Vereint in Vielfalt – Gemeinsam gegen Rechts

mymuenchen/H. Swoboda

Der CSD München hat ein Motto für 2024! Und es war ja schon im Januar klar, worum es dieses Jahr unbedingt gehen muss: um den Kampf gegen Rechts.

Am 22. Juni gehen wir mit dem Motto „Vereint in Vielfalt – gemeinsam gegen Rechts“ auf die Straße. Damit stellen wir uns gegen den Rechtsruck in unserem Land. Warum wir das tun?

Spätestens seit den Recherchen des Investigativ-Teams Correctiv haben alle begriffen: Unsere Demokratie ist in Gefahr. Rechte Kräfte, allen voran die AfD, sprechen uns Würde, Freiheit und ein selbstbestimmtes Leben ab. Jetzt regt sich breiter Protest. Die Leute gehen auf die Straße und setzen sich für die freiheitlich-demokratische Ordnung ein. Im Sommer wird das auch der CSD tun – zusammen mit allen offenen Teilen der Münchner Zivilgesellschaft.

Queere Menschen spüren die Bedrohung schnell

Die Münchner LGBTIQ*-Community hatte schon bei ihrem queeren Vernetzungstreffen im Januar beschlossen, mit einem klaren Statement gegen Rechts die Menschen in Deutschland wachzurütteln. Die Aussichten auf einen Durchbruch rechter Parteien bei den Wahlen in Europa dieses Jahr, der Hass und die Gewalt gegen queere Menschen ließen uns einfach keine andere Wahl. Das zeichnete sich lange vor der Berichterstattung von Correctiv ab.

„Als vulnerable Gruppe spüren queere Menschen schnell, wenn Leben und Freiheit bedroht sind“, sagt Thomas Niederbühl, Rosa Liste Stadtrat und unser politischer Sprecher. Deshalb sei es auch so wichtig zusammenzustehen, mit der Zivilgesellschaft wie innerhalb der Community. “Jeder Angriff auf einen Teil unserer Community ist ein Angriff auf unsere queere Community als Ganzes und damit auf jede*n einzelne*n von uns.“

Trans- und Homophobie sind keine Kavaliersdelikte

Tatsächlich schlägt sich die rechte Hetze gegen LGBTIQ* im Allgemeinen und gegen das Selbstbestimmungsgesetz im Besonderen längst auch in der Gewaltstatistik einer Organisation wie Strong!, der LGBTIQ*-Fachstelle gegen Diskriminierung und Gewalt in Bayern nieder. Schon im vergangenen Jahr hatte der CSD München darüber berichtet, welche Folgen die wachsende Trans*- und Homophobie hat. Insgesamt wurden 2023 bei Strong! 230 Vorfälle gemeldet – das sind 71 mehr als im Vorjahr. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Die Statistik zeigt: Es sind keine “Alltagsreibereien”, sondern Fälle von Hasskriminalität, die die Betroffenen oft mit Ängsten und Zweifeln zurücklassen und auch im Bekanntenkreis oder der Community zu Verunsicherung führen. Womöglich habt Ihr so etwas schon selbst erfahren oder von anderen mitbekommen. Damit muss Schluss sein.

Vielfalt ist unsere Stärke

Beim CSD waren in den vergangenen Wochen verschiedene Motto-Vorschläge eingegangen. Der Satz, der sich jetzt durchgesetzt hat, stammt von LesCommunity, dem Trägerverein unter anderen der Lesbenberatungsstelle LeTRa. „Die rechte Stimmungsmache versucht, Menschen in Kategorien zu pressen und eine vermeintliche Norm zu propagieren, die als einzig gültig gilt. Doch unsere Stärke liegt in unserer Vielfalt!“, sagt Julia Bomsdorf von LesCommunity. „Demokratie beinhaltet für uns die freie Entfaltung und Selbstbestimmtheit eines jeden Menschen.“

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