Fall 1: (Hadern)
Am Dienstag, 29.10.2024 erhielt eine über 70-Jährige mit Wohnsitz in München, abends einen Anruf von einer ihr unbekannten männlichen Person.
Diese gab sich als Polizeibeamter aus und erklärte der über 70-Jährigen, dass ihre Schwiegertochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte. Jetzt müsste eine Kaution von mehreren Zehntausend Euro aufgebracht werden.
Im weiteren Verlauf übergab die Seniorin am gleichen Abend an ihrer Wohnanschrift Bargeld sowie Schmuck im Wert von mehreren Tausend Euro an einen zweiten unbekannten Täter. Zudem überwies ihr über 80-jähriger Ehemann einen Betrag von mehreren Tausend Euro an zwei verschiedene ausländische Konten.
Zusätzlich wurde eine weitere Übergabe für den Folgetag, den Mittwoch, 30.10.2024 vereinbart. Die Übergabe hätte vor dem Amtsgericht in der Pacellistraße stattfinden sollen. Dort wurde der Betrug von Mitarbeitern des Gerichts bemerkt und eine erneute Übergabe von Bargeld konnte verhindert werden.
Anschließend wurde die Polizei verständigt. Eine sofort eingeleitete Fahndung ergab keine weiteren Hinweise auf den Täter.
Der Abholer wurde wie folgt beschrieben:
Männlich, ca. 30 Jahre alt, ca. 175 cm groß, sprach gebrochenes Deutsch, breites Gesicht; trug eine dunkle Mütze
Zeugenaufruf:
Wer hat im Zeitraum am Dienstag, 29.10.2024, 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr, im Bereich der Gräfelfinger Straße, Guardinistraße und Bortenhofstraße (Hadern) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?
Wert hat im Zeitraum am Mittwoch, 30.10.2024, vormittags, im Bereich der Pacellistraße, Rochusstraße und Maximiliansplatz (Altstadt) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 61, Tel. 089 2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Fall 2: (Ottobrunn)
Am Mittwoch, 30.10.2024, gegen 12:00 Uhr, erhielt eine über 80-Jährige mit Wohnsitz im Landkreis München einen Anruf von einer ihr unbekannten weiblichen Person. Diese gab sich als Mitarbeiterin des Amtsgerichts aus und erklärte der über 80-Jährigen, dass ihre Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte und sie jetzt eine Kaution von mehreren Zehntausend Euro aufbringen müsse.
Im weiteren Verlauf übergab die über 80-Jährige einen Bargeldbetrag von mehreren Zehntausend Euro an einen weiteren unbekannten Täter. Dieser entfernte sich anschließend in unbekannte Richtung.
Einige Stunden nach der Übergabe wurde der Betrug durch eine Angehörige der Seniorin bemerkt. Die Angehörigen verständigten den Polizeinotruf 110.
Der Abholer wurde wie folgt beschrieben:
Männlich, ca. 30 Jahre alt, ca. 175 cm groß, 80 kg schwer, schlank, westeuropäische Erscheinung, kurze Haare; trug eine Jeanshose und eine grüne Strickjacke und seine rechte Hand war mit einem weißen Verband verbunden
Zeugenaufruf:
Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich der Röntgenstraße, Robert-Koch-Straße und Rosenheimer Landstraße (Ottobrunn) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 61, Tel. 089 2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Fall 3: (Solln)
Am Mittwoch, 30.10.2024, gegen 13:00 Uhr, erhielt ein über 70-Jähriger mit Wohnsitz in München einen Anruf von einer ihm unbekannten männlichen Person. Im Laufe des Telefonats sprachen mehrere Personen mit dem über 70-Jährigen, die sich als Polizeibeamte und Staatsanwälte ausgaben. Der Senior wurde aufgefordert, mehrere Zehntausend Euro zur Deckung angeblicher Kosten zu zahlen. Nachdem er angab, nicht über so viel Bargeld zu verfügen, wurde er aufgefordert stattdessen Wertgegenstände zu übergeben.
Im weiteren Verlauf händigte der über 70-Jährige Gegenstände im Wert von mehreren Tausend Euro an einen unbekannten Täter aus.
Noch am selben Tag erkannte der über 70-Jährigen den Betrug und informierte den Polizeinotruf 110. Eine sofort eingeleitete Fahndung ergab keine weiteren Hinweise auf den Täter.
Das Kommissariat 61 hat in allen drei Fällen die weiteren Ermittlungen übernommen.
Der Täter wurde wie folgt beschrieben:
Männlich, ca. 35 Jahre alt, ca. 180 cm groß, Brillenträger (schwarz), ein Kinn- und Oberlippenbart, schlank, osteuropäische Erscheinung; trug eine schwarze Windjacke, eine dunkle Hose, eine schwarze Baseball-Kappe; er hatte einen grauen Rucksack bei sich
Zeugenaufruf:
Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich der Melchiorstraße, Echterstraße, Stridbeckstraße (Solln) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 61, Tel. 089 2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Hinweis Ihrer Münchner Polizei:
Falsche Polizei- oder Kriminalbeamte und auch andere angebliche Amtspersonen (z. B. Richter, Staatsanwalt, etc.) verwenden häufig den Trick, dass ein Familienmitglied bzw. ein Angehöriger einen schweren Unfall verursacht hat und nun zur Abwendung einer Haft oder sonstigen Festhaltung eine entsprechende Kaution fällig sei.
Vergewissern Sie sich bitte durch einen selbstständigen Anruf beim Polizeinotruf 110, ob es sich tatsächlich um einen echten Anruf handeln könnte. Wenn Sie den Polizeinotruf 110 anrufen, vergewissern Sie sich bitte, dass ein vorheriger Anruf auch definitiv beendet wurde, indem der Hörer aufgelegt oder eine entsprechende Taste eines Mobiltelefons gedrückt wurde.
Dieser Hinweis gilt außerdem für Betrugsmaschen ähnlicher Art. Wenn Sie Anrufe von vermeintlichen Personen anderer Behörden erhalten, vergewissern Sie sich über einen unabhängigen Anruf bei dieser Behörde oder beim Polizeinotruf 110, ob der Anrufer tatsächlich in deren Auftrag bei Ihnen angerufen hat.
Wichtige Tipps gegen den Betrug durch Falsche Polizeibeamte:
• Halten Sie in allen Fällen telefonische Rücksprache zu Ihrer Familie/Angehörigen.
• Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
• Die Polizei oder vergleichbare Amtspersonen werden Sie niemals um die Aushändigung von Geld oder sonstige Wertsachen bitten.
• Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
• Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen
• Übergeben Sie grundsätzlich niemals Geld an fremde Personen und stellen Sie auch niemals Wertgegenstände zur Abholung vor die Tür.