U-Bahn-Fahrplan 2014: Verbesserung in zwei Stufen

Im Betriebszweig U-Bahn stehen im Fahrplanjahr 2014 zahlreiche Verbesserungen an. Ab dem Fahrplanwechsel am Sonntag, 15. Dezember fährt die MVG zusätzliche Leistungen auf den U-Bahn-Linien U2, U4, U5 und U7. Neu ist die Bezeichnung U8. Die geplante U2-Verstärkung im morgendlichen Berufsverkehr samt 2-Minuten-Takt zwischen Hauptbahnhof und Kolumbusplatz muss – wie bereits im September angekündigt – allerdings noch einige Monate warten. Diese Verbesserung kann nämlich erst dann in vollem Umfang realisiert werden, wenn die ersten neuen C2-Züge von Siemens einsatzbereit sind. Bis dahin gilt eine Übergangslösung.

|2-Minuten-Takt in 2 Stufen:

Geplant ist eine zusätzliche Verstärkerlinie auf der U2, die im morgendlichen Berufsverkehr an Schultagen zwischen Milbertshofen und Kolumbusplatz fährt. Dadurch wird sich auf diesem Streckenabschnitt ein 2/4/4- statt 5-Minuten-Takt sowie – durch Überlagerung mit den dort ebenfalls verkehrenden Linien U1 und U7 – ein 2- statt 2,5-Minuten-Takt zwischen Hauptbahnhof und Kolumbusplatz ergeben. Infolge der verzögerten Einsatzbereitschaft der ersten neuen Züge vom Typ C2 können diese Verbesserungen allerdings noch nicht zum Fahrplanwechsel umgesetzt werden. Dennoch wird die MVG das Platzangebot schon jetzt teilweise ausbauen. Vorgesehen ist folgende zweistufige Lösung:

  1. Ab dem Fahrplanwechsel setzt die MVG in der morgendlichen Hauptverkehrszeit, also beim größten Fahrgastaufkommen, einzelne Verstärkerzüge zwischen Milbertshofen und Innenstadt ein. Die Fahrzeuge stammen noch aus dem bestehenden Wagenpark und verbessern das Platzangebot auf der U2 im Rahmen der Möglichkeiten. Diese vorläufige, provisorische Verdichtung wird nicht Bestandteil des offiziellen Fahrplans, weil nicht sicher ist, dass die zusätzlichen Züge jeden Tag verfügbar sind.
  2. Sobald die ersten neuen C2-Züge einsatzbereit sind, will die MVG die Verdichtung in vollem Umfang umsetzen und in den offiziellen Fahrplan aufnehmen. Alle Fahrpläne werden bereits ab 15. Dezember so gestaltet, dass die Verstärkung jederzeit, also auch außerhalb eines allgemeinen Fahrplanwechsels, durchgeführt werden kann.

Voraussetzung für das Funktionieren des 2-Minuten-Takts und einen möglichst reibungslosen Betriebsablauf bei weiter steigenden Fahrgastzahlen sind optimierte Fahr-, Halte- und Wendezeiten der Züge. Diese Optimierung führt die MVG zum Fahrplanwechsel auf allen Linien durch, um das historisch gewachsene Fahrplansystem neu zu justieren und aus einem Guss zu gestalten. Dadurch ergeben sich in vielen Fällen veränderte Abfahrtszeiten und Anschlussbeziehungen. Zugleich wird der Fahrplan vereinheitlicht und damit besser merkbar.

Außerdem greifen zur Verbesserung der Betriebsstabilität bereits ab dem Fahrplanwechsel
folgende Maßnahmen:

  • Auf der U2 wird ein zusätzlicher Zug eingesetzt. Dieser verdichtet nicht den Takt, sondern ermöglicht eine Verlängerung der Wende- und damit auch der Pufferzeiten, um die Betriebsqualität auf der U2 angesichts der stark gewachsenen und weiter steigenden Nachfrage zu verbessern.
  • Fahrgastlenker am Bahnsteig helfen im morgendlichen Berufsverkehr am Hauptbahnhof und am Sendlinger Tor bei der Abfertigung. Sie sollen dafür sorgen, dass die Züge nicht länger als vorgesehen am Bahnsteig stehen, denn für eine maximale Leistungsfähigkeit der U-Bahn sind konsequent eingehaltene Fahrzeiten und Zugabstände wichtig.
  • Mobile Fahrer, so genannte „Springer“, kommen in der Früh am Westfriedhof und am Kolumbusplatz zum Einsatz, nachmittags in Neuperlach Zentrum. Sie unterstützen die Fahrer beim Wenden der Züge, verkürzen die Wendezeit.
  • Außerdem wird an den Umsteigepunkten Scheidplatz (U2/U3) und Innsbrucker Ring (U2/U5) künftig während der Hauptverkehrszeit am Morgen nicht mehr gewartet, wenn eine parallel einfahrende U-Bahn verspätet ist. So wird vermieden werden, dass sich Verzögerungen eines Zuges auf andere Linien ausweiten. Das klingt zunächst kundenunfreundlich, ist aber genau umgekehrt,denn das Gros der Fahrgäste profitiert. Je pünktlicher das Gesamtsystem ist, desto seltener tritt der Fall von Anschlussverlusten mit wenigen Minuten Wartezeit auf den Folgezug tatsächlich ein.

