Tenniscenter Keferloh wird in einer Blitzaktion in ein Ankunftszentrum der Regierung verwandelt.
Übergangslösung für wenige Tage
Wer die Bilder der ankommenden Flüchtlinge am Münchner Hauptbahnhof gesehen hat, dem war klar: So viele Menschen können in den vorhandenen Erstaufnahmeeinrichtungen auf einen Schlag niemals untergebracht werden.
Die Regierung hat deshalb am gestrigen Dienstag den Landkreis München um Unter-stützung gebeten, kurzfristig Übernachtungsplätze für rund 700 Personen zu schaffen. So viele Turnhallen, wie für eine solche Anzahl an Menschen benötigt würden, auf die Schnelle herzurichten, wäre ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Daher hat man sich dazu entschlossen, das Tenniscenter Keferloh in der Gemeinde Grasbrunn kurzfristig als Ankunftszentrum der Regierung von Oberbayern herzurichten.
Ehrenamtliche stemmen den Aufbau
Zahlreiche Hilfskräfte von THW, ABC-Zug und Feuerwehr machten sich sofort an die Arbeit, um die Anlage für die Unterbringung provisorisch nutzbar zu machen. Insgesamt befinden sich auf dem Gelände zehn Hallen in einer Größe von jeweils 650 m2. Acht Hallen wurden auf die Schnelle mit Betten, Decken und Hygieneartikeln ausgestattet. Mitarbeiter des Landratsamtes kümmerten sich um die Gesamtkoordination, um die Bereitstellung eines Caterings, von Objektbetreuern und die Aufstellung zusätzlicher mobiler Toiletten.
Gegen 1 Uhr nachts kamen die ersten 53 Asylbewerber in Keferloh an. Sie kamen mit Bussen vom Ankunftszentrum der Regierung an der Lotte-Branz-Straße, wurden vor Ort mit Essen und Getränken versorgt und in den ersten vier der hergerichteten Hallen untergebracht. Weitere Flüchtlinge wurden in den Folgestunden im Pendelverkehr zum Tenniscenter gebracht. Insgesamt waren es etwas mehr als 200 Männer, vorwiegend aus dem arabischen Raum, aber auch aus Afrika, die hier einen trockenen Platz zum Schlafen und Versorgung gefunden haben.
Regierung führt medizinisches Erstscreening durch
Die Asylsuchenden, die nach Keferloh kamen, waren allesamt bereits medizinisch erstuntersucht und haben von der Regierung von Oberbayern einen Aufnahmeschein bekommen. Eine erste Registrierung wurde dann vor Ort vorgenommen.
„Mein herzlichster Dank gilt den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern,“ so Landrat Christoph Göbel, „die bis spät in die Nacht und zum Teil bis an die Grenze ihrer physischen Kräfte geschuftet haben.“ Weiter sagte der Landkreischef: „Es ist selbstverständlich, dass wir in einer solchen.
Landkreis München
Ausnahmesituation zusammenstehen und der Regierung unter die Arme greifen – beliebig oft sind solche Situationen insbesondere auf ehrenamtlicher Basis aber nicht zu stemmen.“
Ganz besonders bedankte sich Christoph Göbel auch bei der Gemeinde Grasbrunn, die sofort ihre Unterstützung zugesagt hat. „Und auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Landratsamt verdienen höchstes Lob; denn sie haben alles Nötige organisatorisch in die Wege geleitet und waren noch bis spät in die Nacht vor Ort.“
Bevölkerung will helfen – Koordination notwendig
Schon am Abend kamen die ersten Hilfsangebote aus der Bevölkerung. „Das spricht für die Landkreisbewohner und besonders für die Grasbrunner Bevölkerung“, so der Landrat. Da zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch gar nicht abzusehen ist, wie lange die Menschen überhaupt bleiben werden und was sie zur Stunden brauchen, bitten wir die Bürgerinnen und Bürger sehr herzlich, Spenden nicht einfach an den Hallen vorbeizubringen. Bitte erkundigen Sie sich erst beim Grasbrunner Helferkreis, ob etwas und was genau benötigt wird.