Noch eine letzte Hitzewelle, bevor sich der Sommer dem Ende neigt: Während die Besucher das Wetter bei einem Spaziergang durch den Tierpark Hellabrunn genießen, bekommen die Löwen, Sibirischen Tiger, Schimpansen und Waldbisons eine ganz besondere eisgekühlte Erfrischung.
Zuerst zögern die beiden Hellabrunner Löwen Max und Benny, ob sie sich wirklich ins kühle Nass wagen sollen – dort schwimmen zwar zwei köstliche Wassermelonen, doch so ganz sicher sind sich die beiden Großkatzen nicht. Als die Versuche, die Melonen mit der Tatze an Land zu bringen, scheitern, traut sich Benny schließlich doch und springt mit einem großen Satz ins Wasser. Genüsslich kämpft er mit der Frucht, bevor er sie mit einem kräftigen Biss zerteilt. Zurück an Land wird erst einmal die Mähne trockengeschüttelt, bis Max, der wasserscheue der beiden, Benny dazu animiert, an Land weiter zu spielen.
Auch die sibirischen Tiger Ahimsa und Jegor sowie die Schimpansen-Gruppe freuen sich bei den warmen Temperaturen über eine Abkühlung in Form von „Eisbomben“, die entweder mit Früchten oder Fleisch und Fisch gefüllt sind. Während es Ahimsa und Jegor eher gemütlich angehen und sich mit der Eisbombe schnell an einen schattigen Platz zurückziehen, sind die Schimpansen zunächst misstrauisch, was dort auf der Außenanlage auf sie wartet. Drei der vier Eisbomben werden schnell in Sicherheit gebracht, eine andere rollt den Hügel hinunter und gerät zunächst in Vergessenheit. Schließlich wagt sich einer der Primaten doch nochmals an die Eisbombe am Rand der Anlage und nutzt die Gelegenheit, die gefrorenen Früchte ganz für sich alleine zu genießen.
Jede Tierart verhält sich bei den heißen, spätsommerlichen Temperaturen anders: Viele schalten einen Gang herunter und faulenzen im Schatten. Die Großkatzen beispielsweise, wie die Löwen und Sibirischen Tiger, sind vor allem in den kühleren Morgenstunden aktiv und dösen tagsüber im Schatten. Andere, insbesondere die Elefanten, bewerfen sich mit Sand und Lehm und nutzen diese als natürliche Sonnencreme. Die Waldbisons im Tierpark hingegen lassen sich gerne von ihren Tierpflegern mit dem Wasserschlauch abspritzen und die Panzernashörner tauchen gleich ganz bis zur Nasenspitze unter Wasser.
Tiere aus tropischen und subtropischen Regionen haben generell keine Probleme mit den steigenden Temperaturen. Sie verlagern ihre aktiven Phasen und die Morgen- und Abendstunden, ziehen sich an ihre Schattenplätze zurück und nehmen auch gerne mal ein ausführliches Sonnenbad.
Für die Tiere, die es lieber nicht so heiß mögen, gibt es dafür genügend Rückzugsmöglichkeiten. „Auch die Tiere aus gemäßigten und polaren Regionen sind in ihrem Lebensraum im Sommer mit hohen Temperaturen konfrontiert, dementsprechend haben sie passende Strategien dafür entwickelt“, erklärt der Hellabrunner Biologe Carsten Zehrer. In der Polarwelt bleiben die Anlagen grundsätzlich kühl. Bei den Königs-, Esels- und Felsenpinguinen zum Beispiel ist es mit knapp über Null Grad immer konstant kalt. Die Eisbären finden viele schattige Plätze auf ihren großen Anlagen und können sich in etwa 12 Grad kaltem Wasser, das gespeist ist aus Grundwasserbrunnen, erfrischen. Gerade nach einer solchen Abkühlung sind sie dann aber auch häufig beim ausgiebigen Sonnenbaden zu beobachten.“