Am 8. Februar 2013 kam das Gorilla-Mädchen Nafi auf die Welt, am Samstag feiert sie ihren ersten Geburtstag. Inzwischen hat sie sich prächtig entwickelt. Nach wie vor
bleibt sie jedoch in der schützenden Nähe von Mama Bagira.
Mit festem Griff klammert sich Nafi in das Fell ihres großen Bruders Kajolu. Der hat sie
gerade aus der direkten Nähe von Mama Bagira entführt und schwingt und klettert in
rasendem Tempo durch die Gorilla-Anlage. Allzu begeistert scheint das Geburtstagskind
vom Toben mit dem Bruder jedoch nicht zu sein: Bei der ersten Gelegenheit lässt Nafi das
Fell des Bruder los und läuft zurück zu ihrer Mama.
„Seit Nafi vor einem Jahr in die Hellabrunner Gorillagruppe geboren wurde, hat sie sich sehr gut entwickelt,“ meint Biologin Beatrix Köhler. „Inzwischen läuft sie schon gut und übt auch das Klettern. Auch wenn sie sich meistens nicht weiter als eine Armlänge von Mama Bagira wegtraut.“
Die 29-jährige Bagira ist eine erfahrene Mutter und Nafi ist bereits ihr siebtes Kind. Für den Vater, den 40-jährigen Roututu, ist sie sogar schon der sechzehnte Nachwuchs. Die
Erziehung hat er allerdings Bagira überlassen, die Nafi das ganze letzte Jahr liebevoll
umsorgt hat.
Der Name Nafi kommt aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie „Die Wertvolle“. Ein
Name, der für den Nachwuchs von Gorillas besonders gut passt, denn die Tiere gelten als
vom Aussterben bedroht. Weltweit gibt es nur noch etwa 110.000 Flachlandgorillas wie Nafi. Die Lage bei den Berggorillas gilt als noch dramatischer, hier gehen Biologen nur noch von wenigen hundert Exemplaren aus.
Ihr größtes Geburtstagsgeschenk bekommt Nafi im Übrigen nachträglich: Im Frühjahr wird die neue und vergrößerte Außenanlage für die Menschenaffen fertiggestellt und eröffnet. Dann hat Nafi noch viel mehr Platz, um zu toben – wenn sie sich denn von ihrer Mama wegtraut.