Die Löwen bauen durch einen 1:0-Erfolg beim SC Verl ihre Serie aus, sind in acht Spielen 2024 ungeschlagen und feierten bereits den vierten Sieg in Folge. Das „Tor des Tages“ erzielte JulianGuttau in der 71. Minute. Eliot Muteba gab in der Schlussphase noch sein Debüt im 1860-Trikot, Joël Zwarts kehrte nach Verletzung aufs Feld zurück.
Personal: Trainer Argirios Giannikis musste in Verl auf Manfred Starke (Rückenprobleme), Joël Zwarts (Trainingsrückstand), Abdenego Nankishi (muskuläre Probleme) und David Richter (krank) verzichten. Nicht im 20er-Kader standen Eroll Zejnullahu, Albion Vrenezi, Tim Kloss, Valmir Sulejmani, Devin Sür, Milos Cocic und Moritz Bangerter.
Spielverlauf: Die Gastgeber versuchten die Löwen von Anpfiff weg unter Druck zu setzen. In der 4. Minute steckte Nicolas Sessa auf Maximilian Wolfram durch, der hätte selbst halbrechts elf Meter vor dem Tor abschließen können, legte aber den Ball in die Mitte, wo die Sechzger klären konnte. Das Spielgerät kam zu Tobias Knost, der von der Sechzehnerkante über die Latte zielte (4.). Glück hatten die Löwen nach einer Viertelstunde, als Lars Lokotsch einen Pass in die Tiefe passieren ließ, dadurch Nico Ochojski zentral frei vor Marco Hiller auftauchte, aber mit seinem Abschluss am 1860-Keeper scheiterte (15.). Nach einem kurz ausgeführten Eckball auf der linken Seite musste Hiller Kopf und Kragen riskieren, um die scharfe Hereingabe von Ochojski wegzufausten (24.). Kurz danach wäre er machtlos gewesen, als Tom Baack nach Sessa-Zuspiel mit einem Schuss aus 16 Metern nur den rechten Pfosten traf (25.). Die Ostwestfalen dominierten die Partie, die Sechzger konnten sich nur selten in die gegnerische Hälfte absetzen. Klare Chancen gab es aber bis zur Pause keine mehr, so ging es torlos in die Kabine.
Zur 2. Halbzeit kam Leroy Kwadwo für Mansour Ouro-Tagba ins Spiel. Fabian Greilinger rückte nach vorne, während Kwadwo die Linksverteidiger-Position einnahm. In der 53. Minute gab es Freistoß für die Löwen halblinks 19 Meter vor dem Verler Tor. Spezialist Julian Guttau lief an, blieb aber mit seinem Schuss in der Mauer hängen. Auf der andren Seite setzte Michel Julius Stöcker seinen Mitspieler Lokotsch in Szene, der kam halblinks im Strafraum aus neun Metern zum Abschluss, seinen Schuss parierte Hiller, den Abpraller beförderte Max Reinthaler ins Tor-Aus (55.). Fünf Minuten später spielte Morris Schröter auf der rechten Seite seinen Gegenspieler aus, zog anschließende ins Zentrum. Sein Schrägschuss wurde aber sichere Beute von Luca Unbehaun im Verler Tor (60.). Auf der anderen Seite klärte Jesper Verlaat am eigenen Fünfmeterraum eine scharfe Hereingabe von links durch Stöcker per Grätsche zur Ecke (67.). In der 70. Minute blockte Verlaat eine flache Hereingabe von rechts durch Baack vor Berkan Taz zur Ecke. Im Gegenzug die überraschende Führung für die Sechzger Schröter hatte von rechts in die Mitte geflankt, Marlon Frey traf den Ball nicht richtig im Zentrum, legte aber ungewollt auf Guttau vor, der halbrechts den Ball mit links annahm, dann aus sieben Metern mit rechts abschloss und die Kugel unter die Latte hämmerte (71.). In der 78. Minute gab Eliot Muteba sein Debüt im 1860-Trikot, gleichzeitig kam Joël Zwarts nach überstandener Verletzung zu seinem Comeback. Wenig später prüfte Niclas Nadj halbrechts Hiller mit einem Schrägschuss aus elf Metern nach einem Steckpass (85.). Ansonsten fiel den Hausherren in der Schlussphase nicht mehr viel ein. Nach Zuspiel von Zwarts klärte Ochojski im letzten Moment den Abschluss von Muteba per Grätsche am rechten Fünfmetereck (89.). Schiedsrichter Cristian Ballweg gab nochmals fünf Minuten obendrauf. Die Löwen ließen auch in der Nachspielzeit nichts mehr anbrennen, feierten den vierten Sieg in Folge und bleiben auch im achten Spiel 2024 ungeschlagen.
