Die Löwen kassierten beim SV Sandhausen eine 0:3-Niederlage. LionSchuster hatte die Kurpfälzer bereits in der 4. Minute in Führung gebracht, kurz vor dem Pausenpfiff erzielte Christoph Ehlich das 2:0 (45.). Im zweiten Durchgang waren die Sechzger präsenter, aber mehr als ein Aluminiumtreffer von Joël Zwarts sprang nicht heraus (71.). Den Schlusspunkt setzte nach einem Konter der eingewechselte Sebastian Stolze (87.).
Personal: Löwen-Trainer Maurizio Jacobacci musste in Sandhausen verletzungsbedingt auf Tim Rieder (Trainingsrückstand nach Knie-OP) und Phillipp Steinhart (Achillessehnenverletzung) verzichten.,Marlon Frey fehlte wegen einer Rotsperre aus der Vorsaison zum letzten Mal. Nicht den Sprung in den 20er-Kader schafften der dritte Torhüter Julius Schmid, Mansour Ouro-Tagba und Michael Glück, die in der U21 Spielpraxis sammelten, sowie Devin Sür und Taris Bonga.
Spielverlauf: Die erste Chance des Spiels hatten die Gastgeber durch Abu-Bekir El-Zein. Rouwen Hennings hatte per Hacke abgelegt, El-Zein kam an der Strafraumkante zum Schuss, aber die Kugel ging knapp neben dem rechten Pfosten vorbei (3.). Kurz danach lag die Kugel im Löwen-Tor. Nach einem Ballverlust im Spielaufbau von Albion Vrenezi kam Hennings aus 20 Metern zum Abschluss, Leroy Kwadwo fälschte seinen Schuss ab, Marco Hiller konnte ihn parieren, war aber gegen den nachsetzenden Lion Schuster, der aus kurzer Distanz zur Führung traf, machtlos (4.). Nach einer Viertelstunde bekamen die Löwen mehr Kontrolle über das Spiel. Eine Rechtsflanke von Morris Schröter verpasste Manfred Starke am ersten Posten ebenso wie Joël Zwarts hinter ihm (16.). In der 29. Minute scheiterte Tim Luis Maciejewski mit seinem Schuss halbrechts von der Strafraumkante aufs kurze Eck an Hiller. In der 32. Minute herrschte mächtig Betrieb im Löwen-Strafraum. Nach Rechtsflanke setzte Hennings den Kopfball an die Latte, den Abpraller nahm David Otto per Fallrückzieher, dieser landete erneut per Hennings, dessen Kopfball Hiller vereitelte. Kurz danach pfiff Schiedsrichter Harm Osmers das Tohuwabohu im 1860-Sechzehner ab (33.). Direkt vor dem Halbzeitpfiff kassierten die Sechzger noch das 0:2. Otto hatte sich auf der linken Strafraumseite bis zur Grundlinie durchgedribbelt, legte zurück auf den heranstürmenden Christoph Ehlich, der aus acht Metern Hiller mit einem Flachschuss ins lange Eck überwand (45.). Die Löwen fanden in der 1. Halbzeit kaum offensiv statt, einzig Schröter brachte über die rechte Seite etwas Gefahr fürs SVS-Tor.
Zur Pause wechselte Maurizio Jacobacci gleich dreimal, stellte in der Abwehr auf eine Dreierkette um. Die Löwen versuchten nun, die Kurpfälzer unter Druck zu setzen. Eine Hereingabe von rechts durch Schröter verpasste Valmir Sulejmani am zweiten Pfosten nur knapp (50.). Auf der anderen Seite kam Maciejeweski am rechten Flügel zum Flanken. Seine scharfe Hereingabe konnte Hiller gerade noch vor dem einschussbereitem Hennings klären (52.). Kurz danach nutzte Otto einen abgefangenen Aufbaupass zum Abschluss, setzte die Kugel ab aus 19 Metern rechts neben das Tor (53.). Nach einem geblockten Schuss von Julian Guttau kam der Ball zu Vrenezi, der aus 17 Metern das rechte obere Eck anvisierte, aber etwas zu hoch zielte (57.). In der 62. Minute steckte Vrenezi rechts auf Schröter durch, aber anstatt zu Flanken versuchte er es von der Grundlinie mit einem Direktschuss, scheiterte damit an Keeper Nikolai Rehnen. Drei Minuten später die beste Gelegenheit für die Sechzger. Guttau hatte Zwarts im Strafraum angespielt, der sich mit dem Rücken zum Tor um seinen Gegenspieler drehte, dann aber mit seinem Schuss aus acht Metern an Rehnen scheiterte (65.). Zwei Minuten später scheiterte Zwarts an der Latte. Schröter hatte von rechts geflankt, der Löwen-Stümer kam zum Kopfball, brachte das Spielgerät aber nicht im Tor unter (67.). In der 71. Minute war es erneut Zwarts, der eine Linksflanke von Guttau am zweiten Pfosten zum Kopfball nutzte, aber aus kurzer Distanz am SVS-Keeper scheiterte. Zur Abwechslung hatten auch die Sandhäuser ihre Chance. Einen Querpass von links nahm Otto am Elfmeterpunkt direkt, scheiterte aber an Hiller (78.). Nur knapp verfehlte Jesper Verlaat, der in der Schlussphase nur noch vorne zu finden war, mit einem Schuss nach Brustannahme von der Strafraumgrenze das SVS-Tor (83.). In der 87. Minute die endgültige Entscheidung. Nach einem Konter tauchte Sebastian Stolze nach Pass von Franck Evina frei vor Hiller auf, spielte ihn aus, scheiterte zunächst mit seinem Schuss an Kwadwo, doch den Abpraller verwertete er zum 3:0-Enstand.
