Tierpark Hellabrunn : Lang ersehnter Emu-Nachwuchs

Achtfacher-Emu-Nachwuchs-mit-Emu-Hahn-KanoroIm Münchner Tierpark gab es seit mehr als zehn Jahren keinen Nachwuchs bei den Emus. Nun sind gleich acht kleine australische Laufvögel auf der Gemeinschaftsanlage mit den Roten Riesenkängurus unterwegs. Vater sein kann ganz schön anstrengend sein, vor allem, wenn die Kinderschar so groß ist und man(n) sich um alles alleine kümmern muss! Der achtfache Nachwuchs von Emu-Papa Kanoro (9 Jahre) und Emu-Weibchen Luschi (3) hält vor allem Kanoro auf Trab, denn bei den australischen Laufvögeln ist die Aufgaben-verteilung ganz klar: Die Emu-Weibchen legen zwar die Eier, aber alles, was danach kommt – Brut und Betreuung des Nachwuchses – ist reine Männersache.

Zwischen dem 6. und dem 12. Mai schlüpften Nummer 1 bis 8 aus dunkelgrünen Eiern, die etwas kleiner als Straußeneier sind: Fünf Küken waren es am 6. Mai, zwei am 8. und eins am 12. Mai. Da hatte Emu-Männchen Kanoro bereits knapp 60 Tage mit dem Brüten der Eier verbracht.
Während der ersten eineinhalb Lebensjahre sorgt ausschließlich der Vater für die Jungtiere. Die Mutter der kleinen Nestflüchter kümmert sich nicht um die Jungvögel. Kleine Emus haben ein Gefieder, das – wie bei Frischlingen – schwarz-weiß gestreift ist.

Am liebsten fressen die acht kleinen Emus in Hellabrunn zurzeit Insekten und Brennnesseln. Da ihre Geschlechter noch nicht festgestellt werden konnten, haben sie noch keine Namen.

Kuratorin und Interimschefin Beatrix Köhler: „Kanoro, der Vater unseres Emu-Nachwuchses, macht seine Sache hervorragend, hat einen großen Beschützerinstinkt und kümmert sich rührend um seine Jungtiere. Da wir in Hellabrunn seit mehr als zehn Jahren keine Nachzucht bei den Emus hatten, freuen wir uns über die acht gesunden kleinen Laufvögel nun besonders.“

Mittlerweile sind die kleinen Emus knapp zweieinhalb Monate alt, und auf der Hellabrunner Gemeinschaftsanlage von Emus und Riesenkängurus ist einiges geboten: Ein Emu-Küken entfernt sich zu weit von Papa Kanoro, ein anderes schlägt Haken und läuft dem nächsten nach – natürlich in die andere Richtung – und zudem muss ein freches Känguru verscheucht werden, das sich zu nah an die Mini-Emus traut: Vater Kanoro ist im Rundum-Einsatz.

Emus leben in freier Wildbahn in Australien, können mehr als zweieinhalb Meter große Schritte machen und bis zu 50 km/h schnell laufen. Allerdings sind die Laufvögel flugunfähig, da ihre Flügel nur noch ansatzweise vorhanden sind. Verwandt sind Emus nicht mit Straußen, auch wenn sie ihnen optisch ähneln, sondern mit Kasuarvögeln. Nach den afrikanischen Straußen sind die australischen Emus die zweitgrößten Vögel der Erde: Mit einem Gewicht von mehr als 50 Kilogramm können sie vom Fuß bis zum Schnabel eine Höhe von 1,80 Meter erreichen.

Quelle: Münchner Tierpark Hellabrunn / Marc Müller