Musik in einem mystischen Stonehenge

Quelle: Veranstallter

Zum ersten Mal ist auf dem FNY Festival in München das faszinierende Outdoor-Club-Konzept kubik von Balestra Berlin zu sehen.

Mehr als 80 Musiker, die bis spät in die Nacht auflegen und auftreten. Dazu Kunstausstellungen und Performances sowie Events wie der Poetry Slam Deluxe, die FNYrd Nite oder „The Happy Film“ der Typografischen Gesellschaft. Mit dem FNY Festival im Werksviertel Mitte findet in München endlich wieder ein Festival von internationalem Format statt. Maßgeblich dazu bei trägt auch die Inszenierung der großen Outdoor-Bühne, die an genau der Stelle steht, wo schon bald der Bau von Münchens neuem Konzerthaus beginnen wird.

274 beleuchtete Wassertanks sowie 400 Kubikmeter Sand verwandeln das Festivalareal im Werksviertel Mitte für zehn Tage in ein mystisches Stonehenge. So etwas hat man in München noch nie gesehen.

kubik nennt sich die einzigartige Lichtraum-Installation der Agentur Balestra Berlin. Dahinter verbirgt sich ein faszinierendes Outdoor-Club-Konzept, das von der Münchnerin und jetzigen Wahlberlinerin Silvana de Hillerin vor gut zehn Jahren entwickelt wurde. Die Idee ist simpel, in ihrer Wirkung jedoch umso spektakulärer. Für ein kubik werden 1000-l-Wassertanks (Industriestandard) mit einem Metallskelett und einem Leuchtmittel versehen. So können die einzelnen Tanks fest zu Säulen oder Wänden miteinander verbunden werden. Außerdem wird jeder der Tanks zu einem Pixel, der für beliebige Licht- und Farbeffekte angesteuert werden kann. In München wird ein Live-VJ (wer?) die DJs an den Festivaltagen begleiten und die Musik über den kubik in visuelle Bilder verwandeln.

„Über das Licht des kubik kann man die Stimmung des Publikums extrem beeinflussen“, erklärt Silvana de Hillerin. Rotes Stroboskoplicht etwa peitsche die Emotionen hoch, wohingegen ein blauer Farbton, der langsam vor sich hinatmet und sich Stück für Stück in ein Weiß verwandelt, unheimlich beruhigend wirkt. Es sei faszinierend zu sehen, wie der kubik die Menschen verändert. „Man steht in einem Raum aus Licht und schaut gleichzeitig zu den Sternen, vielleicht sogar zum Mond auf. Dazu die Musik.“ Magisch. Wer das einmal erlebt hat, wird es nie vergessen.

Bisher wurden weltweit 38 kubik gebaut. Jeder davon ist ein Unikat. Auch der Münchner kubik, der mit zu den größten gehört, die je gebaut wurden, wartet mit einigen Besonderheiten auf. „Wir arbeiten hier in München erstmals auch mit Sand“, erklärt Silvana de Hillerin. Zwischen den bis zu sieben Meter hoch aufgetürmten Wassertanks werden 400 Kubikmeter Sand zu großen Dünen aufgeschüttet. Auf diese Weise soll der Eindruck einer Ausgrabungsstätte entstehen, in der eine Art futuristisches Stonehege freigelegt wurde. Zusätzlich werden die Sanddünen zwischen den aufeinander gestapelten Wassertanks mit Katzengras bepflanzt. Je nachdem wie schnell es wächst, wird sich das Festivalgelände Tag für Tag ein wenig verändern. Besonders gefällt de Hillerin, dass der Platz, auf dem der kubik steht, zuvor eine eine Brachfläche war. „In seinem Zustand ist das erstmal ein hässlicher Ort.

Aber durch den kubik wird die Hässlichkeit umcodiert und verwandelt sich in etwas Zauberhaftes.“ Was für ein schönes Bild, das gut zur derzeitigen Situation im Werksviertel Mitte passt. Schließlich wird dort gerade das gesamte Viertel umcodiert.

Der Mut zum Außergewöhnlichen spiegelt sich auch in der zweiten Festival-Area. Für die wurde kurzerhand eine Etage der Tiefgarage, dem Autospeicher, im Werksviertel Mitte leergeräumt. Autonome LED-Leuchten verwandeln die nackte Betonarchitektur in eine pulsierende Club-Szenerie. Und der Sound? Ist einfach gewaltig.