Die meisten Unfälle lassen sich vermeiden: München Klinik Schwabing klärt Kindergartenkinder über heiße Gefahren auf Jedes Jahr verbrennen und verbrühen sich 6000 Kinder in Deutschland so schwer, dass sie stationär im Krankenhaus behandelt werden müssen. Der Großteil der Verbrennungsopfer, nämlich knapp 76 Prozent, ist jünger als 5 Jahre. Deshalb stand der diesjährige Aktionstag des schwerbrandverletzten Kindes am 7. Dezember auch unter dem Motto „Noch ganz klein – schon brandverletzt“. Ärzte und Pflegekräfte der München Klinik Schwabing klärten die Buben und Mädchen spielerisch und mit viel Einfühlungsvermögen über das relevante Thema auf.
München, 7. Dezember 2018. Kerzen, Adventskranz, Feuerwerk: Zu Weihnachten und Silvester ist die Gefahr von Brandunfällen bei Kleinkindern und Kindern besonders hoch, doch das ganze Jahr über lauern im häuslichen Umfeld brandheiße Gefahren. Da die meisten Verbrennungsunfälle vermeidbar wären, liegt der München Klinik Schwabing die Aufklärung und Prävention besonders am Herzen. Auch dieses Jahr haben sich die Experten der Kinderchirurgie wieder persönlich an die Risikogruppe gewendet und Kindergartengruppen zu einem interaktiven Aktionstag eingeladen. An interaktiven Stationen lernten die Mädchen und Buben die Versorgung von Brandwunden kennen – von der Fahrt im Rettungswagen, über die Notaufnahme und den Operationssaal bis hin zur „Brandwunden-Gelatine“ und Anlage von Verbänden.
Verbrennungsunfälle bei Kindern: Die häufigsten Ursachen
Die meisten Brandverletzungen ereignen sich im häuslichen Umfeld. Hier lauern vorrangig in der Küche und im Badezimmer Gefahren für Kinder, häufig in Form von heißen Flüssigkeiten und Oberflächen, Feuer, Strom und Säuren. Besonders der Hautkontakt mit Kaminöfen, Backofentüren, Herdplatten und Bügeleisen führt zu schwerwiegenden Verbrennungen, da die Kinder ihre Hände nicht von den heißen Flächen lösen können. Auch heißes Wasser in Tassen, Wasserkochern und sogar der Strahl aus dem Wasserhahn sind flüssige Gefahrenquellen. Was viele Eltern nicht wissen: bereits ab einer Temperatur von 52 Grad Celsius können heiße Flüssigkeiten die Haut eines Menschen schädigen. Saisonal erhöht sich die Verbrennungsgefahr im eigenen Haushalt zusätzlich, beispielsweise durch Unachtsamkeit beim Grillen, brennende Kerzen zur Weihnachtszeit und Unfälle mit Böllern und Feuerwerksraketen zum Jahreswechsel.
Die meisten Unfälle lassen sich verhindern
Aufklärung beugt vor: Laut Experten ließen sich etwa 60 Prozent der Verbrennungsunfälle durch eine frühe und bewusste Auseinandersetzung mit der Thematik vermeiden. Dazu ist eine frühe Brandschutzerziehung in Kindergärten und Schulen wichtig, zusätzlich müssen sich aber auch die Eltern selbst informieren, mit dem Kind über mögliche Gefahrenquellen sprechen und im sorgfältigen Umgang mit Feuer, Wasser und Strom mit gutem Beispiel vorangehen.
-Installieren Sie Brandmelder und Thermostate an den Wasserhähnen.
-Lassen Sie den Wasserregler nie auf heiße Temperaturen voreingestellt.
-Sichern Sie Kochfelder stets mit einem Herdschutzgitter.
Stellen Sie Eimer mit heißen Flüssigkeiten nie auf dem Boden ab – Ihr Kind könnte darüber stolpern und hineinfallen.
Diese Sicherheitsvorkehrungen im Haushalt mindern das Risiko für thermische Unfälle zwar enorm, ersetzen aber nicht die ständige Achtsamkeit:
-Lassen Sie heiße Herdplatten, Backöfen, Kaminöfen und brennende Kerzen nie unbeaufsichtigt.
-Kontrollieren Sie stets die Temperatur von Badewasser und Wärmflaschen. Gerade bei Brei und Fläschchen ist ein solcher Test ebenfalls essentiell – denn was sich außen lauwarm anfühlt, ist innen oft kochend heiß.
-Häufig wird bei Verbrennungsunfällen auch die Reichweite der Kinder unterschätzt. Deshalb dürfen Heißgetränke nicht zu nah am Tischrand abgestellt werden und heiße Töpfe und Pfannen, Wasserkocher und andere elektrische Geräte nie für Kinderhände erreichbar sein.
Achtung Weihnachten!
Besondere Anlässe erfordern besondere Vorsicht. Lassen Sie zu Weihnachten brennende Kerzen am Adventskranz und Christbaum niemals unbeaufsichtigt und machen Sie Ihr Kind auf die Gefahren von Feuerwerkskörpern aufmerksam. Auch Wunderkerzen gehören nicht in Kinderhände, da die Funken die Kleidung leicht entzünden können. Sollten trotz aller Vorkehrungen dennoch einmal Verbrennungswunden entstehen, heißt es den Notruf 112 zu wählen und die Wunde in einem ersten Schritt mit handwarmem Wasser zu kühlen.
München Klinik Schwabing: Zentrum für schwerbrandverletzte Kinder
Für Kinder, die von schweren Verbrühungen und Verbrennungen betroffen sind, ist die Kinderchirurgie der München Klinik Schwabing besonders ausgestattet. Hier ist eines von deutschlandweit nur 19 Zentren für schwerbrandverletzte Kinder. Die jungen Patienten werden hier nicht nur versorgt, sondern im Rahmen einer speziellen Verbrennungssprechstunde oft jahrelang mit einer speziellen Nachsorge begleitet.