MVV-Fahrgastrekorde erfordern Sofortmaßnahmen

Die Fahrgastzahlen beim Münchner Verkehrs- und Tarifverbund steigen und
steigen. Die Verantwortlichen jubeln, die Kasse ist mit Fahrgeldeinnahmen
gut gefüllt.“Wir freuen uns über jeden neuen Fahrgast, fordern aber einen konsequenten
Ausbau der Linienverkehrsmittel in den Landkreisen und in der Stadt”, sagt
Andreas Nagel, Sprecher der Aktion Münchner Fahrgäste. “Der Stadtrat muß ein
erweitertes Leistungsprogramm beschließen, der Freistaat Bayern muß einen
Weg zur Finanzierung von zusätzlichen S-Bahnzügen finden, sonst erstickt das
MVV-System an seinem eigenen Erfolg.”

Die Fahrgäste bezahlen für ein angemessenes Verkehrsangebot. Im letzten Jahr
wurde mit der Einführung von Takt 10 bis Zehn und anderen Maßnahmen schon
ein richtiger Weg beschritten. Dies muß nun auch in diesem Jahr fortgesetzt
werden. Die kümmerlichen Verbesserungen, die für das Leistungsprogramm der
städtischen Verkehrsmittel vorgeschlagen wurden sind keinesfalls
ausreichend.

In der Innenstadt werden zusätzliche Trambahnzüge benötigt, beispielsweise
für eine Verlängerung der Trambahnlinie 20 von Moosach bis nach Zamdorf über
den Max-Weber-Platz. Oder für eine Verstärkung der Trambahnstrecke zur
Schwanseestraße. Kurzfristig kann auch der Regionalzughalt Poccistraße
helfen, der ein überflüssiges Umsteigen in der Innenstadt vermeidet.

Das Hirngespinst der U9 sollte den Fahrgästen nicht weiter vorgegaukelt
werden. Der U-Bahnbau in München ist abgeschlossen, es geht jetzt darum, das
System zu erhalten und auf einen modernen Stand zu bringen. Ein
80-Sekunden-Takt schafft die erforderlichen Kapazitäten, genauso wie
Trambahntangenten.