Vom 27. November bis 24. Dezember wird es vorweihnachtlich in Münchens Altstadt,· wenn rund um den Marienplatz der traditionsreiche Münchner Christkindlmarkt zum Bummeln, Shoppen und Genießen einlädt. Es duftet nach Zimt und Nelken, Bratwürstl und Schmalzgebäck, Rauschgoldengerl und bunte Kugeln glitzern in den Auslagen der Standln und der Christbaum aus Ruhpolding beleuchtet majestätisch m.it 3.000 Lichtern die Budenstadt vor dem Neuen Rathaus. Dieses Ambiente zieht alljährlich Einheimische wie Touristen an.
„Der Münchner Christkindlmarkt ist und bleibt das Original unter den Weihnachtsmärkten unserer Stadt,“ so der Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft Bürgermeister Josef Schmid. ,,Er ist klassisch, traditionell, mit viel Alt-Münchner Charme!“
Veranstalter des Münchner Christkindlmarktes ist das Referat für Arbeit und Wirtschaft (RAW) der Landeshauptstadt München.
Die Neuheiten
Vier Standln mit kulinarischen Spezialitäten und ein „Figurenstandl“ bereichern neu das Angebot des diesjährigen Christkindlmarktes:
Figurenstandl
Ein wahrer Augenschmaus ist die Bude mit Figuren für den Christbaum oder für die Weihnachtsdekoration von Andreas Jilek und Karolin Schmid. Phantasievoll und kontrastreich präsentieren sie Glückselefanten, Weihnachtsfrösche, zarte Elfen, glitzernde Weihnachtsvögel und vieles mehr in alten Vogelbauern, Holzschubladen, Küchenregalen und Kuchenformen. Die beiden gelernten Keramiker sammeln seit Jahren Glasfiguren für den Weihnachtsbaum. Durch ihre Ausbildung haben sie einen Bezug zu den Glasfiguren, die in Keramikformen geblasen werden. Auch die Geschichten hinter diesen Figuren sind ihnen wichtig. Zeitgeist und Technikglaube spiegeln sich im Christbaumschmuck. So haben zum Beispiel, als der Zeppelin erfunden wurde, Glasbläser dieses Objekt als Christbaumkugel geschaffen. Auch Autos oder Schiffe schmückten den Christbaum. Heute erinnern phantasievolle Figuren von Künstlern aus England und Amerika an „Alice“ aus dem Wunderland. Eisbär „Flocke“ und diverse Eulen, Katzen oder Hunde zeugen von der Tierliebe der Käufer. In ihrem Stand auf dem Münchner Christkindlmarkt wollen Andreas Jilek und Karolin Schmid mit traditionellen und modernen Varianten die Aufmerksamkeit auf die kleinen Schätze lenken und an alte Traditionen anknüpfen. Dabei legen sie Wert auf Ware in handwerklich hoher Qualität möglichst aus Werkstätten in Thüringen, Oberfranken und der Rhön.
Standort: Weinstraße 89
Willenborgs Crambambuli
In einer Jagdhütte interpretiert Sebastian Willenberg ein althergebrachtes Getränk neu: Krambambuli. ,,Willenborgs Crambambuli“ basiert auf veganem Dornfelder Rotwein in Bio-Qualität, abgeschmeckt mit einem Hauch von öko-zertifizierten Weihnachtsgewürzen und einem Schuss Bioübersee-Rum. Das eigens für den Münchner Christkindlmarkt kreierte Heißgetränk enthält insgesamt 25 Prozent weniger Zucker als in Glühwein & Co. üblich. Wer es süßer möchte, der ordert „Willenborgs Crambambuli“ aus dem Kupferkessel mit dem Zuckerhut, der vor den Augen der Gäste aus stillem Mineralwasser und Bio-Kristallzucker in Handarbeit hergestellt wird. Im Produktangebot stehen zusätzlich feine Brände und Liköre sowie alkoholfreier „Heißer Apfel“ und Fruchtpunsch, alles in Bio-Qualität. Die Danziger Likörfabrik des Ambrosius Vermeulen, das sogenannte „Lachshaus“, vertrieb schon 1598 als Verkaufsschlager „Krambambuli“, ein hochprozentiges Getränk (rotwelsch: ,,blamp“) mit Auszügen von Wacholderbeeren {,,Krandewitt“ = Kranichholz, also Wacholder) und .. Branntwein. 17 45 verfasste der Gelegenheitsdichter Christoph Friedrich Wedekind (1709-1777) einen Lobgesang auf die „gebrannten Wasser im Lachs zu Danzig“, der mit der Strophe schloss: .Leb, edles Danzig, grün und blüh/ Tuscli! Vivat dein Krambambuli.“ Wedekinds Gedicht bildete die Vorlage für ein späteres Studentenlied, was von der Beliebtheit dieser Spirituose ebenso zeugte wie die gleichnamige Novelle von Marie von Ebner-Eschenbach, die „Krambambuli“ mit dem gleichnamigen Hund ein literarisches Denkmal setzte.
