Rund ums Osterei

Quelle:TÜV SÜD
Quelle:TÜV SÜD

Das Osterfest ist mit vielen Traditionen rund um das Ei verbunden. Laut aktueller Umfrage des TÜV SÜD steht fest: Nur ein kleiner Teil der Deutschen färbt Eier heute noch selbst. Dabei sind gesundheitliche Sorgen gegenüber den Ostereierfarben im Allgemeinen unbegründet. Denn als Eierfarben sind nur Farben zugelassen, die auch in Lebensmitteln gesetzlich zugelassen sind. Die Lebensmittelexperten des TÜV SÜD geben Tipps rund um das Eier-Färben und die Qualität von Eiern.  
Ostern ist eine Eier-Verbrauchsspitze in Deutschland. Das liegt am hohen Konsum beim Backen und an den vielen verzehrten, gekochten Eiern zur Osterzeit. Etwa 200 Eier aß jeder Europäer im Jahr 2012 durchschnittlich. Die Deutschen liegen mit 217 Eiern pro Kopf etwas darüber.

TÜV SÜD startete eine Umfrage zur Tradition des Eier-Färbens in Deutschland. „22 Prozent der Befragten färben Eier heute noch selbst. Weitere 22 Prozent kaufen lieber gefärbte Eier im Supermarkt“, fasst Dr. Andreas Daxenberger, Lebensmittelexperte von TÜV SÜD die Ergebnisse zusammen. „56 Prozent können den gefärbten Eiern hingegen nichts abgewinnen. Wer selbst färbt, tut dies überwiegend mit selbstgemachten Farben (44 Prozent der Selbstfärber). 28 Prozent der Befragten benutzen Kaltfarben, 22 Prozent Tabletten und 21 Prozent verzieren die Eier mit Wachsmal- oder Wasserfarben.“ Im Schnitt werden pro Haushalt ca. 19 Eier an Ostern gefärbt.

Ostereierfarben können beim Färben durch kleine Risse in der Schale oder Anstech-Löcher in das Ei gelangen. Sie sind dann bei entfernter Schale als Verfärbungen auf dem festen Eiweiß sichtbar. Das schadet der Qualität der Eier jedoch nicht.  Denn Ostereierfarben müssen auch für Lebensmittel zugelassen sein und sind von den zuständigen Expertengremien in Bezug auf ihr allergenes Potential als nicht gesundheitsschädlich eingestuft. Die native Schalenfarbe sagt übrigens auch nichts über die inneren Werte des Eis, sondern ist ausschließlich von der Hennen-Rasse abhängig. Geschmack, Dotterfarbe und Fettzusammensetzung lassen sich aber in Maßen durch die Fütterung beeinflussen.

Die Kennzeichnung der Eier ist EU-weit geregelt. Jedes Ei, mit Ausnahme der Eier, die direkt am Hof oder der Haustüre verkauft werden, muss einen 3-teiligen Code tragen. Die erste Kennzahl informiert über das Haltungssystem (0 = ökologische Erzeugung, 1 = Freilandhaltung,  2 = Bodenhaltung, 3 = Käfig-/Kleingruppenhaltung). Käfighaltung ist in Deutschland seit 2010, EU-weit seit 2012 verboten und wurde durch die Kleingruppenhaltung ersetzt. Am beliebtesten sind Eier aus Bodenhaltung. Die Nachfrage nach Bioeiern steigt jährlich leicht an und lag 2012 bei etwa 8 Prozent (2). Die zweite Kennung auf dem Ei ist der Ländercode. Er gibt das Produktionsland an, „DE“ steht für Deutschland. Die dritte Kennzahl dient vor allem der Lebensmittelüberwachung zur Identifizierung des Erzeugerbetriebes. Die meisten Eier werden heute in Lebensmitteldiscountern und Supermärkten gekauft. Der Eikauf auf Wochenmärkten oder direkt beim Bauern geht seit Jahren deutlich zurück.

Mit 7,5g hochwertigem Eiweiß, 6,8g Fett und 85 kcal sind Eier aus ernährungsphysiologischer Sicht kleine Kraftpakete, die darüber hinaus noch eine Reihe essentieller Nährstoffe wie Vitamin A, B12, Folsäure, Selen und Vitamin D in nennenswerter Weise enthalten. Allerdings bergen Eier auch viel Cholesterin (etwa 240 mg/Ei).

Noch ein Tipp zur Haltbarkeit und Aufbewahrung von Ostereiern: Ein gekochtes Ei ist mehrere Wochen haltbar. Dennoch sollte man die Eier vorübergehend kühl lagern, wenn sie länger auf den Verzehr warten müssen. Selbst gefärbte Eier werden schön glänzend, wenn die gefärbte Schale mit Speck oder Olivenöl abgerieben wird. Damit dies – bei längerer Lagerung – keinen unangenehm seifigen Geschmack hinterlässt, sollte man dieses Abreiben erst kurz vor dem Verzehr durchführen.