TRAINERSTIMMEN
„Wir wussten, dass uns hier eine anspruchsvolle Aufgabe erwartet“, sagte Löwen-Coach Argirios Giannikis. „Das variable Spiel von Verl in den Griff zu bekommen, war eine Herausforderung. Uns hat in der 1. Halbzeit der Mut gefehlt, nach vorne zu verteidigen. Dadurch kamen wir unter Druck, haben einmal Marco Hiller gebraucht und einmal den Pfosten“, stellte der 43-Jährige fest. „In der 2. Halbzeit habe ich dann eine Leistungssteigerung von meiner Mannschaft gesehen. Wir haben uns mehr getraut, nach vorne zu verteidigen, haben mehr den Ball gewollt, machen dann das 1:0 und haben danach mit allem, was wir haben, uns reingeworfen, unser Tor verteidigt und den Sieg nach Hause gebracht.“
Verls Trainer Alexander Ende haderte mit dem Spielverlauf. „Wir hatten Chancen, hatten das Quäntchen Glück wieder nicht auf unserer Seite. Beim Schuss von Tom Baack fehlten Zentimeter. Das hätte uns natürlich gutgetan, in dieser Situation in Führung zu gehen“, ärgerte sich der Coach über den Pfostenschuss in der 25. Minute. „Fast der erste Schuss auf unser Tor in der 2. Halbzeit ist dann wieder drin.“ An viel mehr Chancen der Sechzger könne er sich beim besten Willen nicht erinnern. „Die Situation im Moment ist hart“, kommentierte er die vierte Niederlage seines Teams in Folge, „den Jungs kann ich definitiv keinen Vorwurf machen. Wir haben heute nicht viel verkehrt gemacht, haben in großen Teilen ein gutes Spiel gezeigt, stehen aber wieder mit leeren Händen da. Das ist frustrierend.“
STENOGRAMM, 27. Spieltag, 24.02.2024, 16.30 Uhr
SC Verl – 1860 München 0:1 (0:0)
SCV: 1 Unbehaun (Tor) – 21 Knost, 16 Paetow, 6 Pernot, 24 Stöcker – 11 Ochojski, 23 Benger, 5 Baack, 30 Sessa – 7 Wolfram, 13 Lokotsch.
Ersatz: 25 Müller (Tor) – 4 Mikic, 9 Taz, 10 Kammerbauer, 14 Fein, 20 Guzy, 22 Mannhardt, 28 Otto, 33 Nadj.
1860: 1 Hiller (Tor) – 35 Glück, 16 Reinthaler, 4 Verlaat, 11 Greilinger – 6 Rieder, 37 Frey – 17 Schröter, 7 Guttau, 27 Ouro-Tagba – 19 Lakenmacher.
Ersatz: 12 Schmid (Tor) – 2 Kurt, 9 Zwarts, 21 Kwadwo, 29 Ludewig, 31 Tarnat, 36 Steinhart, 38 Güler, 39 Mouteba.
Wechsel: Taz für Wolfram (62.), Nadj für Baack (74.), Kammerbauer für Knost (83.), Otto für Benger (83.) – Kwadwo für Ouro-Tagba (46.), Zwarts für Greilinger (78.), Muteba für Lakenmacher (78.), Ludewig für Schröter (86.), Steinhart für Fry (90.+3).
Tor: 0:1 Guttau (71.).
Gelbe Karten: Sessa, Lokotsch – Frey.
Zuschauer: 2.915 in der Sportclub Arena.
Schiedsrichter: Cristian Ballweg (Zwingenberg); Assistenten: Tim Waldinger (Rauschenberg), Marcel Rühl (Wettenberg); Vierter Offizieller: Alexander Rosenhagen (Holzerode).