitsbedingungen.

„Mitarbeiter müssen dem Wandel in der Arbeitswelt körperlich und seelisch standhalten können“, beschreibt Fatih Yilmaz, Arbeitsschutz-Experte bei DEKRA, die Herausforderung. Lösungsansätze sieht er in systematischen Gesundheits- und Trainingsangeboten  sowie in Maßnahmen, die die körperlichen Belastungen bei der Arbeit verringern. Beispiele dafür sind eine optimierte Arbeitsgestaltung und  Ergonomie am Arbeitsplatz, Präventionsschulungen sowie Arbeitshilfen in Werkstätten, Fabriken und auf Baustellen.

Jeder zweite Beschäftigte klagte laut der jüngsten Erwerbstätigenbefragung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) 2012 über Rücken- oder Nackenprobleme bei der Arbeit. Diese Volkskrankheit verursacht laut BAuA aufgrund der vergleichsweise langen Ausfallzeiten die meisten Krankheitstage. Der Volkswirtschaft entgeht so laut BAuA eine Bruttowertschöpfung von jährlich 17 Mrd. Euro. „In diesem Feld stecken im betrieblichen Gesundheitsschutz die größten Potenziale“, erläutert der DEKRA Experte.

Ein weiteres, aus Sicht der DEKRA Arbeitsschutz-Experten erschreckendes

Ergebnis der DEKRA Befragung lautet: Wie schon bei früheren Erhebungen hat nach eigenen Angaben jeder zehnte Betrieb – obwohl dies gesetzlich gefordert ist – keine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt. Die Gefährdungsbeurteilung ist das zentrale Element im betrieblichen Arbeitsschutz. Kommt es in diesem Fall zu einem Arbeitsunfall, haftet der Unternehmenschef persönlich.

 Über DEKRA
DEKRA ist eine der weltweit führenden Expertenorganisationen. Das Unternehmen ist heute in mehr als 50 Ländern aktiv. Mehr als 28.000 Mitarbeiter sorgen nachhaltig für Sicherheit, Qualität und Umweltschutz. Die DEKRA SE ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des DEKRA e.V. und steuert das operative Geschäft des Konzerns. Die DEKRA Geschäftsfelder „Automotive“, „Industrial“ und „Personnel“ stehen für qualifizierte und innovative Dienstleistungen rund um Themen wie Fahrzeugprüfungen, Gutachten, internationale Schadenregulierung, Consulting, Industrieprüfdienstleistungen, Produktprüfungen, Zertifizierungen, Umweltschutz, Qualifizierung und Zeitarbeit. 2012 erzielte DEKRA einen Umsatz in Höhe von fast 2,2 Milliarden Euro.