TÜV SÜD ist Partner beim „Blauen Engel“ für Austauschkatalysatoren

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Quelle (Foto: TÜV SÜD)

Für mehr Durchblick bei der Auswahl eines Austauschkatalysators sorgt ab sofort der „Blaue Engel“. Für das Umweltlabel müssen die Filter zum Härtetest, der über gesetzliche Anforderungen hinausgeht. Unabhängiger Prüfpartner ist TÜV SÜD. Im Heimsheimer Abgaslabor nähe Stuttgart lassen die Experten die Kats künstlich altern – bis zu einer simulierten Laufleistung von 160.000 Kilometern.

Euro 3, 4, 5 – die Emissionsgrenzen für Autos werden laufend niedriger, die Anforderungen an die Katalysatoren entsprechend höher. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Filter selbst nach Zigtausenden von Kilometern zuverlässig ihren Dienst tun. So langlebig moderne Katalysatoren auch sind – irgendwann ist Schluss. Aufsetzer, abgerissene Halterungen oder Verölung sorgen dafür, dass der Filter nicht mehr richtig funktioniert. Festgestellt wird das in der Regel bei der Haupt- und Abgasuntersuchung. Wie können Kunden sichergehen, dass das After-Market-Produkt dieselben Qualitätskriterien erfüllt wie der werksseitig verbaute Kat? Und vor allem: Wie lange hält der neue Filter? Fragen, die ab sofort der „Blaue Engel“ beantwortet. Einer der beiden bundesweit zugelassenen Prüfpartner ist TÜV SÜD. Pascal Mast, Leiter des TÜV SÜD-Abgaslabors in Heimsheim: „Der ‚Blaue Engel‘ bietet Orientierung und Sicherheit in einem unübersichtlichen After-Sales-Markt. Das Qualitätssiegel wird so zur Benchmark für Hersteller und sorgt insgesamt für bessere Produkte und damit für mehr Sicherheit bei den Emissionen – für TÜV SÜD also absolut keine Frage, da mitzumachen.“

Sauber selbst nach 160.000 Kilometern

Grundlage für den „Blauen Engel“ auf dem Kat ist ein spezielles Prüfverfahren, entwickelt vom Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. (RAL), das die „Blauen Engel“ vergibt, dem Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt. Besonders im Fokus: die Haltbarkeit. Dazu werden die Filter in Hochtemperaturöfen hydrothermalen Bedingungen ausgesetzt, um eine künstliche Laufleistung von 160.000 Kilometern zu simulieren. Anschließend folgt auf dem zertifizierten Rollenprüfstand eine Emissionsmessung nach ECE-Richtlinien und Gütesiegelanforderungen, inklusive einer OBD-Prüfung (On-Board-Diagnose). Zum Emissionscheck nach NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) werden die Katalysatoren nach Produktfamilien in die angegebenen Fahrzeuge verbaut. Bewertet werden die gealterten Katalysatoren nach denselben Kriterien wie ein neuer Katalysator. Weitere vorgeschriebene Prüfungen, gemäß dem neuen Verfahren RAL UZ 184, sind die quantitativen Bestimmungen des Edelmetallgehalts (Platin, Rhodium, Palladium) des Katalysatorträgers, eine geometrische Bauteilvermessung und Begutachtung der relevanten Bauteile des Austauschkatalysators, sowie ein Check der verwendeten Materialien auf Gesundheitsschädlichkeit. In Form von jährlichen Folgeprüfungen werden Qualitätsschwankungen in der Produktion durch eine regelmäßige Produktüberwachung vermieden.

Im TÜV SÜD-Abgasprüflabor in Heimsheim werden Fahrzeugemissionen entsprechend aller internationalen Standards geprüft. Ein Schwerpunkt sind dabei so genannte Conformity of Production Tests (COP) – an Fahrzeugen, die der Serienfertigung entnommen wurden. Kapazität: bis zu 80 Fahrzeuge pro Woche. Das Labor gehört zu einem Netzwerk von insgesamt drei Standorten in Europa, in denen Abgasprüfungen im Kundenauftrag durchgeführt werden.

Der „Blaue Engel“ wurde 1978 auf Initiative des Bundesministers des Inneren und durch den Beschluss der Umweltminister des Bundes und der Länder ins Leben gerufen. Unabhängigkeit garantieren das deutsche Bundesumweltministerium, das Umweltbundesamt, die RAL gGmbH und die Jury Umweltzeichen mit ihren Mitgliedern den Umweltverbänden BUND und NABU, den Konsumentenorganisationen vzbv (Verbraucherzentrale Bundesverband) und Stiftung Warentest sowie Verbänden wie BDI, DGB, HDE, ZDH, Deutscher Städtetag und Vertretern der Medien, Kirchen, Wissenschaft, Jugend und der Bundesländer.