Online-Buchungen: 10 Tipps für einen stressfreien Urlaub!

Foto©ZEV Elphège TignelKann man bedenkenlos die schönsten Wochen des Jahres auf jedem Online-Reiseportal buchen? Nach einer Studie der Europäischen Kommission funktionieren immerhin 62 % von 552 untersuchten Reiseportalen in Europa, die Flugtickets und Hotelübernachtungen anbieten, gemäß dem europäischen Verbraucherrecht. Das ist eine erfreuliche Entwicklung, denn vor einem Jahr hielten sich nur 31 % der damals schon einmal untersuchten Reiseportale an die verbraucherrechtlichen Vorschriften. Damit Ihre Urlaubsreise auch wirklich erholsam wird, hat Ihnen das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Deutschland in Kehl 10 Tipps zusammengestellt, um keine unangenehmen Überraschungen zu erleben.

Online-Buchungsfallen
Beim Online-Buchen gibt es viele Dinge, auf die Sie achten sollten: Wer ist überhaupt mein Vertragspartner? Die Online-Plattform? Ein Reiseveranstalter? Die Fluglinie? Wer haftet also bei Problemen? Ist der zu zahlende Gesamtpreis deutlich angezeigt? Sind Name, Rechtsform, Sitz und Ansprechpartner des Anbieters klar ersichtlich? Sind Beschwerdeadressen erkennbar? Gibt es Zusatzkosten, weil bestimmte Kästchen bereits vorangekreuzt sind? Steht irgendwo, welche Reisedokumente Sie mitnehmen müssen? Wie wichtig diese Fragen sind, erkennt man daran, dass 30 % der Internetnutzer in Europa mittlerweile Reisen und Hotels online buchen.

Daher hat die Europäische Kommission einen „Sweep“ durchgeführt, eine Untersuchung von 552 Reiseportalen in Europa. Zwischen der ersten Untersuchung (bei der nur 31 % der Sites dem aktuellen Verbraucherrecht entsprachen) und der zweiten Überprüfung verdoppelte sich die Zahl der Anbieter, die das Verbraucherrecht einhalten.

10 Tipps für eine entspannte Vorbereitung Ihrer Ferien

1. Wählen Sie Ihr Online-Reiseportal sorgfältig aus! Schauen Sie sich die Kommentare anderer Nutzer in den entsprechenden Foren an (aber Achtung – viele Kommentare sind nicht authentisch, sondern werden als Dienstleistung von Kommunikationsagenturen eingepflegt…). Vergleichen Sie auch bei Online-Angeboten die Preise mit denen in Reisebüros oder direkt auf den Sites der jeweiligen Fluggesellschaften.

2. Denken Sie vor der Bestätigung Ihrer Reservierung noch einmal kurz nach – denn anders als bei anderen Online-Einkäufen haben Sie nach der Buchung kein Widerrufsrecht! Dies geht nur, wenn Sie mit der Option „erstattungsfähig / umtauschbar“ gebucht haben.

3. Überprüfen Sie vor der Bestätigung die korrekte Schreibweise von Namen und ob das Reise- und Rückreisedatum korrekt angegeben sind! Eine spätere Änderung dieser Informationen kann teuer werden. Machen Sie sicherheitshalber einen Screenshot Ihres Reservierungsbildschirms.

4. Erkundigen Sie sich rechtzeitig bei Ihrer Fluggesellschaft, welche Reisedokumente erforderlich sind (Personalausweis, Reisepass, Gültigkeitsdauer etc.)! Diese Informationen erhalten Sie auch beim Auswärtigen Amt, wo Sie auch andere nützliche Dinge über Ihr Zielland erfahren.

5. Überprüfen Sie bei der Buchung, ob eine Reiserücktrittsversicherung vorangekreuzt ist und ob Sie nicht bereits über eine andere, bestehende Versicherung genau so gut abgesichert sind, beispielsweise über Ihre Kreditkarte. Wenn dies der Fall ist, erlaubt Ihnen das europäische Verbraucherrecht, eine so bei der Buchung abgeschlossene und nicht erforderliche Zusatzversicherung innerhalb von 14 Tagen gegenüber der Versicherung zu annullieren. Vergessen Sie nicht, die Versicherungsbedingungen aufmerksam durchzulesen, denn oft greifen Reiserücktrittsversicherungen nur bei Krankheit, Trauerfällen oder ähnlichen Ereignissen.

6. Erkundigen Sie sich bei allen Fluggesellschaften, mit denen Sie unterwegs sind, nach zulässiger Größe, Gewicht und Anzahl der Gepäckstücke und auch danach, was Sie überhaupt in den Koffer packen sollten! So schließen Fluggesellschaften regelmäßig die Haftung aus, wenn Sie im Gepäck Dinge wie zerbrechliche, wertvolle oder unersetzliche Gegenstände transportieren (Schmuck, lebenswichtige Medikamente, Fotoausrüstung, Hochzeitskleid etc.) – diese Dinge gehören ins Handgepäck bzw. können Sie solche Gegenstände gesondert und gegen Aufpreis aufgeben.

7. Achten Sie auf eventuelle Zusatzgebühren bei Kreditkartenzahlung! In einigen Ländern (wie Frankreich) ist es verboten, zusätzliche Gebühren für bestimmte Zahlungsmittel zu erheben. In Deutschland muss dem Verbraucher immer mindestens eine gängige, gebührenfreie Zahlungsart angeboten werden.

8. Wenn Sie spezielle Bedürfnisse haben (schwangere Frauen, behinderte Personen, Reisende mit Babys etc.), sollten Sie frühzeitig die Fluggesellschaft oder den Reiseveranstalter kontaktieren, damit eine angemessene Betreuung sichergestellt ist! Hierauf haben Sie einen rechtlichen Anspruch.

9. Wenn Sie nicht sofort eine Buchungsbestätigung erhalten, bewahren Sie Ruhe. Oft kommt diese erst nach ein paar Tagen – wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihre Buchungsplattform und fragen Sie nach, ob Ihre Buchung korrekt registriert wurde und wann Sie die Bestätigung erhalten. Drucken Sie diese am besten aus und bewahren Sie sie auf. Sinnvoll ist es ebenfalls, eine Kopie dieser Bestätigung auf die Reise mitzunehmen.

10. Bei Problemen mit einem Reiseportal, einem Reisebüro oder einer Fluglinie in Europa wenden Sie sich vertrauensvoll an das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland!
Das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland berät Verbraucher über ihre Rechte in Europa und hilft bei Rechtsstreitigkeiten mit Händlern aus der EU, Norwegen und Island.

 

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