Standort: Weinstraße 87
Treffpunkt für Schleckermäuler
Ein stattliches Holzstandl mit Schieferdach beherbergt die Schmarrnkuchl der Brigitte Zimmermann-Weber. Sie kocht nach alten Familienrezepten der Oma aus Landshut täglich frisch klassischen Kaiserschmarrn und kreativ Kaiserschmarrn mit gebrannten Mandeln. Höhepunkt ihrer Kochkunst sind die Nuss-Spätzle nach altbayrischem Rezept. Die Süßspeisenköchin serviert dazu wahlweise hausgemachten Zwetschqenröster, Apfelmus, eingelegte Kirschen und Schokoladensoße. Alle Köstlichkeiten werden aus zertifizierten Bio-Produkten hergestellt. Für Rollstuhlfahrer gibt es einen praktischen Essplatz an einer Seite der neu gebauten Bude.
Standort: Richard-Strauss-Brunnen 130
Münchner Suppenküche
Wer es herzhaft mag, ist in der „Münchner Suppenküche“ an der richtigen Adresse. Hier dürfen Suppen-Fans schwelgen und Fröstelnde sich bei winterlichen Temperaturen mit einer dampfenden Tasse Suppe aufwärmen. Vegetarier, Veganer und Gourmets können sich Altbayrische Kartoffelsuppe, Karotten-Kokos-Ingwer-Suppe, Gulaschsuppe und mehr schmecken lassen. Für alle, denen Fleisch das Gemüse ist, ist die Tafelspitzsemmel mit Schnittlauchsauce die richtige Wahl. Alle Zutaten sind öko-zertifizert. Gekocht wird frisch, saisonal, regional und gesund.
Standort: Liebfrauenstraße 105
Kleines Schlemmerhaus
Bio ist auch Trumpf in der Wurstbraterei der Familie Kübler-Dräger, die in einem soliden Holzhaus mit angedeutetem Glockentürmchen ihren Einstand gibt. Von Schweinswürstl bis zur roten Bratwurst, vom Steak bis zur Currywurst ist bis zur letzten Semmel und der Limonade alles ökozertifiziert. Im konventionellen Angebot locken Käsekrainer und Original Münchner Zwiebelfleisch in der Semmel. Wer kein Schweinefleisch mag, ist mit Putenbratwurst und -schnitzel gut bedient. Veganer können zu Gemüsepflanzerl und Pommes frites greifen.
Standort: Kaufingerstraße 94a
Auch neu:
Bio-Orangenpunsch mit einer Chilinote und Bio-Grog kann am Glühweinstand der Familie Pelzer am Marienplatz 33 verkostet werden. Frisch gepressten Orangensaft verwenden lrene und Stefan Grill für ihren Glühwein in der Weinstraße 76. Einen weißen Hollertraum offeriert Bode · Müllers Lebkuchenstand am Rindermarkt, wo auch der Nougat des Jahres „Blaubeere“ am Stand der Familie Stey angeboten wird. Geschmackig ist die mit Brezn und Bier verfeinerte Bratwurst in Spöckmeier’s Christkindlstüberl, ebenfalls am Rindermarkt. Für die Weihnachtsbäckerei daheim hält die Firma Kuschel am Standl Marienplatz 24 ein Sortiment an Keramikmodeln und neueste Varianten von Ausstechförmchen bereit, wie zum Beispiel das Hirschgeweih und den „Mandelbären“. Trendfarbe im Christbaumkugelgeschäft ist in diesem Jahr eismoosgrün.
