Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am Mittwoch, 25. November, gibt es in München auch 2020 wieder Aktionswochen, die unter dem Motto „Für ein selbstbestimmtes Leben für alle Frauen, Mädchen, Jungen und nonbinären Menschen weltweit!“ stehen und ein umfangreiches und vielfältiges Programm anbieten. Organisiert und durchgeführt werden sie durch ein breites Aktionsbündnis von 45 beteiligten Organisationen.
Bürgermeisterin Katrin Habenschaden ist Schirmpatin der Münchner Aktionswochen und ruft alle Betroffenen auf, sich Hilfe zu holen: „Gewalt schafft Verletzungen, die über die körperliche Ebene weit hinaus gehen. Oft dauert es Monate oder Jahre, bis Menschen, die Gewalt ausgesetzt sind, Hilfe suchen. Ich möchte alle Betroffenen ermutigen: ‚Wehrt euch!‘ Denn ihr seid es wert. In München gibt es viele Anlaufstellen, wo ihr Hilfe und Unterstützung bekommt. Die Aktionswochen gegen Gewalt an Frauen, Mädchen, Jungen und nonbinären Menschen sind eine gute Gelegenheit, diese Anlaufstellen kennenzulernen und den ersten Schritt zu wagen.“ Gewalt gegen Frauen ist weltweit die häufigste Menschenrechtsverletzung. Auch in München ist Männergewalt ein virulentes Problem: Im Jahr 2019 wurden beim Polizeipräsidium München 2.930 Fälle von Partnergewalt und 1.303 Sexualdelikte bearbeitet. 645 richterliche Anordnungen nach dem Gewaltschutzgesetz wie Kontaktverbot und/oder Wohnungsüberlassung wurden vom Amtsgericht München erlassen.
Die Zahl der tatsächlich begangenen Gewaltdelikte an Frauen wird jedoch um ein Vielfaches höher geschätzt, da nur ein Bruchteil der betroffenen Frauen Anzeige erstattet.
Das Aktionsbündnis möchte mit den Aktionswochen ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen, Mädchen, Jungen und nonbinären Menschen in München setzen. Das vielfältige Veranstaltungsprogramm bietet Installationen, eine Mahnwache, Demo, Performance sowie Street-Art, Frauencafés (online) in vier Sprachen, Informationsveranstaltungen, Fortbildungen, workshops und Vorträge als online-Vorträge, einen Gottesdienst und die Aktion „Orange the city“. Dabei werden verschiedene Formen der Gewalt thematisiert und Hilfsmöglichkeiten aufgezeigt.
Zur zentralen Veranstaltung anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen laden das Aktionsbündnis 2020, die Gleichstellungsstelle für Frauen der Stadt München, die Fachstelle für Demokratie der Stadt München und der Verein „Frauen helfen Frauen München“ am Mittwoch, 25. November, um 19 Uhr zum Stream aus dem Rathaus ein.
Die vier Münchner ZONTA Clubs beteiligen sich an der weltweiten Aktion von UN Women − „Orange the city“ mit der Kampagne „Zonta says NO“. Wichtige Gebäude in München, wie zum Beispiel die Allianz Arena, werden am 25. November ab 17 Uhr als Zeichen des sichtbaren Protestes gegen Gewalt an Frauen orange angestrahlt.
Das Veranstaltungsprogramm der Münchner Aktionswochen 2020 wurde aktualisiert, den neuen Kontaktbeschränkungen angepasst und zu großen Teilen in den digitalen Raum verlegt. Bei Anmeldung wird der Link zum Zugang des jeweiligen Online-Meetings gemailt.
Die gesamten Infos sind auch unter dem Link https://t1p.de/muenchen-Frauengleichstellung oder www.aktiv-gegen-maennergewalt.de/index.html zu finden.