Festakt mit Kultusminister Spaenle und Israels Vizeaußenministerin Hotoveli am geplanten Erinnerungsort im Olympiagelände.
MÜNCHEN. Bayerns Bildungs- und Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle hat heute in einem Festakt im Olympiagelände die Architektur für den geplanten Erinnerungsort an das Olympia-Attentat 72 vorgestellt. An dem Festakt in unmittelbarer Nähe zum Ort des Anschlags, der Connollystraße, haben Israels Vizeaußenministerin Tzipi Hotoveli, der israelische Generalkonsul Dr. Dan Shaham, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, sowie Vertreter des Bundes, des Freistaats Bayern, der Landeshauptstadt München und der „Foundation for Global Sports Development” teilgenommen. Dabei wurde eine Grundsteinurkunde unterzeichnet.
Im Mittelpunkt des Erinnerungsorts werden der Terroranschlag vom 5. und 6. September 1972 sowie die Biografien der Opfer, elf israelische Sportler und ein bayerischer Polizist, stehen. ,,Der Überfall auf die israelische Olympiamannschaft während der fröhlichen Spiele 1972 in München war ein bis heute schmerzlicher Einschnitt in das Leben, in die fröhlichen Spiele von München und in die deutsche Geschichte””. so der Minister. Entsprechend gehe es konzeptionell darum, den Gegensatz zwischen dem weltoffenen, sportlichen und humanen Wettbewerb bei Olympia und dem brutalen Einschnitt des vernichtenden Terrors darzustellen. „Wir stellen dabei die Lebensgeschichten der Opfer des Attentats in den Mittelpunkt unseres Projektes. Diese Menschen dürfen wir nicht vergessen”, fasste Minister Spaenle die Bedeutung des Erinnerungsorts in Worte und ergänzte: ,,Der Erinnerungsort wird eine weitere Säule in den unverbrüchlichen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen Bayern und Israel darstellen.”
,,Der Gedenkort soll an das schreckliche Geschehen erinnern, es erklären, historisch einordnen und daraus Schlüsse ziehen helfen”, ergänzte er. Für den Minister steht der Entwurf des Architekturbüros Brückner & Brückner mit dem Titel „Einschnitt” ,,programmatisch für die traumatische Situation, die der Terrorakt während der heiteren Spiele in München ausgelöst hat”. In die Konzeption werden auch die Ereignisse am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck einbezogen.
Bis Herbst 2016 soll auf dem westlichen Lindenhügel des ehemaligen Olympiageländes ein Erinnerungsort für die Opfer des terroristischen OlympiaAttentats München 1972 errichtet werden. Die Kosten belaufen sich auf etwa 1, 75 Millionen Euro.
An den Kosten beteiligen sich neben dem Freistaat Bayern die Bundesrepublik Deutschland, die Landeshauptstadt München, das Internationale Olympische Komitee, der Deutsche Sportbund und die Foundation for Global Sports Development.