Die 37. Auflage des Ludwig-Jall-Sportfests begeisterte am 11. Mai mit internationaler Top-Leichtathletik. Bei perfekten Bedingungen sorgten Sportlerinnen und Sportler aus 17 Nationen für viele nationale Rekorde und persönliche Bestleistungen. Rekordverdächtig auch die Zahl der Anmeldungen: Genau 702 Starterinnen und Starter machten das traditionsreiche Sportfest im Dantestadion erneut zum größten Leichtathletik-Event in Bayern. Unter dem Motto „Internationalität – Inklusion – Individualität“ erlebten die rund 600 Zuschauer den
ganzen Tag lang packende Wettkämpfe.
Irina Gorr nutzt die Chance
Mit Spannung erwartet war das Duell über 400 Meter zwischen der Kanadierin Micha Powell und Christina Hering von der LG Stadtwerke München. Die kanadische Olympionikin musste am Mittag mit Magenproblemen passen. Ein packendes Rennen über die Stadionrunde wurde es dennoch. Am Ende war Irina Gorr (LG Stadtwerke München) mit persönlicher Bestzeit von 53,37 Sekunden die schnellste Frau des Tages.
Im Weitsprung der Frauen lieferten sich die US-Amerikanerin Sheerese Cutler und Leona Grimm von der LG Staufen ein packendes Duell. Die Breisgauerin hatte direkt im ersten Versuch mit 5,93 Metern ein Ausrufezeichen gesetzt – und dann drei Mal ungültige Sprünge abzuliefern. Sheerese Cutler brauchte vier Sprünge, um die Bestweite zu knacken. Am Ende lag die Amerikanerin mit 5,97 Metern ganze vier Zentimeter vor ihrer Konkurrentin.
Über 200 Meter meldete sich Micha Powell am späten Nachmittag zurück. In 23,72 Sekunden siegte die Kanadierin vor der 100-Meter-Gewinnerin Aziza Sbeity (23,96 Sekunden) und Irina Gorr (in 24,41 Sekunden). In der Fahrrad-Rikscha der Sieger sagte Micha nach dem Lauf: „Heute Mittag ging es mir nicht gut. Aber ich wollte dieses großartige Sportfest nicht ohne Start verlassen. Ich bin so gerne hier in München und wollte etwas zurückgeben. Ich bin sehr froh, dass es geklappt hat.“
Starke Leistungen der Münchner Starter
Für die Starterinnen und Starter der LG Stadtwerke München gab es viele starke Ergebnisse. Marc Weidenbach lief im Dantestadion über die 400 Meter persönliche Bestzeit und knackte in 4845 Sekunden die Qualifikations-Norm für die U18-Nachwuchs-EM. Bärenstark war die Tagessiegerin der U18 im Hammerwerfen der U18 Clara Hegemann. Mit einer Weite von 68,38 Metern erreichte sie ebenfalls locker die Norm für die U18-EM. 4000 Gramm und damit ein Kilo mehr wiegt der Hammer von U20- Hammerwerferin Johanna Marrwitz. Die Münchnerin nutzte die perfekten Bedingungen beim Ludwig-Jall- Sportfest und erreichte mit 61,14 Metern nicht nur eine neue persönliche Bestweite. Der Wurf bedeutete auch die Qualkifikations-Norm für die U20-WM in Peru. Die Münchner 4×100-Meter-Staffel der Männer liegt nach dem Lauf beim Ludwig-Jall-Sportfest in der Jahresbestenliste des DLV mit 40,88 Sekunden nun auf Rang zwei. Auch die Frauen mischen über 4×100- Meter mit ihrer Zeit von 45,68 Sekunden national ganz vorne mit.
„Die Leichtathletik ist zurück“
Auch Gerhard Neubauer, Präsident des Bayerischen Leichtathletikverbandes (BLV) kommt gerne nach München. „Das Dantestadion ist unsere Heimat“, so der BLV-Präsident. Der Sport und vor allem die Leichtathletik sei nach Corona zurück, sagte Neubauer. Allgemein seien die Leichtathletik-Wettkämpfe wieder gut besucht. „Ein Sportfest mit über 700 Teilnehmern ist dabei natürlich etwas Besonderes. Wir sind froh, dass wir dieses großartiges Leichtathletikfest in Bayern haben“.
Über 100 Helfer – und die Unterstützung der Stadt
Möglich wird ein solches Leichtathletik-Fest nur durch viele freiwillige Helfer. Allein 40 Kampfrichter und mehr als 60 Helfer des ausrichtenden PSV München sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Ein großer Dank geht an das Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München sowie an den Bezirksausschuss Moosach, die das Ludwig-Jall-Sportfest auch heuer großzügig finanziell unterstütz haben.
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