Zweitägiges Bürgerfest auf dem Marienhof • Infozentrum eröffnet •Vorabmaßnahmen gestartet • Bau der unterirdischen Stationen ab 2018
(München, 5. April 2017) Das Startsignal für den Bau der 2. S-Bahn-Stammstrecke in München gaben heute Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer, der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Alexander Dobrindt,Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter, DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz und DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla.
Anschließend startete die Deutsche Bahn ein zweitägiges Bürgerfest am 5. und
6. April. Neben Live-Acts gibt es zahlreiche Informationsmöglichkeiten rund um
die 2. Stammstrecke und den ÖPNV in der Region. Auch das zentrale
Infozentrum mit einer multimedialen Ausstellung zu dem Großprojekt wurde
zum Bürgerfest eröffnet.
Bundesminister Alexander Dobrindt: „Ein historischer Tag für München und
Bayern: Wir geben den Startschuss für eines der bedeutendsten
Verkehrsprojekte auf der Schiene. Die zweite Stammstrecke kommt! Das
Projekt bringt den Menschen und der Region Oberbayern einen gewaltigen
Mobilitätsschub. Der Bund übernimmt einen Großteil der Investitionen und
damit Verantwortung für Mobilität und Fortschritt. Mit unseren Rekordmitteln
tragen wir unseren Teil dazu bei, dass die Region weiter wachsen und
prosperieren kann. Das ist gut für Bayern und gut für Deutschland.“
Ministerpräsident Horst Seehofer: „Der heutige Tag ist ein Quantensprung für
den öffentlichen Personennahverkehr in Bayern. Der Freistaat hat vollen
Einsatz gezeigt und in engem Schulterschluss mit Bund, Stadt und Deutscher
Bahn dieses Großprojekt für das 21. Jahrhundert vorangebracht. Es ist unser
klarer Auftrag, die Infrastruktur den Bedürfnissen einer hochmobilen
Gesellschaft in einer boomenden Metropolregion anzupassen. Besonders
Pendler brauchen Alternativen zum eigenen Fahrzeug und einen zuverlässigen
und starken Nahverkehr. Die 2. Stammstrecke ist ein wesentlicher Baustein für
mehr Mobilität und Ökologie im Großraum München und der Schlüssel für
weitere Verbesserungen im öffentlichen Personennahverkehr.“
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Die 2. Stammstrecke ist das Herzstück für
den weiteren Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs für die gesamte Region
München. Nur wenn das Angebot an Alternativen zum Individualverkehr gut
funktioniert und bezahlbar bleibt, können wir die Menschen davon überzeugen,
dass sich der Umstieg lohnt. Den Münchnerinnen und Münchnern verlangt die
lange und intensive Bauphase viel Geduld ab, trotzdem ist es der richtige
Schritt für eine in die Zukunft gerichtete Mobilität.“
DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz: „Wir haben uns in München viel
vorgenommen – ganz im Zeichen unseres Qualitätsprogramms ‚Zukunft Bahn‘.
Für die bayerische Landeshauptstadt heißt das: mehr Verbindungen, mehr
Zuverlässigkeit und mehr Kunden. Mit der 2. Stammstrecke beseitigen wir einen
der größten Engpässe in unserem Netz bundesweit. Und parallel dazu bauen
wir den Münchner Hauptbahnhof zu einer attraktiven Visitenkarte für die Stadt
um.“
Die rund elf Kilometer lange 2. Stammstrecke führt durch die Münchner
Innenstadt von Laim im Westen bis zur Station Leuchtenbergring im Osten. Auf
rund sieben Kilometern verläuft die Strecke im Tunnel. Die Stationen Laim und
Leuchtenbergring werden als Verknüpfungsbahnhöfe zwischen der
bestehenden und der zweiten Stammstrecke umgebaut. Unter dem
Hauptbahnhof, dem Marienhof und dem Orleansplatz am Ostbahnhof entstehen
neue Stationen. Zum Projekt 2. Stammstrecke gehören zudem sieben
„netzergänzende Maßnahmen“ zur Ertüchtigung des S-Bahn-Netzes.
Die 2. Stammstrecke ist Kernstück des von der Bayerischen Staatsregierung
vorgesehenen Bahnausbaus in der Region München. Mit dem Bau der
2. Stammstrecke werden die dringend erforderlichen zusätzlichen Kapazitäten
im Kernbereich des Münchner S-Bahn-Systems geschaffen. Sie entlastet die
bestehende Stammstrecke – das derzeitige Nadelöhr im System der Münchner
S-Bahn. Im Falle einer Störung gibt es künftig eine Ausweichmöglichkeit.
Zudem ist die 2. Stammstrecke Voraussetzung für eine bessere Anbindung der
gesamten Metropolregion an die Münchner Innenstadt sowie für eine schnellere
Verbindung zum Flughafen München. So kann die Entwicklung des öffentlichen
Personennahverkehrs mit der Entwicklung der Metropolregion Schritt halten.
Im Dezember 2016 hatten sich Bund, Freistaat, Landeshauptstadt und
Deutsche Bahn auf die Finanzierung des Projektes verständigt. Bund und
Freistaat Bayern tragen im Wesentlichen gemeinsam die Kosten der
2. Stammstrecke in Höhe von 3,849 Milliarden Euro (inklusive Risikopuffer).
Zudem beteiligen sich die Landeshauptstadt München und die Deutsche Bahn
an der Finanzierung.
Erste bauvorbereitende Arbeiten laufen bereits am Hauptbahnhof sowie am
Marienhof. So müssen zunächst Leitungen verlegt werden, um Platz für die
künftigen Baugruben zu schaffen. 2018 kann dann mit dem Bau der neuen
unterirdischen Stationen am Hauptbahnhof, am Marienhof und am Ostbahnhof
sowie der zwei zusätzlichen Tunnelröhren begonnen werden.
Informationen zum Projekt 2. Stammstrecke gibt es im Internet unter
www.2.stammstrecke-muenchen.de sowie auf Twitter (@2_stammstrecke).
„Zukunft Bahn“
Mit dem 2016 gestarteten Qualitätsprogramm hat die DB einen weitreichenden
Veränderungsprozess gestartet. „Zukunft Bahn“ ist Kernstück des größten
Konzernumbaus seit der Bahnreform 1994 für bessere Qualität, Pünktlichkeit
und Kundenorientierung. Auch 2017 arbeitet die die DB mit Hochdruck weiter
daran, das Reisen für die Kunden bequemer zu machen.
Mit Sauberkeit und Komfort in den Bahnhöfen, pünktlicheren Zügen,
zuverlässiger Kundeninformation und komfortablen Fahrzeugen will die DB die
Kunden als sympathischer Dienstleister überzeugen. Um für die Kunden noch
besser zu werden, verändert die DB auch ihre internen Prozesse – von
schnelleren Entscheidungen bis zu hierarchiefreier Zusammenarbeit.
Strategisches Ziel des mehrjährigen Programms „Zukunft Bahn“ ist es, über
eine höhere Qualität der Kundenangebote den wirtschaftlichen Erfolg zu
steigern.