Jugendliche aus der Messestadt Riem können sich während der Sommerferien knallbunte Sitzsäcke ausleihen, um sich an ihrem Lieblingsort im Stadtviertel damit niederzulassen. Eine niedrigschwellige Idee – zum Chillen, Freund*innen treffen, Lesen oder Musikhören.
Jugendliche aus der Messestadt Riem können sich während der Sommerferien knallbunte Sitzsäcke ausleihen, um sich an ihrem Lieblingsort im Stadtviertel damit niederzulassen. Eine niedrigschwellige Idee – zum Chillen, Freund*innen treffen, Lesen oder Musikhören. Einzige Regel: Die Jugendlichen hinterlassen ihre Handynummer und verpflichten sich, ihren Sitzsack am nächsten Tag wiederzubringen oder die Ausleihe persönlich zu verlängern.
Die Sommerferienaktion „Wir sind Messestadt Riem“ ist aus einem Wunsch von Jugendlichen selbst entstanden, mehr konsumfreie Räume nutzen zu können, und wurde in Kooperation mit den sozialen Einrichtungen in der Messestadt umgesetzt.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Jugendliche sollen sich in ihrem Stadtteil wohl und willkommen fühlen – aber es soll auch ein gutes Miteinander im Viertel stattfinden. Zu beidem soll diese Aktion beitragen. Das Projekt ,Wir sind Messestadt Riem‘ zeigt, dass Jugendliche Bewohner*innen des Stadtteils sind, die ihren Raum brauchen und suchen. Die Aktion ist aber auch auf Dialog angelegt: Mit den Jugendlichen wird bei der Sitzsack-Ausgabe gesprochen, was für sie und die Nachbarschaft wichtig ist.“
Der Sitzsack darf outdoor und indoor genutzt werden, beispielsweise im Riemer Park, auf den Quartiersplätzen, in den Riem-Arcaden. Die Aktion läuft noch bis Mitte/Ende September, abhängig vom Wetter. Ausgabe der Sitzsäcke ist am Birkenwäldchen zwischen der Kulturetage in den Riem-Arcaden und dem Platz der Menschenrechte, Montag bis Freitag von 14 bis 16 Uhr. Jugendliche, die in der Messestadt wohnen, tragen ihren Namen und die Handynummer auf einer Liste ein und erhalten für 24 Stunden bzw. bis zum nächsten Ausgabetermin einen Sitzsack, der über Nacht mit nach Hause genommen werden kann. Am nächsten Tag beziehungsweise nach dem Wochenende kann der Sitzsack zurückgegeben oder nochmal ausgeliehen werden.
Das Projekt ist Teil der „Strategie Gewaltfreiheit Messestadt Riem“ des Sozialreferats. Im Rahmen des Allparteilichen Konkliktmanagements in München (AKIM) fand eine Bestandsaufnahme der Situation im Stadtviertel statt. Klarer Konsens: Die Messestadt Riem ist kein gewaltvoller Stadtteil. Bei zwei Strategietreffen mit Institutionen aus dem sozialen, Bildungs-, und bürgerschaftlichen Bereich sowie mit Wohnungsbauträgern, den Riem-Arcaden und der Polizei wurden die Bestandsaufnahme ausgewertet und Maßnahmen abgestimmt, wie das gute, gewaltlose Miteinander im Stadtviertel unterstützt werden kann. Das Projekt „Wir sind Messestadt Riem“ ist eines der Projekte, das dieses Jahr umgesetzt wird. Weitere Projekte sind die noch engere Zusammenarbeit der sozialen Einrichtungen und der Polizei sowie die Präsenz der Konfliktmanager*innen von AKIM flex und VIN (Vermittlung in Nachbarschaften). Bei AKIM flex sind flexibel einsetzbare Teams mit je zwei AKIM-Präsenzkräften seit Mitte Juli an Freitagen und Samstagen bei trockenem Wetter von 20 bis 23 Uhr unterwegs. Die Teams sprechen mit den Menschen über deren Sichtweise auf Sicherheit und Unsicherheit im Viertel.
Zudem ist ein VIN-Team in der Messestadt Riem eingesetzt. VIN (Vermittlung in Nachbarschaften) gibt es seit 2020. Hauptziel von VIN ist es, Konflikte in Nachbarschaften und Wohngebieten zu erkennen und durch Kommunikation das friedliche Zusammenleben zu unterstützen. Das VIN-Team ist aktiv in einer Wohnanlage der GEWOFAG.