OB Reiter: Gergiev muss sich von Angriffskrieg distanzieren

Quelle München Tourismus/ Neues Rathaus und Frauenkirche ⁄ Foto Jörg Lutz

Oberbürgermeister Dieter Reiter hat den Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev, aufgefordert, sich von der russischen Invasion der Ukraine zu distanzieren: „Ich habe gegenüber Valery Gergiev meine Haltung klargemacht und ihn aufgefordert, sich ebenfalls eindeutig und unmissverständlich von dem brutalen Angriffskrieg zu distanzieren, den Putin gegen die Ukraine und nun insbesondere auch gegen unsere Partnerstadt Kiew führt.

Sollte sich Valery Gergiev hier bis Montag nicht klar positioniert haben, kann er nicht länger Chefdirigent unserer Philharmoniker bleiben.“

Das OB-Schreiben an Valery Gergiev hat folgenden Wortlaut:
„Die aktuelle Situation in der Ukraine beunruhigt mich zutiefst, die Ereignisse seit heute schockieren mich. Kiew ist Partnerstadt Münchens und ich habe mich öffentlich deutlich dazu positioniert:
‚Mit großer Bestürzung mussten wir alle zur Kenntnis nehmen, dass Russland jetzt einen offenen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt. Ich bin fassungslos über diesen barbarischen Akt des russischen Machthabers Putin, der seine nationalistischen Ziele mit aller Brutalität und ohne Rücksicht auf Menschenleben verfolgt.

Diese schreckliche, völkerrechtswidrige Aggression muss schnellstmöglich gestoppt werden. Unsere Sorge gilt dabei ganz besonders unserer Partnerstadt Kiew, die, wie viele andere Orte in der Ukraine, bereits gezielt beschossen wurde. Selbstverständlich werden wir zivile und humanitäre Unterstützung zur Verfügung stellen, um das Leid der Menschen vor Ort bestmöglich zu lindern.‘

Gemeinsam mit den Orchestervertretern der Münchner Philharmoniker erwarte ich von Ihnen als Chefdirigent des Orchesters jetzt ein deutliches Zeichen der Distanzierung von den völkerrechtswidrigen Angriffen gegen die Ukraine, und damit ein klares Signal an die Stadtspitze, die Öffentlichkeit, die Musikerinnen und Musiker der Münchner Philharmoniker und ihr Publikum bis Montag, 28. Februar. Anderenfalls werden wir das Vertragsverhältnis als Chefdirigent beenden müssen.“