Trickdiebstahl durch falsche Polizeibeamte – Schwabing und Harlaching

Quelle Polizei München

Am Freitag, 20.05.2022, gegen 13:30 Uhr, wurde eine über 90-Jährige mit Wohnsitz in München vor einem Anwesen in Schwabing von zwei bislang unbekannten Tätern angesprochen, die sich ihr gegenüber als Polizeibeamte ausgaben.

Fall 1 (Schwabing)

Die Männer schilderten der Seniorin, dass im Haus in mehrere Wohnungen eingebrochen worden sei und nun überprüft werden muss, ob ihre Wohnung ebenfalls angegangen wurde.

So verschafften sich die vermeintlichen Polizeibeamten Zugang zu den Räumlichkeiten der betagten Dame. Während ein Täter sie ablenkte und beschäftigte, durchsuchte der zweite Täter die Wohnung oberflächlich, um einen Einbruch zu fingieren. Die Täter konnten in einem Gespräch sämtliche Depots von Wertgegenständen erfragen und ausräumen. Insgesamt machten sie so Beute an Schmuck im Wert von mehreren Hundert Euro, als auch Bargeld in Höhe von mehreren Tausend Euro.

Erst im Nachgang verständigte die über 90-Jährige eine Nachbarin, die sofort die Polizei alarmierte. Eine veranlasste Nachbarschaftsbefragung als auch eine Spurensicherung am Tatort brachten keinerlei Täterhinweise.

Die Täter konnten wie folgt beschrieben werden:

Täter 1:

Männlich, 45 Jahre alt, ca. 165 groß, kräftig, bayerischer Dialekt, westeuropäischer Typ,  helle Haut, glatte Haare; war mit einem grauen Sakko (Anzug) bekleidet

Täter 2:

Männlich, 170 cm groß (konnte nicht näher beschrieben werden)

Zeugenaufruf:

Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich Bonner Platz (U-Bahn-Bereich), Parzivalstraße, Bonner Straße und Leopoldstraße (Schwabing) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 65, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Fall 2 (Harlaching)

Am Donnerstag, 19.05.2022, gegen 14:30 Uhr, fingen zwei unbekannte Täter eine 70-Jährige mit Wohnsitz in München vor einem Mehrfamilienhaus in Harlaching ab und gaben sich als Polizeibeamte aus.

Sie wollten die Rentnerin darüber informiert, dass in ihre Wohnung eingebrochen worden sei. Daraufhin begab sie sich mit den vermeintlichen Polizeibeamten in ihre Wohnung. Einer der Täter ging direkt in das Schlafzimmer. Als die über 70-Jährige ihm folgte, fand sie ihr Bettzeug auf dem Boden liegend vor.

Zurück im Wohnzimmer, wo sich der zweite Täter befand, stellte sie fest, dass einige Schränke leicht geöffnet und der Inhalt durchwühlt war. Sie bemerkte auch, dass Schmuck und Gold im Wert von mehreren Zehntausend Euro entwendet wurde.

Auf die Nachfrage der Täter, wo sie Geld versteckt habe, gab sie ihr Depot von Bargeld (mehrere Tausend Euro) ohne zu zweifeln bekannt. Nachdem die Täter die Wohnung noch weiter inspiziert hatten, verließen sie diese. Sie konnten mit einem gesamten Vermögensschaden von mehreren Zehntausend Euro unerkannt entkommen.

Erst am Samstag, 21.05.2022, verständigte die über 70-Jährige die Polizei über die Notrufnummer 110. Vor Ort ergaben sich keinerlei näheren Täterhinweise für die eingesetzten Beamten.

Die Täter wurden wie folgt beschrieben:

Täter 1:

Männlich, ca. 170 cm groß, westeuropäischer Typ, korpulent, kurze Haare; bekleidet mit einer blauen Hose, einer blauen Jacke (mit Namensschild) und weißen Handschuhen

Täter 2:

Männlich, 170 cm groß, westeuropäischer Typ, korpulent, kurze Haare; bekleidet mit blauer Hose, blauer Jacke (mit Namensschild) und weiße Handschuhe

Zeugenaufruf

Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich Tegernseer Landstraße, Grünwalder Straße und U-Bahnhof Wettersteinplatz (Harlaching) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 65, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

In beiden Fällen hat das Kommissariat 65 die weiteren Ermittlungen übernommen.

Warnhinweis:

Die Polizei warnt vor dem Auftreten falscher Polizei- oder Kriminalbeamter. Polizeibeamte in zivil legitimieren sich stets durch Vorzeigen des Dienstausweises. Falsche Polizei- oder Kriminalbeamte verwenden oft den Trick, dass sie mitteilen, es wäre in der Nachbarschaft eingebrochen worden und sie müssten in der Wohnung Geld- bzw. Schmuckaufbewahrungsörtlichkeiten sehen. Vergewissern Sie sich Bestenfalls durch einen selbstständigen Anruf beim Polizeinotruf 110, ob es sich tatsächlich um einen Polizeibeamten handelt, noch bevor Sie einen Unbekannten in Ihre Wohnung einlassen! Und denken Sie bitte immer daran: Eine gesunde Skepsis ist keine Unhöflichkeit!

Die drei wichtigsten Tipps gegen Betrug durch falsche Polizeibeamte:

  • Die Polizei wird Sie niemals um Geld oder Wertsachen bitten!
  • Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und übergeben Sie grundsätzlich niemals Geld an fremde Personen und stellen Sie keine Wertgegenstände zur Abholung vor die Tür.