Zum Handlungsprogramm „Mittlerer Ring“ wurden der Vollversammlung des Stadtrats gestern der „Sachstand und weiterer Handlungsbedarf“ für den Bereich Isarring /Ifflandstraße sowie der „Bericht über Ergebnisse der Machbarkeitsuntersuchungen zu baulichen Maßnahmenkonzepten zur Verbesserung der Lärm- und Schadstoffsituation an der Landshuter Allee „Mittlerer Ring“ und zum weiteren Handlungs- und Untersuchungsbedarf abgegeben. Dabei hat der Stadtrat die Option eines Tunnels am Englischen Garten nachdrücklich befürwortet und einen unverzüglichen Beginn der Planungen beschlossen.
Die im Entwurf vorliegenden Ergebnisse der Machbarkeitsuntersuchungen
für die Abschnitte Landshuter Allee und Tegernseer Landstraße am Mittleren Ring schlagen Tunnellösungen vor und sollen in den nächsten Monaten
der Öffentlichkeit mit Informationsveranstaltungen vor Ort vorgestellt werden.
Parallel dazu wird die Verwaltung die Vorschläge der Gutachter sowie
auch die externe Machbarkeitsstudie zur Untertunnelung des Isarrings im
Bereich des Englischen Gartens der Initiative „Ein Englischer Garten“ eingehend
prüfen.
Dann soll eine vergleichende Bewertung aller drei Machbarkeitsuntersuchungen
„Tegernseer Landstraße“, „Landshuter Allee“ und
„Tunnel Englischer Garten/Isarring“ auf Basis der Prüfungsergebnisse der
Verwaltung, der Resonanz aus der Öffentlichkeit und weiterer maßgeblicher
Entscheidungskriterien wie der Dringlichkeit des Handlungsbedarfs,
dem erreichbaren Nutzen, der baulichen und verkehrlichen Realisierbarkeit,
den vorliegenden Realisierungs- und Finanzierungsvoraussetzungen
durchgeführt und ein Priorisierungsvorschlag erarbeitet werden.
Durch das Bayerische Staatsministerium des Inneren ist die provisorische
Lösung des so genannten „teilsignalisierten Knotens“ am Isarring auf
Höhe der Ifflandstraße derzeit zeitlich befristet bis zum 31. Dezember 2014
genehmigt.
Darüber hinaus ist eine verkehrssichere bauliche Lösungsentscheidung
dringend notwendig. Deshalb sollen die Planungen zum Bau einer
Einfädelspur auf der Nordseite des Isarrings, wie vom Stadtrates am
16. Februar 2011 bereits beschlossen, mit hoher Priorität fortgeführt und
realisiert werden. Dabei wird die nördliche Einfädelspur keineswegs als
endgültige Lösung, sondern als die aus allen anderen Alternativen am einfachsten
zu realisierende Zwischenlösung angesehen. Sie wird der Verwaltung
die notwendige Zeit verschaffen, den Tunnelvorschlag zur Wiedervereinigung
des Englischen Gartens, aber auch die weiteren Tunnelvorschläge
an der Landshuter Allee und an der Tegernseer Landstraße verkehrlich und
baulich zu prüfen und anschließend einen politischen Meinungsbildungsund
Entscheidungsprozess zur Frage durchzuführen, wo und wie gegebenenfalls
weitere Tunnel am Mittleren Ring vorstellbar und realisierbar sind.
Über die Tunnelüberlegungen hinaus, sollen auch noch an zahlreichen weiteren
Abschnitten des Mittleren Ringes verkehrlichen Engpässen oder
Störanfälligkeiten entgegengewirkt werden. Hierzu sollen auf Basis einer
Verkehrsprognose für das Jahr 2025 vom Referat für Stadtplanung und
Bauordnung und vom Kreisverwaltungsreferat mit Unterstützung durch
ein externes Ingenieurbüro verkehrsplanerische, -steuernde und -reduzierende
Verbesserungsmaßnahmen untersucht werden. Weil der Luise-
Kiesselbach-Tunnel voraussichtlich bereits im Jahr 2015 für den Verkehr
freigegeben wird, wird diese Untersuchung zunächst für das Umfeld des
Luise-Kiesselbach-Platzes von der Donnersberger Brücke bis zum Brudermühltunnel
durchgeführt.