Das Bikesharing-System MVG Rad sollte durch ein Bikesharing-Angebot für das MVV-Gebiet abgelöst werden, wenn die Betrauung der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) mit dem MVG-Rad-Betrieb im Jahr 2025 ausläuft. Das ist das Ergebnis einer Grundsatzuntersuchung zur Frage der geteilten Mikromobilität für die Verbundlandkreise und die Stadt München, die die MVV GmbH im Oktober 2022 in Auftrag gegeben hatte.
Der Stadtrat hatte das Mobilitätsreferat im Januar 2022 beauftragt, gemeinsam mit der MVG und dem Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) eine Anschlusslösung für MVG Rad zu erarbeiten.
Die Empfehlung und die Ergebnisse der Untersuchung wurden jetzt mit den beteiligten Akteur*innen besprochen und ein Fahrplan für das weitere Vorgehen erarbeitet: Die Landeshauptstadt, die Verbundlandkreise, die MVG und der MVV bilden eine Arbeitsgruppe, die unter Federführung des Mobilitätsreferats die Rahmenbedingungen für das neue, verbundweite Bikesharing-System festlegen wird. Die anschließende Ausschreibung für den Betrieb und das Hintergrundsystem soll von MVG und MVV gemeinsam durchgeführt werden. Die Ausschreibung soll dabei so gestaltet werden, dass die einzelnen Kommunen die Leistungen entsprechend ihren jeweiligen Bedürfnissen und den Begebenheiten vor Ort abrufen können. Betriebssteuerung und Controlling des Bikesharing-Systems sollen zentral organisiert, die Aufteilung der Aufgaben und Zuständigkeiten in einem Kooperationsvertrag zwischen MVG und MVV geregelt werden. Dieses Vorgehen wird zwischen den Beteiligten vorbehaltlich der Zustimmung des Stadtrats, dem die entsprechende Beschlussvorlage noch im Herbst 2023 vorgelegt werden soll, weiter ausgearbeitet und vorangetrieben.
Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Flächendeckende und einfach zu nutzende Mikromobilitätsangebote wie das Bikesharing können entscheidend zur Verkehrswende beitragen. Gerade im Pendlerbereich sehen wir noch Nutzerpotenziale. Ich freue mich, dass dieses Potential nicht an den Grenzen einzelner Gebietskörperschaften endet und Verkehrsströme durchschneidet, sondern für den gesamten Verbundraum ermöglicht werden soll.“
MVG-Geschäftsführer Ingo Wortmann: „Seit der Einführung von MVG Rad 2015 im Stadtgebiet und der Ausweitung auf den Landkreis 2018 haben wir ein Angebot geteilter Mobilität, das den öffentlichen Nahverkehr sehr gut ergänzt. Insbesondere für kurze Distanzen und die sogenannte erste und letzte Meile ist das MVG Rad ein häufig genutztes Angebot. Mit der Ausschreibung eines neuen Systems knüpfen wir an unsere Erfahrung an und ergänzen diese um die Ergebnisse der Grundsatzuntersuchung. So machen wir das Bike-Sharing-Angebot in und um München noch besser.“ Landrat Ebersberg und Sprecher der Verbundlandkreise Robert Niedergesäß: „Unser großes verkehrliches Ziel ist die Stärkung des Umweltverbundes. Da passen Leihräder und öffentliche Busse und Bahnen schon immer prima zusammen. Das besondere an unserem regionalen Bikesharing-System wird sein, dass es für die Menschen vor Ort einfach und überregional nutzbar ist. Die Räder sind einfach zu finden, einfach zu buchen und sogar mit dem MVV-Tarif kombinierbar; und das verbundweit. Damit entsteht Schritt für Schritt das größte, ÖPNV-integrierte Bikesharing-System in Bayern. Eine großartige Geschichte für die Menschen in unserer Region und ein großer Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Mobilität für alle.“
MVV-Geschäftsführer Dr. Bernd Rosenbusch: „Wir freuen uns, dass mit dem regionalen Bikesharing-System ermöglicht wird, was im ÖPNV im MVV-Raum schon lange Realität ist – unabhängig von Landkreis- oder Stadtgrenzen, in einem übergreifenden Mobilitätssystem, unterwegs zu sein. So binden wir die erste und letzte Meile noch besser an und verkürzen die Reisezeit über die gesamte Reisekette hinweg. In dieser Größe ist das Projekt als Kooperation von Stadt, Landkreisen, Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbund bundesweit einmalig.“
Die Marke und der Name für das neue, verbundweite Bikesharing-System werden im Konsortium gemeinsam entwickelt. Informationen zum Bikesharing-System sowie die Möglichkeit, Fahrräder zu buchen und zu bezahlen, sollen über die Apps von MVG und MVV sowie über weitere Mobility-as-a-Service-Apps zur Verfügung stehen. Der Übergang von MVG Rad auf das verbundweite Bikesharing-System soll im Jahr 2025 abgeschlossen werden.022 beauftragt, gemeinsam mit der MVG und dem Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) eine Anschlusslösung für MVG Rad zu erarbeiten.