– Präsentation vor der Allianz Arena
– Vorzeitiger Einsatzbeginn nach der Wiesn
München, 03.09.2013. Die neuen MVG-Buszüge sind da – Die Busflotte der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wächst weiter und wird noch attraktiver: Bereits nach der Wiesn wird die MVG ihre zehn neuen Buszüge in Betrieb nehmen und damit noch mehr Platz anbieten, um der steigenden Nachfrage im Busverkehr gerecht zu werden. Bis zu ihrem Einsatzbeginn im Oktober stehen insbesondere noch Schulungen für die Fahrer und das Werkstattpersonal sowie die Erprobung der Betriebsabläufe auf dem Programm. „München ist die erste deutsche Millionenstadt, die wieder auf Buszüge setzt“, sagte MVG-Chef Herbert König bei der heutigen Präsentation vor der Allianz Arena in München. „Die Gespanne werden uns bei der Bewältigung von Engpässen im Busverkehr helfen. Sie bieten rund 30 Prozent mehr Kapazität als Gelenkbusse, haben fünf Türen, sind besonders geräumig und damit bestens geeignet für die Spitzennachfrage im Berufs- und Schülerverkehr. München bekommt mit den Anhänger-Bussen ein neues Hightech-Fahrzeug, das natürlich auch ein echter Hingucker sein wird.“ SWM/MVG haben in die Anschaffung der zehn Buszüge (+ ein 11. Zugfahrzeug) rund 4,8 Millionen Euro investiert.
2000. Solaris-Bus unter den Buszügen
Eines der Zugfahrzeuge ist der 2000. Solaris-Bus, der auf deutschen Straßen fahren wird. „Es ist eine große Ehre, dass wir für unsere deut-schen Kunden als ein zuverlässiger und innovativer Partner gelten, der die Fahrzeuge mit einer sehr hohen Qualität und zu wettbewerbsfähigen Preisen anbietet. Der Verkauf des 2000. Busses ist für uns ein wahrer Grund zur Freude, aber auch ein Ansporn zu noch härterer Arbeit in der Zukunft. Wir bedanken uns bei allen, die uns während der 13 Jahre das Vertrauen geschenkt haben“, erklärte Małgorzata Olszewska, Geschäftsführerin der Solaris Deutschland bei der Vorstellung der Fahrzeuge.
Flexibles Fahrzeugkonzept
Wesentlicher Vorteil des Fahrzeugkonzepts ist die Flexibilität: Das Platzangebot kann durch Abkuppeln des Anhängers ohne großen Aufwand bedarfsgerecht und damit besonders wirtschaftlich auf die Nachfrage ausgerichtet werden. Die Buszüge bestehen aus einem kuppelfähigen Normalbus (ca. 12 Meter) mit Anhänger zur Personenbeförderung (ca. 11 Meter), Gesamtlänge ca. 23 Meter. Mit Anhänger bietet das Gespann gut 130 Fahrgästen Platz. Es hat damit mehr Kapazität als ein herkömmlicher 18-Meter-Gelenkbus (ca. 100 Plätze), aber deutlich weniger als ein moderner Tramzug (ca. 220 Plätze). Im Gegensatz zum Doppelgelenkbus mit ähnlicher Kapazität ist der Einsatz für die Münchner Erfordernisse wirtschaftlicher und umweltfreundlicher: Der Anhänger hat eine längere Lebensdauer als das Zugfahrzeug und verbraucht nicht unnötig Energie für Überkapazitäten in Schwachlastzeiten.
Einsatz im Münchner Norden
Ausgelegt auf hohe Kapazität und schnellen Fahrgastwechsel sollen die neuen Fahrzeuge nach derzeitiger Planung gezielt auf den Fahrten mit der stärksten Nachfrage bei den MVG-Buslinien 53, 60, 140, 141 und 170 eingesetzt werden. Bei der MetroBus-Linie 53 handelt es sich um eine der am stärksten ausgelasteten Buslinien der MVG. Die MetroBus-Linie 60 und die StadtBus-Linien 140, 141 und 170 im Münchner Norden sind durch sehr starke Spitzen im morgendlichen Schüler- und Berufsverkehr geprägt. An Wochenenden, Feier- und Ferientagen bleiben die Anhänger nach jetziger Planung in der Regel im Betriebshof.
Testfahrten erfolgreich
Im Vorfeld der aktuellen Bestellung gab es Testfahrten mit Anhänger-Bussen im Münchner Netz. So war im Sommer 2011 auf der MetroBus-Linie 60 über mehrere Wochen ein Gespann aus Fürth im Einsatz. Dabei wurde die Alltagstauglichkeit des Buszugs im Fahrgastbetrieb unter Beweis gestellt. Das Fahrzeug lief stabil, war insbesondere auch wendig genug und kam bei Fahrgästen und Fahrern gleichermaßen gut an. 83 Prozent der Kunden hatten bei einer repräsentativen Befragung während des Probebetriebs einen guten oder sogar sehr guten ersten Eindruck vom Anhänger-Bus, 93 Prozent fühlten sich sicher oder sehr sicher. 55 Prozent lobten von sich aus das großzügige Platzangebot im Anhänger, unter anderem für Kinderwagen und Rollstühle.
Renaissance als Hightech-Fahrzeug
Omnibusse mit Anhänger sind vielfach praxiserprobt und europaweit im Einsatz. Aktuell setzen in Deutschland über 20 Verkehrsunternehmen solche Fahrzeuge im Linienbetrieb ein, unter anderem in Fürth, Ludwigsburg, Osnabrück, Reutlingen und Wolfsburg, außerdem weitere Städte in der Schweiz, Österreich, Luxemburg usw. Anhänger für Busse gab es in Deutschland bis Anfang der 60er Jahre bereits. Die neuen Gespanne sind damit aber nicht mehr zu vergleichen. Elektronische Achsensteuerung und Videoüberwachung, sowohl im Anhänger als im Zwischenraum zwischen Zugwagen und Hänger, machen den modernen Buszug zu einem wendigen und sicheren Verkehrsmittel der neuesten Generation.
Solaris Urbino 12 mit Anhänger Göppel Go4CityT
Länge 22,99 m
Breite 2,55 m
Höhe 3,09 m
Zulässiges Gesamtgewicht 32,4 t (18 + 14,4)
Türen 5
Kapazität 133 (davon 61 Sitzplätze)
Zugfahrzeug 69 (31)
Anhänger 64 (30)
Motorleistung 265 kW / 360 PS
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