Stadt baut Angebote der ganztägigen Bildung und Betreuung aus

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Ab dem Schuljahr 2026/2027 haben alle Kinder der ersten Klassenstufe ein Recht auf ganztägige Bildung und Betreuung. Die Landeshauptstadt München arbeitet mit Hochdruck daran, diesen Ausbau der Ganztagsbildung mit vielfältigen Angeboten zu gestalten, um dem Rechtsanspruch zu genügen. Der Bildungsausschuss und der Kinder- und Jugendhilfeausschuss des Stadtrats haben in ihrer gemeinsamen Sitzung jetzt ein weiteres umfassendes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht, mit dem der Ganztagsausbau vorangetrieben wird.

So wurden innerhalb des Referats für Bildung und Sport insgesamt 6,75 neue Vollzeitstellen genehmigt und 7 Vollzeitstellen umgewandelt – beispielsweise für die Pädagogische Fachberatung an neuen und bestehenden Standorten der Kooperativen Ganztagsbildung. Dazu kommt die Genehmigung weiterer Sachkosten. Hierzu zählt unter anderem das Programm Help & Learn Plus, bei dem Lehramtsstudierende an den Standorten der Kooperativen Ganztagsbildung während der Lern- und Übungszeit Schüler*innen entwicklungsrelevant unterstützen.

Auch die Ferienbetreuung soll weiter ausgebaut werden. Bisher bieten in der Regel Kindertageseinrichtungen, die nach BayKibiG gefördert werden, eine rechtsanspruchserfüllende Ferienbetreuung an. Bei den schulischen Ganztagsangeboten des Freistaats ist eine Ferienbetreuung bisher grundsätzlich nicht vorgesehen, vereinzelt bieten Mittagsbetreuungen diese an. Eine finanzielle Beteiligung an der Ferienbetreuung zieht der Freistaat weiterhin nicht in Betracht, sodass die Landeshauptstadt München hier weiter allein in der Verantwortung bleibt. Ab dem Schuljahr 2026/2027 ist daher geplant, stufenweise beginnend mit der 1. Jahrgangsstufe eine flächendeckende Ferienbetreuung auszubauen. Dabei spielen sogenannte Bildungs- und Ferienverbünde eine wichtige Rolle, bereits vorhandene Trägerstrukturen sowie weitere regionale Angebote im Verbund sollen genutzt werden. Die Durchführung eines entsprechenden Pilotprojekts ist für das Schuljahr 2025/26 geplant. Um alle Familien möglichst umfassend über die rechtsanspruchserfüllenden Angebote des RBS in den Ferienzeiten zu informieren, wird eine neue digitale Online-Plattform „Ferienfinder“ des RBS konzipiert und mit dem bereits bekannten Ferienportal www.ferien-muenchen.de des Sozialreferats verlinkt.

Des Weiteren bündelt eine kommunale referatsübergreifende Entwicklungsgruppe unter Federführung des RBS aktuell Themenfelder insbesondere in Bezug auf die vielfältigen Angebote der Akteur*innen der Bildungsträger sowie der Sportvereine und der Kultur. Die wesentlichen Arbeitsbereiche sind dabei die sozialräumliche Öffnung bzw. sozialräumliche Einbindung mit Blick auf die Ganztagsbildung im Grundschulalter und die Schaffung der damit verbundenen notwendigen strukturellen Grundlagen. Das Referat für Bildung und Sport sowie das Sozialreferat veranstalten zudem im ersten Quartal des Jahres 2025 ein Hearing mit Trägern der offenen Kinder- und Jugendarbeit, mit Münchner Sportvereinen sowie mit Anbietern von Ferienprogrammen und den maßgeblichen Akteur*innen im Ganztagsbereich. Im Rahmen dieses Hearings wird insbesondere die Frage erörtert, wie die bestehenden Angebote von nicht-schulischen Trägern künftig so gut wie möglich in den Ganztag integriert werden können und wie Schule und außerschulische Anbieter künftig eng verzahnt zusammenarbeiten können, um eine erfolgreiche Umsetzung des Rechtsanspruchs zu gewährleisten. Die Besucher*innen werden ebenfalls miteinbezogen und können sich beteiligen.

Bürgermeisterin Verena Dietl: „Die Landeshauptstadt München treibt den rechtskonformen Ausbau der Ganztagsbildung mit voller Kraft voran. Die weiteren Beschlüsse sind ein starkes Signal für die Familien unserer Stadt und zeigen, dass wir unsere Bildungslandschaft zukunftsfähig gestalten. Besonders wichtig ist mir, dass wir dabei nicht nur auf eine Erweiterung der schulischen Angebote setzen, sondern auch eng mit den Trägern der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie den Münchner Sportvereinen zusammenarbeiten. Das geplante Hearing wird sicherstellen, dass ihre wertvollen Erfahrungen und Perspektiven einfließen, sodass wir gemeinsam die besten Bedingungen für unsere Kinder schaffen können.“ Stadtschulrat Florian Kraus: „Mit dem jetzigen Beschluss geht die Landeshauptstadt München einen weiteren großen Schritt, um das Recht auf ganztägige Bildung und Betreuung von Kindern im Grundschulalter sicherzustellen. Dabei schafft die Stadt auch hochwertige Lern- und Freizeitmöglichkeiten für alle Kinder in der Schule, im Ganztag, in den Ferien. Besonders wichtig ist mir, dass wir die Vereine und Träger der Offenen Kinder- und Jugendarbeit maßgeblich in diesen Prozess einbinden. Ihre Angebote bereichern den schulischen Alltag und tragen somit zu Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit in München bei.“