Tradition verpflichtet: Münchner Brauertag 2016 auf dem Odeonsplatz

Quelle: Veranstalter
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Am 4. Juni 2016 findet der Münchner Brauertag statt. Im Jubiläumsjahr des Reinheitsgebotes wird die Freisprechung der Münchner Jungbrauer auf den Odeonsplatz verlegt. Dort nehmen Oberbürgermeister Dieter Reiter und der Vorsitzende des Vereins Münchener Brauereien e.V. Andreas Steinfatt der Tradition entsprechend Ehrung und „Freischlagung“ der ausgelernten Brauer vor und erneuern den „Preueid“, mit welchem sich die Brauer auf das Münchner Reinheitsgebot von 1487 verpflichten.

Alles ist ein wenig anders im Feierjahr 2016: erstmals findet der Brauertag nicht wie sonst auf dem Viktualienmarkt statt.

Nach dem Gottesdienst in St.Peter um 9.30 Uhr bewegt sich der Festzug aus Mitarbeitern der sechs großen Münchener Brauereien ab etwa 10.30 Uhr über Rindermarkt und Marienplatz durch die Residenzstraße zum Odeonsplatz. Dort sammeln sich Zuschauer, Gäste und Ehrengäste, um das Münchener Brauerhandwerk und seine jüngsten Vertreter nach bestandener Lehrzeit bei Freibier gebührend zu ehren und zu feiern.

Eingeleitet wird die feierliche Freisprechung gegen 11.00 Uhr vor der Feldherrnhalle mit Schäfflertanz und dem Prolog des Münchner Kindl. Mit einer Ferula – dem historischen Erkennungszeichen der Brauerzunft –„schlägt“ der Oberbürgermeister die Jungbrauer im Namen der Stadt frei und überreicht Ihnen eine Silbermedaille als offizielle Anerkennung ihrer erfolgreichen Lehrzeit. Anschließend sind die Brauer zum Empfang ins
Hofbräuhaus geladen.

Der Brauertag ist tief in der Münchner Brau- und Stadtgeschichte verankert.Er ist die Fortsetzung der Tradition des Gewerbefesttages, den die Münchner Brauer seit dem Mittelalter bis ins frühe 20. Jahrhundert feierten.

Nachdem zwei Weltkriege und die wechselvolle Zwischenkriegszeit diese Tradition unterbrochen hatten, wird sie seit 1961 durch den Verein Münchener Brauereien fortgeführt.

Der Brauertag ist jedoch mehr als bloßes Brauchtum. In der Erneuerung des „Preueides“ als zentralem Bestandteil der Zeremonie drückt sich ein klares Bekenntnis zum Münchner Reinheitsgebot von 1487 und die Besinnung auf eine bewährte Errungenschaft traditionsreicher Braukunst als wesentliche Grundlage der Erfolgsgeschichte des Münchener Bieres aus. Die Freisprechung durch den Oberbürgermeister verdeutlicht zudem die enge Beziehung zwischen Stadt und Brauwesen und den hohen Stellwert, welchen München der Braukunst beimisst.