TRAINERSTIMMEN
Löwen-Trainer Maurizio Jacobacci hatte eine 1860-Mannschaft gesehen, „die unbedingt einen Sieg einfahren wollte.“ In der 1. Halbzeit sei sein Team sehr früh durch einen Fehler in Rückstand geraten. „Wir hatten eigentlich sehr viel vom Spiel, aber leider keine eigenen Chancen.“ Zwei, drei Steckpässe habe man nicht an den Mann gebracht, zwei, drei Flanken, wo die Box nicht besetzt war, listete Jacobacci auf. „Schade, dass kurz vor der Pause noch das 0:2 gefallen ist. Das hat uns sicher nicht in die Karten gespielt.“ In der Halbzeitpause habe man einige Dinge korrigiert. „Es war dann eine tolle 2. Halbzeit von unserer Seite“, so der 60-Jährige. „Wir haben den Gegner unter Druck gesetzt, ihn zu Fehlern gezwungen. Ab der 70. Minute haben wir die eine oder andere Chancen bekommen, wie den Lattenknaller von Zwarts.“ Letztlich müsse man die Niederlage schweren Herzens akzeptieren. „Aber ich habe sehr viele gute Sachen gesehen. Wir haben alles versucht, hätten sicher das eine oder andere Tor heute schießen können.“
„Wir haben die Null gehalten“, freute sich Sandhausens Trainer Danny Galm. „Das war das Wichtigste. Heute hatten wir auch Glück. Die Wucht, mit der Sechzig nachlegen kann, ist außergewöhnlich in der Liga. Aber meine Jungs haben verteidigt mit allem, was sie haben. Sie haben sich das Quäntchen Glück verdient. Und vorne waren wir eiskalt!“ Der Coach der Gäste war von den 1860-Fans angetan, die ihr Team trotz Rückstand bis zum Schlusspfiff unterstützten. „Lob an Sechzig, was die für eine Stimmung machen!“
STENOGRAMM, 4. Spieltag, 26.08.2023, 16.30 Uhr
SV Sandhausen – 1860 München 3:0 (2:0)
SVS: 1 Rehnen (Tor) – 5 Schuster, 14 Geschwill, 4 Knipping – 18 Diekmeier, 20 Maciejewski, 3 Ehlich – 15 Mühling, 6 El-Zein – 10 Hennings, 17 Otto.
Ersatz: 30 Klein (Tor) – 7 Richardson II, 8 Meier, 9 Evina, 11 Burcu, 19 Zander 21 Göttlicher, 26 Ben Balla, 36 Stolze.
1860: 1 Hiller (Tor) – 2 Kurt, 21 Kwadwo, 4 Verlaat, 11 Greilinger – 31 Tarnat – 17 Schröter, 8 Starke, 37 Frey, 10 Vrenezi – 9 Zwarts.
Ersatz: 15 Richter (Tor) – 3 Lang, 5 Zejnullahu, 7 Guttau, 18 Kloss, 19 Lakenmacher, 22 Sulejmani, 29 Ludewig, 30 Cocic.
Wechsel: Stolze für Hennings (58.), Burcu für El-Zein (58.), Ben Balla für Maciejewski (66.), Evina für Diekmeier (80.) – Lang für Kurt (46.), Guttau für Starke (46.), Sulejmani für Greilinger (46.), Lakenmacher für Tarnat (69.), Zejnullahu für Vrenezi (69.).
Tore: 1:0 Schuster (4.), 2:0 Ehlich (45.), 3:0 Stolze (87.).
Gelbe Karten: Rehnen, Knipping – Kwadwo.
Zuschauer: 5.848 im GP Stadion am Hardtwald.
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover); Assistenten: Thorben Siewer (Drolshagen), Johannes Schipke (Landsberg-Queis); Vierte Offizielle: Fabienne Michel (Mainz).