Tierpark Hellabrunn: Neue Bewohner der Giftschlangenhalle

Bilder: Tierpark Hellabrunn
Bilder: Tierpark Hellabrunn

Wenn ein Tierpark-Besuch ansteht, geht es für viele Besucher zunächst einmal zu den großen Tieren in Hellabrunn wie Elefanten, Tiger und Eisbären. Doch auch ein Besuch in der Giftschlangenhalle zwischen Urwaldhaus und Aquarium lohnt sich, denn dort gibt es zum einen neue Bewohner zu bestaunen und zum anderen zählt die Haltung von Giftschlangen zu einer Besonderheit in deutschen Zoos.

Der Münchner Tierpark Hellabrunn beherbergt sieben verschiedene Giftschlangen-Arten und gehört somit zu den wenigen deutschen Zoos, die überhaupt Giftschlangen halten. Die bereits gepflegten Giftschlangen-Arten Langnasen-Strauchnatter, Kupferkopf, Uracoan-Klapperschlange, Weißlippen-Kobra, sowie der wiedergezeigten Gabunviper, bekommen charismatische Gesellschaft:

Aus dem Tierpark Hagenbeck in Hamburg ist ein Pärchen der Südafrikanischen Korallenschlange nach Hellabrunn gezogen. Diese aus der Familie der Giftnattern stammenden Exemplare werden bis zu 70 cm lang. In ihrem natürlichen Lebensraum, den Halbwüsten des südlichen Afrikas, verbringen die Korallenschlangen den Tag eingegraben in der Erde oder unter Steinen, um der Hitze zu entgehen.

Nachts kriechen sie zum Jagen aus ihren Verstecken hervor. Auf ihrem Speiseplan stehen Eidechsen, kleine Schlangen und Nagetiere. Zum besseren Graben hat ihr kleiner Kopf ein vergrößertes Schild an der Nasenspitze. Hierdurch trägt die Südafrikanische Korallenschlange auch den Namen Kap-Zwergschildkobra.

Weitere Neubewohner der Hellabrunner Giftschlangenhalle sind zwei junge Taylor-Mokassinotter. Endemisch ist diese Art in Feuchtgebieten, Wäldern sowie Graslandschaften Nordost-Mexikos. Die Tiere werden bis zu 90 cm lang und sind durch ihre Wärmerezeptoren auch nachts extrem präzise Beutejäger.

Die Jungen dieser Vipernart entwickeln sich in Eiern, welche das Weibchen in seinem Körper behält. Die Jungtiere schlüpfen demnach erst kurz nach oder während der Eiablage – es wirkt wie eine Lebendgeburt. Diese Art der Brutpflege schützt die Eier vor äußeren Einflüssen und Fressfeinden.

„Wir freuen uns sehr, dass wir die Artenvielfalt und den Bestand in unserer Giftschlangenhalle weiter ausbauen und unseren Besuchern einige neue, wunderschöne Bewohner in der Giftschlangenhalle präsentieren können“ führt Frank Müller, zuständiger Bereichsleiter und Kurator, aus. „Die natürliche Anpassungsfähigkeit der Giftschlangen, ihre optische Schönheit und gleichzeitig der respekterfordernde Umgang mit diesen Tieren sind die wichtigsten Aspekte, die unsere Besucher, aber auch die Tierpfleger selbst, immer wieder faszinieren.

Gerade in der kalten Jahreszeit lohnt sich ein aufwärmender Besuch in diesem Tierhaus, um sich von der Ruhe und Gelassenheit, die die Tiere ausstrahlen, für das gerade beginnende Jahr vereinnahmen zu lassen.“