An dem für heute Morgen von den Gewerkschaften ausgerufenen Warnstreik haben sich deutlich weniger Trambahnfahrer beteiligt als erwartet. Die MVG konnte insgesamt 11 Züge zusätzlich einsetzen. Deshalb wurde kurzfristig entschieden, mit den zusätzlichen Fahrern auch die Linie 21 (Karlsplatz – Westfriedhof) in Betrieb zu nehmen.
Die Linie 21 wurde gewählt, um insbesondere die Hochschule München bedienen zu können, die dort in den Morgenstunden kurzzeitig ein besonders hohes Fahrgastauf-kommen aufweist und sehr weit von U-Bahn oder S-Bahn entfernt ist.
Auf den Linien 17, 18 und 19 kamen mehr Züge zum Einsatz, so dass es auch dort morgens nicht zu größeren Überlastungen kam.
Zudem verstärken einige Busse die Tram. Die übrigen Tramlinien mussten wie erwartet streikbedingt zunächst ausfallen. Ab 10 Uhr – dem von den Gewerkschaften angekündigten Streikende – erfolgt dann schnellstmöglich der vollstän-dige Einsatz auch auf diesen Linien.
Auch im Kontrolldienst folgte bisher nur ein Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem Streikaufruf. Insgesamt sind fast 60 Prozent der planmäßig eingeteilten Fahrkartenkontrolleure im Einsatz.
Völlig unbehindert fuhren alle U-Bahn- und alle Buslinien. Vereinzelt kam es zu erhöhtem Fahrgastaufkommen und dadurch Fahrplanabweichungen durch auf diese Linien ausweichende Tramfahrgäste.
Werner Albrecht, SWM Geschäftsführer Personal, und MVG-Chef Herbert König: „Die eher mäßige Streikbeteiligung zeigt, dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchaus wissen: Das Angebot, die von Verdi ausgehandelte Tariferhöhung im öffentlichen Dienst Deutschlands auch für den öffentlichen Nahverkehr in Bayern zu übernehmen, ist fair und akzeptabel. An die übrigen appellieren wir nochmals, sich das Verhandlungsergebnis für den gesamten öffentlichen Dienst in Deutschland nochmal genau anzusehen: Es ist – da zitieren wir die Gewerkschaften – ,ein sehr gutes Ergebnis‘, genau das bieten auch Ihnen die Arbeitgeber im Nahverkehr an, mehr kann und wird es aber mit Sicherheit nicht geben, ob mit oder ohne Streiks.“