
Seit 2017 betreibt das Buchheim Museum aktiv Provenienzforschung. Im Fokus der Herkunftsrecherchen ist dabei die Identifizierung von NS-Raubkunst in unseren Beständen.
Bernried – Am 14.10.2024 konnte das Provenienzforschungsprojekt zur Identifizierung von NS-Raubkunst in den Grafikbeständen des Buchheim Museums erfolgreich abgeschlossen werden. Forschungsgegenstand waren 194 Zeichnungen und Aquarelle der sieben »Brücke«-Künstler Fritz Bleyl, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Mueller, Emil Nolde, Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff. Die Buchheim Stiftung hatte sich bereits im Oktober 2017 mit Beginn eines ersten Forschungsprojektes als eine der ersten privaten Stiftungen
in Deutschland freiwillig zur Umsetzung der Washingtoner Erklärung von 1998 verpflichtet. Der erfolgreiche Abschluss dieses drtten Projektes, gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste, veranschaulicht das langfristige Engagement der Stiftung zur nachhaltigen Erforschung seiner eigenen Bestände und die Auseinandersetzung mit ihrer Herkunft.
Unser drittes Forschungsprojekt »›Brücke‹-Künstler auf Papier: Erforschung der Herkunft von rund 200 Zeichnungen und Aquarellen des Buchheim Museums der Phantasie« gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste ist nun abgeschlossen.
Für 29,9% der insgesamt 194 Papierarbeiten konnte ein NS-verfolgungsbedingter Entzug ausgeschlossen werden. Bei 69,6% ist der Verbleib zwischen 1933 und 1945 nicht eindeutig geklärt. Hier bestehen Herkunftslücken, jedoch ohne jegliche Hinweise auf einen NS-verfolgungsbedingten Entzug. Eine Fortsetzung der Recherchen muss nur für 0,5% der Werke erfolgen. Wir freuen uns darüber, dass ein NS-verfolgungsbedingter Entzug für drei Aquarelle von Erich Heckel, die unter Verdacht standen NS-Raubkunst zu sein, ausgeschlossen werden konnte.
Mit dem Abschluss des Forschungsprojekts ist es aber nicht getan. Denn die Buchheim Stiftung hat sich anlässlich des Projektendes dazu entschlossen, die Provenienzforschung durch eine unbefristete Teilzeitstelle am Haus dauerhaft zu verankern. Das Buchheim Museum freut sich sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Johanne Lisewski, die ihren Recherchefokus nun insbesondere auf Werke aus der Zustiftung der Sammlung Joseph Hierling legen wird.