
Neue Kooperation mit Baden-Württemberg trägt erste Früchte
München, 05.08.2015 – Aus einer behördlichen Wegnahme hat die Auffangstation für Reptilien, München e.V. einen über zwei Meter langen Mississippi-Alligator übernommen. Das rund 70kg schwere Männchen stammt aus einem Zirkusbetrieb in Baden-Württemberg und wurde aus sicherheitsrechtlichen Gründen von den zuständigen Behörden beschlagnahmt.
„Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird der Alligator im Auftrag der Behörden von uns nur verwahrt. Der Eigentümer hat bisher noch die Möglichkeit, gegen die Wegnahme Einspruch einzulegen und sein Tier zurückzufordern“, erläutert Stationsleiter Dr. Markus Baur den Stand der Dinge. Sobald die Behörde den Sachverhalt mit dem Eigentümer geklärt hat, wird das Tier zur Vermittlung freigegeben.
„In diesem Fall stehen die Vermittlungschancen aber eher schlecht“, weiß Baur, „Krokodile und Alligatoren können wir – wenn überhaupt – praktisch nur an Zoos abgeben. Diese haben jedoch keinen Bedarf an den Tieren, so dass dieser Zirkus-Alligator voraussichtlich sehr lange bei uns bleiben und unserem Verein hohe Kosten verursachen wird.“
Zustande gekommen ist die Übernahme aufgrund einer neuen Kooperation, die Ende 2014 zwischen der Reptilienauffangstation und dem Land Baden-Württemberg geschlossen wurde. Hierbei hat Baden-Württemberg auf den Bau einer eigenen Reptilienauffangstation verzichtet und stattdessen der Münchner Auffangstation eine Förderung in Höhe von 100.000 Euro zum Ausbau neuer Aufnahmekapazitäten überwiesen. Im Gegenzug verpflichtete sich der gemeinnützige Verein, Tierbeschlagnahmen aus dem Land bevorzugt unterzubringen.