Ukraine-Krise: Oberbürgermeister Reiter dankt Gastfamilien

Quelle München Tourismus/ Neues Rathaus und Frauenkirche ⁄ Foto Jörg Lutz

Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine am 24. Februar sind in München 42.170 Geflüchtete aus der Ukraine auf verschiedenen Wegen in München angekommen. Viele sind weitergereist in andere Städte oder in andere Landkreise verlegt worden. Rund 580 Personen sind derzeit in Unterkünften der Stadt München untergebracht. Rund 9.000 der aus der Ukraine geflüchteten Menschen wurden über die Münchner Freiwilligen in Privatunterkünfte vermittelt, viele sind darüber hinaus eigenständig privat bei Familie, Freund*innen und Bekannten untergekommen.

Oberbürgermeister Dieter Reiter hat sich deshalb mit einem Dankesschreiben an die Münchner*innen gewandt, die Geflüchtete privat aufgenommen haben, viele von ihnen seit Beginn des Kriegs in der Ukraine: „So schrecklich der russische Angriffskrieg für die Menschen in der Ukraine ist, so hat er gleichzeitig auch eine beispiellose Welle der Hilfsbereitschaft in Europa ausgelöst. Auch Tausende Münchnerinnen und Münchner helfen auf ganz vielfältige Weise und viele haben Geflüchtete bei sich privat aufgenommen, um diesen Menschen ein Zuhause und Geborgenheit in unsicheren Zeiten zu geben. Und auch heute, mehr als drei Monate seit Beginn des Krieges, sind nach wie vor sehr viele der Geflüchteten privat untergebracht.

Das ist alles andere als selbstverständlich. Deshalb möchte ich auf diesem Weg allen Münchnerinnen und Münchnern für ihr großartiges Engagement von Herzen danken! Ihre Gastfreundschaft ist eine ganz besondere Geste der Solidarität, die man gar nicht hoch genug wertschätzen kann.“

Auf www.muenchen.de/ukraine sind sowohl für Gastfamilien als auch für die Geflüchteten wichtige Informationen zu den verschiedenen Themen wie Registrierung, Anmeldung des Wohnsitzes, Aufenthaltserlaubnis, Beantragung von Unterstützungsleistungen, Wohnen, Gesundheit, Integration etc. zusammengestellt. Zudem gibt es eine zentrale Telefonnummer für Geflüchtete (auch auf Ukrainisch) und Anfragen von Bürger*innen. (089 / 12 69 915 100, Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr; Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 9 bis 17 Uhr) Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Hier können Geflüchtete und Gastfamilien alle Fragen anbringen und erhalten Beratung zu der aktuellen allgemeinen Situation, zu freiwilligem Engagement und Spenden, aber auch zu Einreise und Aufenthalt, Unterbringung, medizinischer Versorgung, Corona, Arbeit, Kinder und Jugendliche sowie Schule und Ausbildung. Auch bei psychosozialem oder psychotherapeutischem Beratungsbedarf können Sie sich an die Hotline wenden.“

Sollte es im gemeinsamen Alltag Probleme geben, die sie nicht bewältigen können, können sich Gastfamilien an die städtische Stelle für Gemeinwesenmediation STEG wenden, die sie per E-Mail an steg.soz@muenchen.de erreichen.

Finanzielle Unterstützungsleistungen
In einer Privatwohnung untergebrachte Geflüchtete aus der Ukraine können Unterstützungsleistungen (Hilfe zum Lebensunterhalt und Mietkosten) im zuständigen Sozialbürgerhaus beantragen.
Welches Sozialbürgerhaus für die Beantragung zuständig ist, richtet sich nach der Adresse der Privatwohnung. Das für sie zuständige Sozialbürgerhaus finden Geflüchtete unter http://www.muenchen.de/dienstleistungsfinder/muenchen/1060763.
Wenn die Geflüchteten einen Antrag auf Unterstützungsleistungen gestellt haben, können im Rahmen der Mietobergrenzen auch die Kosten der Unterkunft übernommen werden. Voraussetzung hierfür ist, dass ein gültiger Mietvertrag vorhanden ist. Im Falle eines Untermietvertrags muss dieser gemeinsam mit der Kopie des Hauptmietvertrags und einer Genehmigung der Untermiete durch den Vermieter vorgelegt werden.

Mietrechtliche Fragen
Für mietrechtliche Fragen steht die Mietberatung im Amt für Wohnen und Migration telefonisch Montag bis Mittwoch von 13.30 bis 15 Uhr und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr unter 233-40200 (Anmeldung) und 233-40057 (Hotline) beziehungsweise per E-Mail an mietberatung.soz@muenchen.de zur Verfügung.

Unterbringung
Wenn eine Unterbringung in der privaten Wohnung irgendwann nicht mehr möglich ist, gibt es verschiedene Optionen.
Zum einen gibt es die Alternative, über den Verein „Münchner Freiwillige Wir helfen“ eine neue private Unterkunft zu finden. Stets aktualisierte Informationen dazu gibt auf der Website des Vereins (http://www.muenchner-freiwillige.de) unter der Rubrik „Need Accomodation“ (englisch und ukrainisch). Durch den Verein kann dann mit etwas Vorlauf eine geeignete neue Privatunterkunft gefunden werden.

Zum anderen können die Menschen auch von der Landeshauptstadt München, die hier im Auftrag der Regierung von Oberbayern handelt, untergebracht werden. Wenn keine private Unterbringung mehr möglich ist, werden sie in das sogenannte Regelsystem übernommen.

Hierfür können sich die geflüchteten Menschen an das kommunale Ankunftszentrum wenden; dort wird die weitere Unterbringung koordiniert. Über www.muenchen.de/ukraine erhalten sie stets aktualisierte Informationen zum Ablauf.
Die Unterbringung wird vorerst in der Regel in einer Leichtbauhalle sein, die nach Möglichkeit örtlich in der Nähe der bisherigen Unterkunft situiert ist. Bei speziellen gesundheitlichen Problemen kann dies auch eine andere Unterbringungsform in Zimmern sein. Aus den Leichtbauhallen heraus wird versucht, die Menschen zeitnah in reguläre Unterkünfte für Geflüchtete zu verlegen. Derzeit werden daher mit Hochdruck neue Unterkünfte geplant und in die Realisierung überführt.