
Giesinger Bräu, Münchens zweitgrößte Privatbrauerei, hat nach rund 18 Moanten Bauzeit ihren neuen Brauerei-Standort („WERK2“) in München-Milbertshofen eröffnet. Am neuen Standort wurden ingesamt rund 20 Millionen Euro investiert, davon mehr als zehn Millionen Euro in die Brauerei- und Abfüllanlage. Im WERK2 können in der ersten Ausbaustufe mehr als 20.000 Hektoliter Bier pro Jahr produziert werden; hergestellt wird dort vor allem die „Giesinger Erhellung“. Der erste offizielle Sud im WERK2 wurde am heutigen Mittwoch unter den Augen von Oberbürgermeister Dieter Reiter und Medienvertretern abgefüllt. Neben Sudhaus und Abfüllanlage gehören auch noch eine Vollgut- bzw. Leergut-Lager, eine Mälzerei, ein Tiefbrunnen, ein Labor, eine Abholmöglichkeit („Rampe2“) sowie ein Veranstaltungsraum zum neuen Standort.
Der neue Brauerei-Standort erfüllt modernste Anforderungen an Energieeffizient und entspricht damit der Philosophie vom Giesinger Bräu besonders ressourchenschonend zu arbeiten, wie der Gründer und Gechäftsführer der Giesinger Biermanufaktur & Spezialitäten Braugesellschaft mbH, Steffen Marx, auf dem Pressegespräch betonte: „Wir sehen das Brauereiwesen in seinem Kern als naturnahes und verantwortungsvolles Gewerk an. Dem verpflichten wir uns bei der Herstellung: Wir wollen nur die besten Zutaten aus der Region verareiten und mit ökologischem Bewusstsein produzieren. Mit der schlüsselfertigen Anlage vom Spezialisten KRONES haben wir eine besonders effiziente Anlage, die diese Kriterien erfüllt. Künftig können wir im WERK2 unsere Volumenstärksten Sorten brauen und auch gleich vor Ort abfüllen. Wir sind allen beteiligten, insbesondere der Stadt München und unserem Vermieter Aurelis, sehr dankbar, dass wir dieses Projekt erfolgreich gestalten konnten. Das WERK2 erzielt im Vergleich zur bestehenden Produktionsanlage vom Giesinger Bräu eine Energieeinsparung von mehr als 50 Prozent. Darüber hinaus erstellt der Giesinger Bräu aktuell eine Gemeinwohl-Bilanz für die gesamte Unternehmung.
Highlights sind Tiefbrunnen und Abfüllanlage
Während im Stammhaus in der Martin-Luther-Straße künftig alle Spezialitäten- und Craft-Biere gebraut werden, produziert Giesinger Bräu im WERK2 mit seinen zehn Lagertanks (Fassungsvermögen jeweils: 300 Hektoliter oder 60.000 Halbe) vor alllem die Giesinger Erhellung und weitere untergährige Biere (z. B. Dunkel oder Märzen). Neben der Brauanlage sind die moderne, fast vollständig automatisierte Abfüllanlage (10.000 Flaschen pro Stunde) und der Tiefbrunnen Highlights am neuen Standort in der Detmoldstraße. Mit dem Tiefbrunnen der Ende 2019 in Betrieb genommen werden konnte, fördert der Giesinger Bräu Münchner Wasser (Alter: rund 7000 Jahre) aus mehr als 150 Metern Tiefe. Der Teifbrunnen ist eines der wichtigsten Kriterien, um als „Münchner Bier“ zu gelten. Im Veranstaltungsraum finden künftig Brauereiführungen, Firmenevents und private Fest mit einer Anzahl bis maximal 199 Personen statt. über die „Rampe2“ kann – wie schon in der Martin-Luther-Straße – auch im WERK2 Bier direkt mitgenommen werden. Wie das Stammhaus, so soll auch das WERK2 eine Brauerei zum Anfassen werden: „Wir wollen in jedem Fall den Fans vom Giesinger Bräu die Möglichkeit geben, die neue Brauerei anzuschauen und den Prozess der Herstellung nachzuvollziehen. Wir sind der Meinung, dass Bierherstellung nahe am Verbraucher sein muss“, erklärt Marx.
Harte Fakten: 20 Millionen Euro Gesamtinvestiton, 18 Monate Bauzeit
Die Bauzeit am neuen Standort betrug rund 18 Monate: Ende 2018 wurde nach Erteilung der Baugenehmigung der Spatenstich für den Hallenbau vollzogen. Anfang Oktober 2019 konnten die ersten Geräte der Brauanlage eingebracht werden. Das Gesamtinvestment am neuen Standort beträgt mehr als 20 Millionen Euro. Davon entfallen mehr als zehn Millionen Euro au fdie Brauanlage, weitere zehn Millionen Euro investierte Aurelis als Eigentümer des Grundstücks in den Hallenneubau. Die Finanzierung der Anlage stemmte Giesinger-Bräu aus Eigenmitteln und Fremdkapital. Zudem wurde eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne im Dezember 2019 abgeschlossen, bei der rund 3,5 Millionen Euro von fast 2.600 Investoren eingesammelt wurden.
Mit dem neuen Werk, dass der Giesinger Bräu langfristig pachtet, vergrößert sich die jährliche Produktionsmenge vom Giesinger Bräu von bisher rund 12.000 Hektoliter auf mehr als 30.000 Hektoliter pro Jahr. Das Unternehmen strebt mittelfristig einen Marktanteil von 1-1,5 Prozent in München und Umgebung an. „Wir werden unsere Vertriebsbemühungen in Richtung Gastronomie und Einzelhandel verstärken. Nun können wir auch die höheren Anforderungen bedienen, die der Einzelhandel an verfügbaren Volumina fordert“, so Steffen Marx. Mit dem neuen Standort beschäftigt die 2006 gegründete Brauerei inklusive Gastronomie jetzt insgesamt knapp 70 Mitarbeiter, darunter sechs Lehrlinge.
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