OB Hartmann gedenkt der Opfer des Massakers von Oradour-sur-Glane

Foto Oradour 1: Benoit Sadry, OB Hartmann und Philippe Lacroix (von links) bei Hartmanns Eintrag ins Gedenkbuch.

Jedes Jahr wird am 10. Juni in Oradour-sur-Glane der Opfer des Massakers gedacht, bei dem die Waffen-SS 1944 nahezu alle Einwohner des französischen Dorfes ermordete. 642 Menschen wurden getötet, nur sechs überlebten. An der Gedenkfeier nehmen immer wieder auch Delegationen aus Dachau teil. Heuer ist Oberbürgermeister Florian Hartmann nach Oradour-sur-Glane gereist, um der Opfer zu gedenken.

Im Umfeld der Gedenkfeier traf OB Hartmann auch Robert Hebras, der als junger Mann das Massaker überlebte. Als Zeitzeuge engagiert sich Hebras seit vielen Jahren für die Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich. Hebras war bereits mehrmals in Dachau und ist einer der Initiatoren der seit Jahren bestehenden freundschaftlichen Verbindung zwischen Dachau und Oradour-sur-Glane. „Es freut mich sehr, unseren guten Freund Robert Hebras wiedergesehen zu haben“, berichtet Hartmann von seiner Reise. Hebras, dessen Mutter und zwei Schwestern bei dem Massaker ermordet wurden und der selbst schwer verletzt wurde, habe sich unschätzbare Verdienste um die deutsch-französische Aussöhnung und Freundschaft erworben. „Er ist für mich ein persönliches Vorbild“, so Hartmann.

Außerdem hatte OB Hartmann die Gelegenheit, sich bei einem Treffen mit Oradour-sur-Glanes Bürgermeister Philippe Lacroix und dem Vorsitzenden des Vereins der Familien der Märtyrer, Benoit Sadry, ins Gedenkbuch einzutragen. „Das Gedenken an die Opfer und die Erinnerung an die Verbrechen sind unverzichtbar, auch und speziell in unserer heutigen Zeit“, betont Hartmann. Es sei das Verdienst der Zeitzeugen, der Opfer und Hinterbliebenen, dass dies in Gemeinsamkeit und Freundschaft möglich sei.