| Weitere Taktverdichtungen auf den Außenästen

Neben der geplanten Verdichtung für den 2-Minuten-Takt zwischen Milbertshofen und Kolumbusplatz kommt die U2 ab dem Fahrplanwechsel auf folgenden Außenästen zeitweise doppelt so oft wie bisher:

  • Ganz im Norden wird das Zugangebot montags bis donnerstags am Nachmittag verstärkt: Dort bietet die MVG an Schultagen einen 5- statt 10-Minuten-Takt an, indem die Verstärkerzüge nicht mehr in Harthof wenden, sondern bis zur Endstation Feldmoching weiterfahren. Gleiches gilt in den Ferien montags bis freitags im morgendlichen Berufsverkehr.
  •  Tagsüber wird zwischen Milbertshofen und Harthof ein 5- statt 10-Minuten-Takt realisiert. Dadurch besteht bis Harthof montags bis freitags von ca. 6.30 bis 19.30 Uhr ein durchgehender 5-Minuten-Takt. Die Finanzierung dieses Zusatzangebots übernimmt die Landeshauptstadt München.
  • An Ferien-Freitagen wird der 5-Minuten-Takt nachmittags auf den Streckenabschnitt Harthof – Messestadt Ost ausgeweitet (bisher Milbertshofen – Kolumbusplatz). Dies entspricht dem Regelangebot an den übrigen Freitagen und trägt damit zu einer Vereinheitlichung des Fahrplans bei.

|Abends Verlängerung zum Odeonsplatz

Die U4 wird im Abend- und Spätverkehr aufgewertet: Die MVG verlängert die Linie vom Lehel bzw. Max-Weber-Platz zum Odeonsplatz. Die Verlängerung ermöglicht direkte Umsteigebeziehungen zur U3/U6 sowie eine bessere Verzahnung mit der in diesem Abschnitt parallel fahrenden U5 im 5-Minuten-Takt.

|5- statt 10-Minuten-Takt auch mittags

Montags bis donnerstags wird das Angebot in der Mittagszeit teilweise verdoppelt: Die Züge fahren an Schultagen bereits ab 13 statt 15 Uhr durchgehend im 5- statt 10-Minuten-Takt.

|Nachmittags Verlängerung nach Neuperlach

Die MVG baut die Verstärkerlinie an Schultagen weiter aus und vereinheitlicht den
Linienweg:

  • Die Züge fahren nun auch montags bis donnerstags nachmittags zwischen Sendlinger Tor und Neuperlach Zentrum – und entlasten damit auch in dieser Zeit die U1, U2 und U5. Im Streckenabschnitt Sendlinger Tor – Kolumbusplatz entsteht durch die Verlängerung der U7 nachmittags ein 2,5- statt 3,3-Minuten-Takt. Zwischen Kolumbusplatz und Neuperlach entsteht ein 3,3- statt 5- Minuten-Takt.
  • Außerdem sollen auf der U7 erstmals Langzüge mit 6 Wagen statt Kurzzüge mit 4 Wagen eingesetzt werden, sobald dafür ausreichend Züge zur Verfügung stehen.
  • In den Ferien bedient die U7 ab Fahrplanwechsel grundsätzlich den Abschnitt Westfriedhof – Sendlinger Tor (neu auch am Freitagnachmittag).

|Neue Samstagslinie zum Olympiapark

Die samstags von ca. 11.30 bis 19.30 Uhr angebotenen Fahrten zwischen Sendlinger Tor, Hauptbahnhof und Olympiazentrum bekommen eine eigene Liniennummer. Sie werden als U8 bezeichnet. Damit kann diese vom Regelweg anderer Linien abweichende Relation zum Beispiel auch bei Großveranstaltungen im Olympiapark besser kommuniziert und damit auch ausgelastet werden.

U-Bahn-Entlastung durch Expressbus
Der neue ExpressBus X30 verbindet Sendling, Giesing und Haidhausen in nur neun Stationen, die alle Knotenpunkte zu U-Bahn, S-Bahn oder Trambahn sind. Dazwischen liegende Haltestellen werden zugunsten einer kurzen und damit besonders attraktiven Fahrzeit ausgelassen. Das neue Angebot soll auch dazu beitragen, die U-Bahn im Stadtzentrum zu entlasten (siehe separate Meldung).