Schockanruf durch falsche Polizeibeamte – Mittersendling

Polizei Blaulicht

Am Mittwoch, 05.02.2020, gegen 14:30 Uhr, erhielt eine 68-jährige Münchnerin aus dem Stadtteil Mittersendling auf ihrem Festnetztelefon einen Anruf eines angeblichen Polizeibeamten. Dieser teilte der Dame mit, dass ihre Tochter einen Verkehrsunfall mit hohem Fremdschaden verursacht habe. Bei diesem Unfall wäre ein Pkw Porsche beschädigt worden, der im Ausland zugelassen sei. Daher wäre sofort eine Kaution von 65.000 Euro zu entrichten. Der angebliche Polizeibeamte gab an, dass eine finanzielle Abwicklung durch die Versicherung auf die Schnelle nicht möglich wäre, daher müsse die Tochter nun den geforderten Betrag vorläufig hinterlegen.

Die 68-Jährige verfügte jedoch nicht über die geforderte Summe. Daher einigten sich die Gesprächspartner auf die Zahlung eines Teilbetrages. Der Rest würde von der Tochter vor Ort selbst aufgebracht werden.

Der angebliche Polizeibeamte gab den Hörer nun an eine Frau weiter, die sich als die Tochter der Dame ausgab. Diese war jedoch wegen der verweinten Stimme und des Schluchzens nicht eindeutig zu verstehen.

Der Tatverdächtige setzte die 68-Jährige weiter unter Druck und drohte, dass ihre Tochter ins Gefängnis kommen würde, sollte der Betrag nicht vor Ort bezahlt werden. Die 68-Jährige löste daraufhin bei zwei Banken ihre Konten auf und übergab am frühen Abend einen hohen Bargeldbetrag vor dem Wohnanwesen an eine zuvor angekündigte Abholerin. Diese überreichte der 68-Jährigen ein Handy, über das erneut Kontakt mit dem falschen Polizeibeamten bestand. Dieser sicherte der Frau nun zu, dass die Tochter mit der Übernahme der Kaution nun aus dem Polizeipräsidium in der Ettstraße entlassen werden würde.

Bei einem späteren Telefongespräch mit der tatsächlichen Tochter erkannte die 68-Jährige den Betrug und verständigte die Polizei.Die spezielle für diese und ähnlich gelagerte Betrugsmasche eingerichtete AG Phänomene hat in diesem Fall die Ermittlungen übernommen.

Warnhinweis:
Die Kriminalpolizei warnt in diesem Zusammenhang dringend davor, angeblichen Verwandten, die sich lediglich telefonisch melden, für etwaige Investitionen Geldbeträge zur Verfügung zu stellen. Die Angerufenen sollten unbedingt Rücksprache mit Vertrauenspersonen halten bzw. sich direkt an die Polizei wenden.

Die Tipps Ihrer Münchner Polizei:
Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen.
Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienangehörigen Rücksprache.
Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.
Ändern Sie Ihren Eintrag im Telefonbuch, indem Sie Ihren Vornamen abkürzen.
Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt: Notrufnummer 110.