Stammheim – Zeit des Terrors (SWR)

© SWR/Hendrik Heiden

(Robert Tanania) Pünktlich zum 50. Jahrestag des Stammheim-Prozessauftaktes zeigt die ARD am 19. Mai 2025 um 20:15 Uhr das Dokudrama STAMMHEIM – ZEIT DES TERRORS und die Dokumentation IM SCHATTEN DER MÖRDER – DIE UNBEKANNTEN OPFER DER RAF.

Beide Filmformate – Dokudrama und Dokumentation – werden bereits ab dem 17. Mai in der ARD Mediathek abrufbar sein. Mit beiden Formaten sollen neue Perspektiven bei der Auseinandersetzung mit der RAF und ihren Opfern eröffnet werden.

Mit dem Dokudrama wird ein außerordentlicher Einblick in die Lebenswelt der ersten Generation der RAF geliefert, als sie in Stuttgart im Jahr 1975 vor Gericht stand. Außerdem werden im Dokudrama szenische Nachstellungen, basierend auf umfangreichen Archivmaterial und Zeitzeugenberichten, mit Originalaufnahmen des Prozesses und des Untersuchungsausschusses von 1977/78 verbunden.

Der Stammheim-Prozess war eine der aufwändigsten juristischen Aufarbeitungen der Bundesrepublik und hielt die Welt in Atem: Dieser Prozess gegen die Führung der ersten Generation der RAF, welcher am 21. Mai 1975 begann, war ein Gerichtsverfahren der Superlative. Zahllose Tonbänder 15.000 Seiten mit Wortprotokollen und seltenes Archivmaterial machen den Prozess auch zu dem am besten dokumentierten in der deutschen Geschichte. Stammheim wurde durch den Prozess zum identitätsstiftenden Ort der RAF.

Das Dokudrama rekonstruiert die Lebenswelt von Andreas Baader (Henning Flüsfloh), Gudrun Ensslin (Lilith Stangenberg), Jan-Carl Raspe (Rafael Stachowiak) und Ulrike Meinhof (Tatiana Nekrasov) im siebten Stock der JVA Stammheim und zeigt das Geschehen auf der öffentlichen Bühne im benachbarten Gerichtssaal. Dabei verwendet das Dokudrama neue, ungewöhnliche Perspektiven. So erleben die Zuschauer das Dokudrama u.a. durch die Augen von Horst Bubeck (Moritz Führmann), der als Vollzugsbeamter im Zellentrakt den intensivsten Kontakt zu den Inhaftierten hatte.

 STAMMMHEIM – ZEIT DES TERRORS ist eine Produktion von Spiegel TV für SWR (federführend), NDR und rbb.

© Foto: SWR/Hendrik Heiden

Die 30-minütige Dokumentation IM SCHATTEN DER MÖRDER – DIE UNBEKANNTEN OPFER DER RAF im Anschluss um 21:45 Uhr in der ARD befasst sich mit den beinahe vergessenen Hinterbliebenen der Mordopfer: Polizeibeamte, Fahrer, Behördenmitarbeiter und Diplomaten. Die Witwen und ihre Kinder sind aufgewachsen im Schatten dieser Morde. Sie müssen bis heute mit den Folgen dieser Taten leben. Dadurch, dass die Dokumentation von ihrem Leben erzählt, bietet sie eine wichtige Ergänzung zur Geschichte der RAF.

Weitere Informationen zum Dokudrama

Regie: Niki Stein

Drehbuch: Stefan Aust, Niki Stein

Darsteller: Isaak Dentler, Heino Ferch, Henning Flüsloh, Moritz Führmann, Reinhard Mahlberg, Lilith Stangenberg, Tatiana Nekrasov, Rafael Stachowiak, Hans-Jochen Wagner u.v.m.

Produktionsland: Deutschland

Genre: Dokudrama, Doku-Spielfilm

Länge: 90 Min.

Musik: Jacki Engelken