Das Besondere, das Bewährte und das Bekannte im Warenmarkt und kulinarischen Angebot
Der Münchner Christkindlmarkt ist traditionell ein Warenmarkt. Hier findet der Besucher typisch Münchnerisches, zum Beispiel die Zinn-Manufaktur Schweizer, die schon dem Wittelsbacher Königshaus Christbaumschmuck lieferte, regionale Spezialitäten wie Plauener Spitzen oder Christbaumkugeln aus Lauscha in Thüringen, viel Kunsthandwerk und Handwerkskunst und naturgemäß Lametta, Zwetschgenmandl, Nussknacker, Kerzen, aber auch Spielzeug, Holzwaren, Töpferwaren, Papeterie, Larr,mfellerzeugnisse, Seifen, Mützen, Socken, Hausschuhe und vieles mehr zum Verschenken oder um sich selbst eine Freude zu machen. Ein Eldorado für Krippenfreunde ist der Kripperlmarkt am Richard-Strauss-Brunnen in der Neuhauser Straße. Wer beim Bummeln durch die Budenstadt Appetit bekommt, hat die Qual der Wahl im breit gefächertem Schlemmerangebot von.frisch zubereiteten bodenständigbayerische Gerichte wie Fingernudeln und Reiberdatschi, Surbraten und Spanferkel, Bratwürstl und Fischsemmeln, süße Schmankerl, von Bratäpfeln über Apfelkücherl bis zu klassischen Lebkuchen, Kletznbrot und Stollen, oft aus eigener Herstellung. Vegane, gluten- und laktosefreie Speisen und Getränke machen den Besuch des Christkindlmarktes auch kulinarisch zum vorweihnachtlichen Vergnügen.
Der Marktbereich
Der Christkindlmarkt mit Wurzeln im 14. Jahrhundert dominiert die Münchner Altstadt im Advent. Auf rund 20.000 Quadratmetern breitet sich der Weihnachtsmarkt am Marienplatz, über die Fußgängerzone bis an den Richard-Strauss-Brunnen mit dem traditionsreichen Kripperlmarkt bis hin zum Rindermarkt mit dem „Sternenplatzl“ und in die Weinstraße hinein aus.
Die Stände sind von Montag bis Samstag von 10 bis 21 Uhr und an den Sonntagen von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Auch am Eröffnungstag, Donnerstag, 27. November, beginnt der Verkauf um 10 Uhr. An Heiligabend, 24. Dezember, läuft der Betrieb von 10 bis 14 Uhr.
Der Münchner Christkindlmarkt: Nachhaltig und familienfreundlich Wie auf allen von der Landeshauptstadt veranstalteten Volksfesten und Märkten wird auch auf dem Münchner Christkindlmarkt Ökologie groß geschrieben. Standard ist der verpflichtende Einsatz von Mehrweggeschirr. Alle Beschicker des Marktes werden von den Münchner Stadtwerken (SWM) mit M-Ökostrom versorgt. Darüber hinaus beziehen der Veranstalter und viele Marktkaufleute das SWM-Angebot „M-Ökoaktiv“und leisten damit einen Beitrag zum Umweltschutz und zum Neubau von Anlagen zur regenerativen Energieerzeugung. LED-Lampen rücken viele Buden ins rechte Licht. Ökologisch-korrekte Waren wie Bekleidung und Accessoires aus zertifizierter Baumwolle oder Gewürze können von bewussten Genießern ebenso erstanden werden wie bio-zertifizierte Bratwürste, Stollen und Lebkuchen, Schokofrüchte, Bio-Glühwein und -Früchtepunsch. Kostenlose Angebote wie die „Himmelswerkstatt“ und das Entdeckerspiel über den Christkindlmarkt „20 x Budenzauber“, bei dem die 1 ganze Familie mitmachen kann, machen diesen Weihnachtsmarkt für alle Generationen attraktiv. Das kleine Gluck beschert der Nikolaus, wenn er bei seinem täglichen Rundgang Äpfel und Nüsse an die Kinder verschenkt. Die „Schulstunde“ zum Krampusbrauchtum interessiert sicher nicht nur Kinder ab sechs Jahre. Dank der finanziellen Unterstützung der Marktkaufleute konnten solche Aktionen initiiert werden.